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Von der Schmuddelbranche zum Jobmotor

"Eine Verdopplung oder Verdreifachung des Marktes ist für uns gut vorstellbar", ließ erst kürzlich der Chef eines großen Zeitarbeitsunternehmens verlauten. Die Branche boomt mit Wachstumsraten um die acht Prozent in den vergangenen Jahren.

Moderation: Andrea Lueg | 01.05.2007
    Die Auftragsbücher der Firmen füllen sich langsam wieder, beim Personal kommt es zu Engpässen und deshalb werden flexible Leiharbeiter, die Firmen wie adecco, Randstad oder Start anbieten, für Personalchefs immer attraktiver. Bisher war Deutschland in Sachen Zeitarbeit Entwicklungsgebiet: in Großbritannien etwa sind 4,4 Prozent der Beschäftigten Zeitarbeiter, in Deutschland nur 1,3 Prozent. Noch vor einigen Jahren galt Zeitarbeit als unattraktive Notlösung für wenig qualifizierte Hilfskräfte.

    Doch die Branche will weg von diesem Image, die meisten Unternehmen haben inzwischen Tarifverträge geschlossen, viele befürwarten einen Mindestlohn, wie ihn die SPD fordert. Immer mehr Zeitarbeiter sind qualifizierte oder sogar hochqualifizierte Fachkräfte.

    Das Unternehmen Randstad kündigte ausserdem die spezielle Rekrutierung älterer Arbeitnehmer an. Doch die Flexibilität als Zeitarbeiter hat auch Nachteile: Unter Umständen wechselt man den Arbeitgeber häufig, hat kaum Chancen, die Kollegen richtig kennenzulernen. Auch die Karriereplanung und Weiterbildung kann schwierig werden.

    Beiträge

    "Mehr als nur Reinigungstrupps - Wie die Zeitarbeitsbranche zu einem neuen Image kam"

    "Sprungbrett oder Warteschleife? - Welche Chancen hat ein Akademiker bei einer Zeitarbeitsfirma?"

    "Noch nicht zufrieden - Was Gewerkschaften an der Branche bemängeln"

    Interviews

    "Langfristig lernen in der Zeitarbeit?"
    Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat die Weiterbildugnsmöglichkeiten von Leiharbeitern untersucht
    Interview mit Dr. Gesa Münchhausen, BIBB

    "Zukunftsbranche Zeitarbeit?"
    Wie sind die Perspektiven des flexiblen Arbeitens
    Interview mit Ex-Bundesminister Wolfgang Clement, Vorsitzender des adecco Instituts zur Erforschung der Arbeit, finanziert vom internationalen Branchenriesen adecco

    "Jobsuche in Second Life"
    Das Zeitarbeitsunternehmen Randstad hat ein virtuelles Vermittlungsbüro eröffnet
    Christina Uphoff, Marketing-Chefin Randstad