Matthias Pöhm: Ja, schauen Sie, das können Sie gut vergleichen mit der Grammatik einer Sprache. Sie wenden grammatikalisch richtig die Sprache an, aber sie machen sich keine Gedanken um Regeln dahinter und irgendwann hat jemand eine Analyse gemacht und Regeln aufgestellt. Schlagfertige Menschen machen sich auch keine Gedanken über Regeln, aber wenn man das analysiert, kann man Regeln erkennen und wenn man die aufschreibt, kann man die genauso lernen wie eine Fremdsprache. Man muss halt trainieren und intensiv dranbleiben, dann geht das.
Maleike: Warum ist das denn so erstrebenswert, schlagfertig zu sein?
Pöhm: Ja, es gibt Menschen, die fachlich schlechter sind als sie, aber an höheren Positionen stehen. An der Fachkompetenz kann es nicht liegen, also die sprachliche Fähigkeit ist eine große Fähigkeit für die Karriere und wer nicht auf den Mund gefallen ist und sich gut ausdrücken kann und gut argumentieren kann, der hat es etwas besser im Berufsleben.
Maleike: Kommen wir mal konkret zum, ich nenne das jetzt einmal ABC der Schlagfertigkeit. Wie kann man da vorgehen, wenn man gemerkt hat, ich habe es ja vorhin schon angesprochen, in der Konferenz oder im Einzelgespräch, dass man so ein bisschen hinten ansteht, dass man nicht schnell genug ist, nicht rhetorisch fit genug. Wie kann man das angehen?
Pöhm: Es gibt diese Schlagfertigkeit, so wie ich sie aufgebaut habe, die geht über Techniken. Es gibt einzelne Prinzipien, wenn man die verinnerlicht, kann man dann in einer Situation sofort die Antwort rauslassen und nicht erst zehn Minuten später in Gedanken, ah, das hättest du sagen sollen. Eine ganz einfache Strategie ist die, man nennt die Rückfrage. Also, kommt einer und sagt, was machen Sie da? Dann sagen Sie, ja, was denken Sie denn, dass ich hier mache? Und jetzt ist der andere erst mal in der Antwortrolle, damit auch in der Opferrolle. Sie haben also mit einem Schlag die Rolle von Angreifer und Verteidiger vertauscht. Ich gebe noch ein Beispiel. Es gibt im Business eine wunderbare Technik, die heißt: glasklar Richtigstellen. Die ist so einfach, aber die Leute kommen einfach nicht drauf. Da sagt einer: "Hören Sie mal, sie haben ja nur einen mäßigen Verkaufserfolg mit Ihrer Abteilung." Dann sagen Sie ganz einfach: "Sie täuschen sich, wenn einer einen tollen Verkaufserfolg hat, dann bin ich das, auch wenn Sie das nicht immer erkennen, Herr Müller Lüdenscheid." So, das ist so eine Art des Reagierens, man stellt einfach richtig. Das hatte zwei Einheiten, zuerst bewerten sie das, ich sage, Sie täuschen sich, das ist Ihre Meinung, das sehen Sie so und dann kommt das Richtigstellen, tut man einfach das Gegenteil von dem behaupten und zwar knallhart, glasklar, das ist eben das, was dann viele nicht machen, die sagen, ich glaube, ich finde, ich denke, andere meinen, dass ich doch gar nicht so schlecht bin und die stolpern dann irgendwas daher, was eine ganz, ganz schlechte Außenwirkung hat. Glasklar Richtigstellen, das ist eine wunderbare, elegante Methode, wie man im Business tolle Außenwirkung hat und auch die Leute auf seine Seite ziehen kann.
Maleike: Es könnte ja aber auch sein, dass so etwas als frech beim anderen ankommt. Ist das auch gewollt dann?
Pöhm: Ja, diese Gefahr besteht. Aber egal, welche mutigen Dinge sie im Leben tun, alles, alles birgt eine Gefahr in sich, dass es auch mal schief geht. Nur wenn sie das als Grundlage Ihres Handelns nehmen, dann machen sie gar nichts mehr, dann machen sie keine Karriere, dann werden sie keinen Erfolg haben, dann werden sie keinen Umsatz erreichen. Das ist so, das Risiko zum Scheitern ist drin, aber unterm Strich mit strategisch gut geplanten Antworten werden sie einfach besser fahren, als wenn sie das alte Muster anwenden, das heißt, das herkömmliche Nichtreagieren. Aber, Sie haben Recht, es kann auch mal schief gehen. Es braucht für Schlagfertigkeit Mut und es sind viele Leute, die das nicht haben.
Maleike: Aber dafür muss ich natürlich auch ein entsprechendes Selbstwertgefühl haben, um diese Schlagfertigkeit auch leben zu können und auch ständig sozusagen auf der Hut zu sein und wief zu sein. Wie wichtig ist das Selbstwertgefühl? Können zum Beispiel schüchterne Menschen sich auch anhand Ihres Buches jetzt oder mit den entsprechenden Techniken schlagfertig trainieren?
Pöhm: Absolut. Die Regel geht so: Handle mutig und du wirst mutig. In der Reihenfolge. Sie müssen erst Dinge tun, die sie sich eigentlich nicht zutrauen und sie tun sie trotzdem, so wächst Selbstwertgefühl. Sie reagieren schlagfertig obwohl sie denken, oh, eigentlich traue ich es mir nicht zu, ich weiß nicht, wie es ausgeht, es könnte frech wirken, aber ich mache es trotzdem. Und wenn sie so durchs Leben gehen, dann wächst ein Selbstwertgefühl hintendran und nicht umgekehrt, die meisten Menschen denken, ja, wenn ich mal selbstbewusst bin, dann mach ich so was. Falsch. Sie müssen es erst tun und dann wachsen sie.
Literaturtipp
Matthias Pöhm: Das NonPlusUltra der Schlagfertigkeit - Die besten Techniken aller Zeiten. Die zweite Auflage ist gerade im mvg Verlag erschienen.
Maleike: Warum ist das denn so erstrebenswert, schlagfertig zu sein?
Pöhm: Ja, es gibt Menschen, die fachlich schlechter sind als sie, aber an höheren Positionen stehen. An der Fachkompetenz kann es nicht liegen, also die sprachliche Fähigkeit ist eine große Fähigkeit für die Karriere und wer nicht auf den Mund gefallen ist und sich gut ausdrücken kann und gut argumentieren kann, der hat es etwas besser im Berufsleben.
Maleike: Kommen wir mal konkret zum, ich nenne das jetzt einmal ABC der Schlagfertigkeit. Wie kann man da vorgehen, wenn man gemerkt hat, ich habe es ja vorhin schon angesprochen, in der Konferenz oder im Einzelgespräch, dass man so ein bisschen hinten ansteht, dass man nicht schnell genug ist, nicht rhetorisch fit genug. Wie kann man das angehen?
Pöhm: Es gibt diese Schlagfertigkeit, so wie ich sie aufgebaut habe, die geht über Techniken. Es gibt einzelne Prinzipien, wenn man die verinnerlicht, kann man dann in einer Situation sofort die Antwort rauslassen und nicht erst zehn Minuten später in Gedanken, ah, das hättest du sagen sollen. Eine ganz einfache Strategie ist die, man nennt die Rückfrage. Also, kommt einer und sagt, was machen Sie da? Dann sagen Sie, ja, was denken Sie denn, dass ich hier mache? Und jetzt ist der andere erst mal in der Antwortrolle, damit auch in der Opferrolle. Sie haben also mit einem Schlag die Rolle von Angreifer und Verteidiger vertauscht. Ich gebe noch ein Beispiel. Es gibt im Business eine wunderbare Technik, die heißt: glasklar Richtigstellen. Die ist so einfach, aber die Leute kommen einfach nicht drauf. Da sagt einer: "Hören Sie mal, sie haben ja nur einen mäßigen Verkaufserfolg mit Ihrer Abteilung." Dann sagen Sie ganz einfach: "Sie täuschen sich, wenn einer einen tollen Verkaufserfolg hat, dann bin ich das, auch wenn Sie das nicht immer erkennen, Herr Müller Lüdenscheid." So, das ist so eine Art des Reagierens, man stellt einfach richtig. Das hatte zwei Einheiten, zuerst bewerten sie das, ich sage, Sie täuschen sich, das ist Ihre Meinung, das sehen Sie so und dann kommt das Richtigstellen, tut man einfach das Gegenteil von dem behaupten und zwar knallhart, glasklar, das ist eben das, was dann viele nicht machen, die sagen, ich glaube, ich finde, ich denke, andere meinen, dass ich doch gar nicht so schlecht bin und die stolpern dann irgendwas daher, was eine ganz, ganz schlechte Außenwirkung hat. Glasklar Richtigstellen, das ist eine wunderbare, elegante Methode, wie man im Business tolle Außenwirkung hat und auch die Leute auf seine Seite ziehen kann.
Maleike: Es könnte ja aber auch sein, dass so etwas als frech beim anderen ankommt. Ist das auch gewollt dann?
Pöhm: Ja, diese Gefahr besteht. Aber egal, welche mutigen Dinge sie im Leben tun, alles, alles birgt eine Gefahr in sich, dass es auch mal schief geht. Nur wenn sie das als Grundlage Ihres Handelns nehmen, dann machen sie gar nichts mehr, dann machen sie keine Karriere, dann werden sie keinen Erfolg haben, dann werden sie keinen Umsatz erreichen. Das ist so, das Risiko zum Scheitern ist drin, aber unterm Strich mit strategisch gut geplanten Antworten werden sie einfach besser fahren, als wenn sie das alte Muster anwenden, das heißt, das herkömmliche Nichtreagieren. Aber, Sie haben Recht, es kann auch mal schief gehen. Es braucht für Schlagfertigkeit Mut und es sind viele Leute, die das nicht haben.
Maleike: Aber dafür muss ich natürlich auch ein entsprechendes Selbstwertgefühl haben, um diese Schlagfertigkeit auch leben zu können und auch ständig sozusagen auf der Hut zu sein und wief zu sein. Wie wichtig ist das Selbstwertgefühl? Können zum Beispiel schüchterne Menschen sich auch anhand Ihres Buches jetzt oder mit den entsprechenden Techniken schlagfertig trainieren?
Pöhm: Absolut. Die Regel geht so: Handle mutig und du wirst mutig. In der Reihenfolge. Sie müssen erst Dinge tun, die sie sich eigentlich nicht zutrauen und sie tun sie trotzdem, so wächst Selbstwertgefühl. Sie reagieren schlagfertig obwohl sie denken, oh, eigentlich traue ich es mir nicht zu, ich weiß nicht, wie es ausgeht, es könnte frech wirken, aber ich mache es trotzdem. Und wenn sie so durchs Leben gehen, dann wächst ein Selbstwertgefühl hintendran und nicht umgekehrt, die meisten Menschen denken, ja, wenn ich mal selbstbewusst bin, dann mach ich so was. Falsch. Sie müssen es erst tun und dann wachsen sie.
Literaturtipp
Matthias Pöhm: Das NonPlusUltra der Schlagfertigkeit - Die besten Techniken aller Zeiten. Die zweite Auflage ist gerade im mvg Verlag erschienen.