Zollstreit
Neue Bewegung in den Verhandlungen zwischen EU und USA

Die EU-Kommission bereitet sich auf weitere Verhandlungen im Zollstreit mit den USA vor. Es habe ein neues Angebot aus Washington gegeben, sagte Kommissionspräsidentin von der Leyen in Brüssel. Man sei bereit für ein Abkommen, ein Scheitern werde aber nicht ausgeschlossen. Bundeskanzler Merz sprach sich für eine schnelle und einfache Lösung aus.

    Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, spricht im Hauptsitz der Europäischen Kommission in Brüssel.
    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (Anna Ross/dpa)
    Dies sei besser für Europa als ein langsames und kompliziertes Vorgehen, erklärte Merz nach dem Gipfel in Brüssel.
    Der CDU-Europaabgeordnete Caspary sagte im Deutschlandfunk, detaillierte Einigungen seien eine Stärke Europas. So könnten die Interessen aller EU-Mitglieder berücksichtigt werden. Die Kommission stehe aber zunehmend unter Zeitdruck.
    Frankreichs Präsident Macron erklärte dagegen, dass er zwar ein schnelles und pragmatisches Handelsabkommen mit den USA anstrebe, sein Land aber keine unausgewogenen Bedingungen akzeptieren werde. Alle Hebel müssten in Bewegung gesetzt werden, um ein faires Abkommen zu gewährleisten.

    Frist bis 9. Juli

    Die US-Regierung hat eine Frist für eine Einigung bis zum 9. Juli gesetzt. Bis dahin gelten die auf zehn Prozent reduzierten Aufschläge auf Einfuhren aus Europa. Laut der Sprecherin des Weißen Hauses, Leavitt, ist eine Verlängerung der Frist denkbar. Die Entscheidung liege bei US-Präsident Trump.
    Nach den von Trump im April angekündigten Zöllen würde sich der vorübergehende Zusatzzoll von zehn Prozent auf 20 Prozent verdoppeln, wenn bis zu diesem Termin keine Einigung erzielt wird.
    Diese Nachricht wurde am 27.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.