Von Martin Winkelheide
Grundlagenforschung und therapeutische Nutzung liegen sehr, sehr eng beisammen. Wahrscheinlich enger als sie je vorher zusammen gelegen haben in der Biologie. Und ich denke, das ist eine ausgesprochen spannende Zeit für jemanden, der daran arbeitet.
Rudolf Jänisch, der seit 18 Jahren in den USA am renommierten Whitehead Institute des MIT bei Boston arbeitet, gehört zu den Pionieren der Gentechnik. So experimentierte er in den 70ger Jahren mit Viren, die Krebs auslösen können. Er schleuste Erbinformation aus Viren in ganz frühe Mäuse- Embryonen. Und schuf so, ohne es zu wissen, die ersten Säugetiere, die fremde Erbinformation -Viruserbinformation - enthielten - ersten "transgenen" Mäuse. Das war der Anfang der Genmanipulation an Säugetieren. Dabei stieß er auch auf das Problem, dass genetische Information allein nicht alles ist. Für eine normale Entwicklung eines Organismus müssen Gene an und ausgeschaltet werden. Die jeweils richtigen Gene zur richtigen Zeit. Ein zentrales Problem - das die heutige Klon-Forschung noch nicht gelöst hat. Das Klonen von Menschen lehnt Jänisch deshalb strikt ab.
Dass man Menschen klonieren sollte, um neue Personen zu produzieren halte ich für unverantwortlich und wissenschaftlich unhaltbar. Aus wissenschaftlicher Hinsicht. Dazu kommen dann die ethischen Aspekte, die schwerwiegend sind. Aber momentan denke ich, treten die zurück vor dem wissenschaftlichen Problem, was es eigentlich unmöglich macht, das ins Auge zu fassen.
In Klonversuchen an Mäusen konnte Jänisch jüngst nachweisen, dass von 10.000 Genen mindesten fünf Prozent der Gene nicht richtig arbeiten. Die Folge: die meisten Klonmäuse sterben noch vor der Geburt oder sie kommen mit schweren Behinderungen auf die Welt. Wer allerdings glaubt, dass Jänisch deshalb die Klontechnik prinzipiell ablehnt, der irrt. Jänisch ist ein Verfechter des therapeutischen Klonens.
Beim therapeutischen Klonieren hingegen gibt es meiner Ansicht nach keine wissenschaftlichen prinzipiellen Bedenken, das sind rein technische Probleme, die gelöst werden müssen, Bei Mäusen wissen wir, dass therapeutisches Klonieren funktioniert. Das sind alles Fakten.
Das therapeutische Klonen macht es möglich, aus einer erwachsenen Zelle, embryonale Stammzellen zu gewinnen, die dann in Zellkultur zu allen möglichen Zellen und Geweben heranreifen können. Das Ziel des therapeutischen Klonens: biologische Ersatzteile, die von dem Immunsystem eines Patienten nicht mehr abgestoßen werden. In Deutschland ist das therapeutische Klonen verboten - Rudolf Jänisch hält das für einen Fehler. Mit Hilfe des therapeutischen Klonens lassen sich seiner Meinung nach ganz neue Behandlungen für die Medizin entwickeln - vor allem ganz neue Formen von Gentherapien. Denn die durch das Klonen gewonnen Stammzellen lassen sich einfach und kontrolliert in ihrer genetischen Information verändern. Defekte Gene können repariert, fehlende Gene ersetzt werden. Anders als bei der herkömmlichen Gentherapie müssten heilende Gene nicht länger mit potentiell gefährlichen Viren als Gen-Taxis in den Körper eines Patienten eingeschleust werden. So lassen sich etwa angeborene Immun-Schwächen einfach und ungefährlich behandeln. Davon ist Rudolf Jänisch überzeugt.
Wenn Sie einen Patienten haben, der einen Gendefekt hat, wir haben das gerade bei Mäusen ganz durchgespielt, der einen Gendefekt hat, der zu einer Immuninkompetenz führt, so kann man diesen Mäusen eine Hautzelle entnehmen, kann durch Klonieren eine embryonale Stammzelle entnehmen, die den gleichen Gendefekt natürlich hat, und dann durch ganz einfache Routine- homologe Rekombinationsmethoden den Gendefekt korrigieren, und dann hat man eine korrigierte Stammzelle, die kann man dann differenzieren und zurückspritzen in den Mauspatienten. Das haben wir gemacht, und mit dem Erfolg, dass in der Tat die Immundefizienz verbessert wird.
Im Tierversuch an Mäusen hat Jänisch gezeigt, dass die neue Gentherapie funktionieren kann. Und er hat einmal mehr - ein ganz neues Forschungsfeld eröffnet.
Grundlagenforschung und therapeutische Nutzung liegen sehr, sehr eng beisammen. Wahrscheinlich enger als sie je vorher zusammen gelegen haben in der Biologie. Und ich denke, das ist eine ausgesprochen spannende Zeit für jemanden, der daran arbeitet.
Rudolf Jänisch, der seit 18 Jahren in den USA am renommierten Whitehead Institute des MIT bei Boston arbeitet, gehört zu den Pionieren der Gentechnik. So experimentierte er in den 70ger Jahren mit Viren, die Krebs auslösen können. Er schleuste Erbinformation aus Viren in ganz frühe Mäuse- Embryonen. Und schuf so, ohne es zu wissen, die ersten Säugetiere, die fremde Erbinformation -Viruserbinformation - enthielten - ersten "transgenen" Mäuse. Das war der Anfang der Genmanipulation an Säugetieren. Dabei stieß er auch auf das Problem, dass genetische Information allein nicht alles ist. Für eine normale Entwicklung eines Organismus müssen Gene an und ausgeschaltet werden. Die jeweils richtigen Gene zur richtigen Zeit. Ein zentrales Problem - das die heutige Klon-Forschung noch nicht gelöst hat. Das Klonen von Menschen lehnt Jänisch deshalb strikt ab.
Dass man Menschen klonieren sollte, um neue Personen zu produzieren halte ich für unverantwortlich und wissenschaftlich unhaltbar. Aus wissenschaftlicher Hinsicht. Dazu kommen dann die ethischen Aspekte, die schwerwiegend sind. Aber momentan denke ich, treten die zurück vor dem wissenschaftlichen Problem, was es eigentlich unmöglich macht, das ins Auge zu fassen.
In Klonversuchen an Mäusen konnte Jänisch jüngst nachweisen, dass von 10.000 Genen mindesten fünf Prozent der Gene nicht richtig arbeiten. Die Folge: die meisten Klonmäuse sterben noch vor der Geburt oder sie kommen mit schweren Behinderungen auf die Welt. Wer allerdings glaubt, dass Jänisch deshalb die Klontechnik prinzipiell ablehnt, der irrt. Jänisch ist ein Verfechter des therapeutischen Klonens.
Beim therapeutischen Klonieren hingegen gibt es meiner Ansicht nach keine wissenschaftlichen prinzipiellen Bedenken, das sind rein technische Probleme, die gelöst werden müssen, Bei Mäusen wissen wir, dass therapeutisches Klonieren funktioniert. Das sind alles Fakten.
Das therapeutische Klonen macht es möglich, aus einer erwachsenen Zelle, embryonale Stammzellen zu gewinnen, die dann in Zellkultur zu allen möglichen Zellen und Geweben heranreifen können. Das Ziel des therapeutischen Klonens: biologische Ersatzteile, die von dem Immunsystem eines Patienten nicht mehr abgestoßen werden. In Deutschland ist das therapeutische Klonen verboten - Rudolf Jänisch hält das für einen Fehler. Mit Hilfe des therapeutischen Klonens lassen sich seiner Meinung nach ganz neue Behandlungen für die Medizin entwickeln - vor allem ganz neue Formen von Gentherapien. Denn die durch das Klonen gewonnen Stammzellen lassen sich einfach und kontrolliert in ihrer genetischen Information verändern. Defekte Gene können repariert, fehlende Gene ersetzt werden. Anders als bei der herkömmlichen Gentherapie müssten heilende Gene nicht länger mit potentiell gefährlichen Viren als Gen-Taxis in den Körper eines Patienten eingeschleust werden. So lassen sich etwa angeborene Immun-Schwächen einfach und ungefährlich behandeln. Davon ist Rudolf Jänisch überzeugt.
Wenn Sie einen Patienten haben, der einen Gendefekt hat, wir haben das gerade bei Mäusen ganz durchgespielt, der einen Gendefekt hat, der zu einer Immuninkompetenz führt, so kann man diesen Mäusen eine Hautzelle entnehmen, kann durch Klonieren eine embryonale Stammzelle entnehmen, die den gleichen Gendefekt natürlich hat, und dann durch ganz einfache Routine- homologe Rekombinationsmethoden den Gendefekt korrigieren, und dann hat man eine korrigierte Stammzelle, die kann man dann differenzieren und zurückspritzen in den Mauspatienten. Das haben wir gemacht, und mit dem Erfolg, dass in der Tat die Immundefizienz verbessert wird.
Im Tierversuch an Mäusen hat Jänisch gezeigt, dass die neue Gentherapie funktionieren kann. Und er hat einmal mehr - ein ganz neues Forschungsfeld eröffnet.