Das klassische Bild des Chemikers, der in Laborkittel gehüllt Glaskolben schwenkt und mit Bunsenbrennern hantiert, erfährt langsam einen grundlegenden Wandel. Immer öfter gehen Chemiker Hand in Hand mit den anderen Lebens-Wissenschaften, wie etwa Biologie und Genetik. Ein Beispiel, auf welche Fragestellungen aus diesem Bereich die Experten der Elemente ihre Antworten beisteuern können, ist etwa eine revolutionäre Methode, mit der Forscher Viren quasi auf Schritt und Tritt verfolgen können: "Das von uns entwickelte Spezialmikroskop ermöglicht, einzelne fluoreszierende Moleküle sichtbar zu machen. Mit derartigen Marker-Molekülen gekennzeichnete Viren beginnen unter Laserbestrahlung zu leuchten und können so in Echtzeit beobachtet werden", erklärt Professor Christoph Bräuchle von der Universität München.
Jedes Virus, gleich ob Herpes, HI-Virus oder Tollwut-Erreger, könne auf diese Weise markiert und verfolgt werden, unterstreicht der Münchener Physikochemiker. Das Verfahren ist dabei immer dasselbe: "Eine hochverdünnte Lösung, die nur wenige fluoreszenzmarkierte Viren enthält, wird auf eine einzelne Zelle unter dem Mikroskop gegeben. Unter unserem Mikroskop sehen wir anschließend, wie die Viren entlang der Zellwand zu ihren entsprechenden Rezeptoren gleiten und quasi um Einlass anklopfen. Selbst in der Zelle können wir ihren Weg bis in den Zellkern nachvollziehen", so Bräuchle. Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre Methode die Entwicklung neuer Medikamente gegen die tückischen Erreger beflügelt, denn auch die Wirkung von Arzneien auf Viren wird mit dem neuen Instrument quasi direkt vor Augen geführt.
Bemerkenswerte Fortschritte macht die Chemie auch dort, wo sie versucht, die Natur schlichtweg zu imitieren, etwa den energiegewinnenden Prozess der Photosynthese: Zwar sind selbst niederste Organismen dazu fähig, doch verwenden auch sie dafür hochkomplizierte Molekülkomplexe. Am Max-Planck-Institut für Strahlenchemie in Mülheim an der Ruhr gelang es jetzt erstmals, wichtige Bausteine des Photosynthese-Apparates künstlich herzustellen. Dazu setzen die Forscher so genannte "Fulllerene" ein. Die winzigen, kugelförmigen Käfige aus Kohlenstoffatomen fungieren erfolgreich als Elektronen-Empfänger in der Energietransportkette der Photosynthese. So gelang es den Mülheimer Chemikern, experimentell eine elektrische Spannung im kleinsten Maßstab aufzubauen und eine wichtige Grundlage für eine mögliche technische Anwendung zu schaffen.
[Quellen: Volker Mrasek]
Einzelheiten im Internet unter: http://www.gdch.de/ http://www.phys.chemie.uni-muenchen.de/ http://www.mpi-muelheim.mpg.de/ DeutschlandRadio Online ist nicht verantwortlich für die Inhalte fremder Links.
Jedes Virus, gleich ob Herpes, HI-Virus oder Tollwut-Erreger, könne auf diese Weise markiert und verfolgt werden, unterstreicht der Münchener Physikochemiker. Das Verfahren ist dabei immer dasselbe: "Eine hochverdünnte Lösung, die nur wenige fluoreszenzmarkierte Viren enthält, wird auf eine einzelne Zelle unter dem Mikroskop gegeben. Unter unserem Mikroskop sehen wir anschließend, wie die Viren entlang der Zellwand zu ihren entsprechenden Rezeptoren gleiten und quasi um Einlass anklopfen. Selbst in der Zelle können wir ihren Weg bis in den Zellkern nachvollziehen", so Bräuchle. Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre Methode die Entwicklung neuer Medikamente gegen die tückischen Erreger beflügelt, denn auch die Wirkung von Arzneien auf Viren wird mit dem neuen Instrument quasi direkt vor Augen geführt.
Bemerkenswerte Fortschritte macht die Chemie auch dort, wo sie versucht, die Natur schlichtweg zu imitieren, etwa den energiegewinnenden Prozess der Photosynthese: Zwar sind selbst niederste Organismen dazu fähig, doch verwenden auch sie dafür hochkomplizierte Molekülkomplexe. Am Max-Planck-Institut für Strahlenchemie in Mülheim an der Ruhr gelang es jetzt erstmals, wichtige Bausteine des Photosynthese-Apparates künstlich herzustellen. Dazu setzen die Forscher so genannte "Fulllerene" ein. Die winzigen, kugelförmigen Käfige aus Kohlenstoffatomen fungieren erfolgreich als Elektronen-Empfänger in der Energietransportkette der Photosynthese. So gelang es den Mülheimer Chemikern, experimentell eine elektrische Spannung im kleinsten Maßstab aufzubauen und eine wichtige Grundlage für eine mögliche technische Anwendung zu schaffen.
[Quellen: Volker Mrasek]
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