Als Kernstück, als das "Fleisch" der Demokratie bezeichnete der französische Philosoph Bernard- Henry Levy die Freie Presse in seiner Eröffnungsrede. Nur wenn Journalisten sich nicht als Verkünder der absoluten Wahrheit verstünden, sondern als diejenigen, die den vielschichtigen, fortlaufenden Prozess der Meinungsfindung und der Wahrheitssuche transparent machten, seien Zeitungen, Radio und Fernsehen zukunftsfähig und gegen die Herausforderungen beispielsweise durch das Internet gerüstet.
Wie gefährdet jedoch die Meinungsfreiheit zur Zeit sei, erläuterte Roger Köppel, Chefredakteur der "Welt" am Beispiel des Karikaturenstreits zu Beginn des Jahres. Die Tatsache, dass viele Zeitungsredaktionen sich nicht getraut hätten, die dänischen Mohammed- Karikaturen nachzudrucken, hielt er für ein Versäumnis der Informationspflicht und einen Akt der Selbstzensur. Eine Einschätzung, die FAZ- Mitherausgeber und Feuilleton- Chef Frank Schirrmacher so nicht teilen kann.
Die Frage ist nicht nur eine Selbstzensur gegenüber der arabischen Welt, sondern sind wir überhaupt noch in der Lage, einen Dialog mit denen zu führen, weil ja selbst in Deutschland es zu einer gespaltenen Öffentlichkeit kommt, dass die keine überregionale Tageszeitung lesen zum Teil, das würde ich ja noch verstehen, aber mittlerweile wissen wir, dass auch das Fernsehen sie nicht mehr erreicht und auch die Rundfunksender, was heißt, Selbstzensur sehe ich nicht so sehr das Problem, wie in einer wirklichen kommunikativen Parallelgesellschaft und .... wir müssen jetzt immer auch gucken, was Hyürriet schreibt und versuchen mit dieser Zeitung und auch mit anderen Medien in Kontakt zu kommen.
Die Herausforderungen, denen sich die nationalen Medien in einer globalisierten Welt stellen müssen, wurden in drei Workshops diskutiert. Wobei die Anforderungen da ganz unterschiedlich sind, geht es doch bei einigen Länder wie zum Beispiel EU- Neumitglied Rumänien erst einmal darum, überhaupt eine kompetente nationale Presse aufzubauen. Ioana Avadani vom Zentrum für unabhängigen Journalismus in Bukarest:
"Die lokalen Medien sind wichtiger als die nationalen, so paradox das klingen mag. Die Leute lesen lieber die Lokalzeitungen als die Überregionalen, die sich zu wenig mit ihren wirklichen Problemen beschäftigen. Und die Qualität des Journalismus läßt zu wünschen übrig."
Dass die Mehrzahl der aus 22 Ländern angereisten Kollegen überwiegend aus den Printmedien die Konkurrenz durch das Internet als das drängendste Problem der Zunft sehen, war für Kulturchef des "Fokus" Stefan Sattler allerdings der falschen Ansatz. Für ihn besteht die Schwierigkeit viel mehr darin, in Zeiten weltweiter Konflikte an die wichtigen Informationen zu kommen und diese dann kompetent einordnen zu können:
Das hängt wohl damit zusammen, dass die meisten Zeitungen nicht mehr das Geld haben, Korrespondenten zu finanzieren, die vor Ort mit einem kleinen Apparat das selber forschen können. Es ist auch so, dass wir sehr abhängig sind mittlerweile von den Bildern, von den Videos, von den Filmen, und die werden immer von Foto und Filmteams vor Ort, etwa im Libanon von arabischen Firmen gemacht und die zeigen uns schon immer eine ganz bestimmte Sicht der Dinge und dann müßte eigentlich der Korrespondent viel kritischer damit umgehen, zum Beispiel dem Publikum erklären, unsere Aufnahmen sind nicht von uns selbst, sondern die haben wir eingekauft. Da müßte ne größere Transparenz sein,
Viel war von Krise die Rede, viel von dem Problem der Journalisten angesichts der weltweiten Vernetzung und des freien Informationsflusses überhaupt noch die Deutungshoheit zu bewahren und die Leser für ihre Sicht der Dinge zu interessieren, viel auch vom Aufeinanderprallen der Kulturen, das die Medien vor neue Aufgaben stellt. "Zeit"- Herausgeber Joseff Joffe allerdings blieb optimistisch:
"Ich glaube, je stärker die großen nationalen Herausforderungen sind, desto interessanter werden Zeitungen, weil sie im Gegensatz zu Radio und Fernsehen doch ein bißchen mehr Backgroundanalyse bringen können. Also Zeitungen leben von den großen Krisen."
Wie gefährdet jedoch die Meinungsfreiheit zur Zeit sei, erläuterte Roger Köppel, Chefredakteur der "Welt" am Beispiel des Karikaturenstreits zu Beginn des Jahres. Die Tatsache, dass viele Zeitungsredaktionen sich nicht getraut hätten, die dänischen Mohammed- Karikaturen nachzudrucken, hielt er für ein Versäumnis der Informationspflicht und einen Akt der Selbstzensur. Eine Einschätzung, die FAZ- Mitherausgeber und Feuilleton- Chef Frank Schirrmacher so nicht teilen kann.
Die Frage ist nicht nur eine Selbstzensur gegenüber der arabischen Welt, sondern sind wir überhaupt noch in der Lage, einen Dialog mit denen zu führen, weil ja selbst in Deutschland es zu einer gespaltenen Öffentlichkeit kommt, dass die keine überregionale Tageszeitung lesen zum Teil, das würde ich ja noch verstehen, aber mittlerweile wissen wir, dass auch das Fernsehen sie nicht mehr erreicht und auch die Rundfunksender, was heißt, Selbstzensur sehe ich nicht so sehr das Problem, wie in einer wirklichen kommunikativen Parallelgesellschaft und .... wir müssen jetzt immer auch gucken, was Hyürriet schreibt und versuchen mit dieser Zeitung und auch mit anderen Medien in Kontakt zu kommen.
Die Herausforderungen, denen sich die nationalen Medien in einer globalisierten Welt stellen müssen, wurden in drei Workshops diskutiert. Wobei die Anforderungen da ganz unterschiedlich sind, geht es doch bei einigen Länder wie zum Beispiel EU- Neumitglied Rumänien erst einmal darum, überhaupt eine kompetente nationale Presse aufzubauen. Ioana Avadani vom Zentrum für unabhängigen Journalismus in Bukarest:
"Die lokalen Medien sind wichtiger als die nationalen, so paradox das klingen mag. Die Leute lesen lieber die Lokalzeitungen als die Überregionalen, die sich zu wenig mit ihren wirklichen Problemen beschäftigen. Und die Qualität des Journalismus läßt zu wünschen übrig."
Dass die Mehrzahl der aus 22 Ländern angereisten Kollegen überwiegend aus den Printmedien die Konkurrenz durch das Internet als das drängendste Problem der Zunft sehen, war für Kulturchef des "Fokus" Stefan Sattler allerdings der falschen Ansatz. Für ihn besteht die Schwierigkeit viel mehr darin, in Zeiten weltweiter Konflikte an die wichtigen Informationen zu kommen und diese dann kompetent einordnen zu können:
Das hängt wohl damit zusammen, dass die meisten Zeitungen nicht mehr das Geld haben, Korrespondenten zu finanzieren, die vor Ort mit einem kleinen Apparat das selber forschen können. Es ist auch so, dass wir sehr abhängig sind mittlerweile von den Bildern, von den Videos, von den Filmen, und die werden immer von Foto und Filmteams vor Ort, etwa im Libanon von arabischen Firmen gemacht und die zeigen uns schon immer eine ganz bestimmte Sicht der Dinge und dann müßte eigentlich der Korrespondent viel kritischer damit umgehen, zum Beispiel dem Publikum erklären, unsere Aufnahmen sind nicht von uns selbst, sondern die haben wir eingekauft. Da müßte ne größere Transparenz sein,
Viel war von Krise die Rede, viel von dem Problem der Journalisten angesichts der weltweiten Vernetzung und des freien Informationsflusses überhaupt noch die Deutungshoheit zu bewahren und die Leser für ihre Sicht der Dinge zu interessieren, viel auch vom Aufeinanderprallen der Kulturen, das die Medien vor neue Aufgaben stellt. "Zeit"- Herausgeber Joseff Joffe allerdings blieb optimistisch:
"Ich glaube, je stärker die großen nationalen Herausforderungen sind, desto interessanter werden Zeitungen, weil sie im Gegensatz zu Radio und Fernsehen doch ein bißchen mehr Backgroundanalyse bringen können. Also Zeitungen leben von den großen Krisen."