Dann kommt man nur noch mit dem Schiff weiter - Herrington Harbor, Saint-Augustin, Blanc-Sablon, Red Bay, Domino Harbor und Goose Bay, tief im Inneren von Neufundland, sind nur auf dem Seeweg zu erreichen.
" Wie geht es Chantal ?", frage ich meinen Reisegefährten Christian, der gerade mit seiner Freundin in Montreal telephoniert hat.
" Sie meint, dass wir bis nach Natashquan weiterfahren sollten, " antwortet er " sie will ein Photo vom Haus des Poeten. "
Er zwinkert mir zu : " In Wirklichkeit will sie das Tonstudio für sich allein haben und in Ruhe arbeiten. Deshalb schickt sie uns noch weiter in den Norden. "
Wie werden das morgen entscheiden! Der Lotse im Hafen von Montreal, den ich vor unserer Abreise interviewt habe, war viel auf der Strecke unterwegs, die wir gefahren sind.
Auch die Wale - Buckelwale, Finnwale, sogar Blauwale, die größten Säugetiere der Erde - schwimmen auf ihren jährlichen Wanderungen in das Mündungsgebiet des Lorenzstroms. Die Schneegänse aus Alaska machen im Oktober hier Zwischenstation ...
" Als ich die Stiefel anzog, die mich in die Stadt tragen sollten, habe ich mir ein altes Haus in die Tasche gesteckt" rezitiert der Poet aus Natashquan Gilles Vigneault, " ein altes Haus, in das ich zuvor ein junges Mädchen eintreten ließ. Meine Mutter war schon da und tischte den Lachs auf; vier Fuß Sonne auf den frischgewaschenen Dielen der Küche; mein Vater war am Arbeiten, glaube ich, meine Schwester sammelte Himbeeren. Der Nachbar von gegenüber und der Nachbar von hinten sprachen über das gute Wetter und die saubere Luft ... die saubere Luft um all das herum. In der Stadt angekommen, zog ich das Haus aus meiner Tasche ... und es war eine Mundharmonika. "
Saint Lambert, südliche Schleuse von Montreal. Hier beginnt der Arbeitsbereich von Fidèle Tremblay, der seit 23 Jahren die Schiffe durch das Hafengebiet lotst. 1966 fing er in der kanadischen Handelsmarine an, 72 erhielt er sein Kapitänspatent und war im Nordatlantik unterwegs. Die Strecke von Montreal bis nach Labrador kennt er wie seine Westentasche.
Das Meer vor Labrador ist immer sehr wild, es ist eine sehr schwierige Navigation; die Einfahrt in die Häfen ist oft sehr lang, manchmal kann man 350 Kilometer ins Landesinnere fahren, wie zum Beispiel in Goose Bay. Die Fahrtrinnen sind voller Felsen, man muss also sehr aufpassen und darf sich nicht den geringsten Fehler erlauben. Das ist etwas für Perfektionisten, man kann auf dieser Linie wirklich sehr viel über die Navigation lernen. Auf der Fahrt nach Norden sind wir manchmal in 17 Häfen eingelaufen und auf der Rückfahrt nach Montreal genauso. Und das alles innerhalb von zwei Wochen. Wir waren also ständig am Manövrieren und das Risiko war immer präsent ... aber es war trotzdem sehr interessant.
Baie von Saint Paul, ein paar Kilometer hinter Quebec Stadt. Erste Station unserer Reise. Fünf Uhr morgens, dichter Nebel über dem Fluss. Ein unsichtbares Schiff arbeitet sich langsam gegen die Strömung vor. Sein Nebelhorn hat uns aufgeweckt.
Christian war schneller als ich. In Unterhose und Lederjacke steht er vor dem Wagen und beobachtet konzentriert die bläulich leuchtende Aussteuerungsanzeige seines DAT-Recorders. Es ist bitterkalt. Ich krieche wieder in den Schlafsack und versuche so wenig Lärm wie möglich zu machen.
Christian Calon ist Komponist . Für seine modernen Kompositionen benutzt er Landschaftsaufnahmen, die er im Computer verändert. Einen besseren Führer zu den geheimen Plätzen am Lorentzstrom könnte ich mir nicht vorstellen !
Wir sind spät aus Montreal weggefahren. Abendessen in Quebec Stadt und nächtlicher Spaziergang auf der Uferpromenade. Hier verengt sich der Lorenzstrom auf wenige Kilometer - Ebbe und Flut sind in der Flussbiegung bei Quebec viel stärker zu spüren als im 30-40 Kilometer breiten Mündungsgebiet, und im Winter stauen sich die Eismassen.
Die Flut drückt sie stromaufwärts, der Fluss schiebt sie wieder zurück.
"Eine ganz heikle Zone, " hat mir Fidèle Tremblay in Montreal gesagt, " ohne erfahrene Lotsen ist hier gar nichts möglich. Wegen des Eises werden die Bojen für 3 oder 4 Monate aus dem Fahrtwasser genommen, das macht die Orientierung noch schwieriger."
Baie St. Paul, ein paar Stunden später. Kaffee für Christian, Tee für mich. Frühstück im Stehen, die Wiese ist zu nass zum Sitzen. Über dem Lorenzstrom schweben immer noch Nebelfelder, nur das nördliche Ufer, wo wir den Wagen abgestellt haben, liegt in der Sonne. Das Summen von Christians Spirituskocher mischt sich in die Geräuschkulisse des Morgens : Lastwagen, die in der Steigungsstrecke hinter St. Paul runterschalten, ein Güterzug auf dem Weg nach Norden, Krähen in den Wäldern am Fluss.
Und vereinzelt noch, ein Nebelhorn. Indian Summer, Beginn des Altweibersommers. Wenn auf die erste Kälte ein paar warme Tage folgen, verfärben sich die Ahornblätter tiefrot, im Kontrast zum satten Gelb der Birken und Buchen. Genau der richtige Moment für eine Fahrt in den Norden.
Heulboje im Fluss bei Tadoussac; Unterwasseraufnahme Delphine
Campingplatz von Tadoussac, Abend. Die Touristensaison ist zu Ende, wir hatten kein Problem, einen guten Platz für unser Zelt zu finden. Blick auf den tiefen Fjord des Saguenay River, der an dieser Stelle in den Lorenzstrom mündet.
Ein feiner Nieselregen setzt ein, aber das Feuer brennt gut. Im Dorf haben wir uns zwei Steaks besorgt, die auf dem Grill braten. Tadoussac, auf halber Strecke zwischen Quebec Stadt und dem Golf des Sankt Lorenz, lebt vom Whale-watching. Früher wurden die Wale gejagt, jetzt kann man für ein paar Dollar den Tag auf dem Wasser verbringen und die Tiere beobachten, wenn sie vor den Booten auftauchen, um zu atmen.
Bei Tadoussac beginnt der estuaire maritime, das maritime Mündungsgebiet des Lorenzstroms. Das Flussbett fällt hier von 40 Meter auf 300 Meter Tiefe ab. Die kalte Tiefenströmung aus dem Atlantik trifft auf die unterseeische Schwelle und steigt nach oben - mit ihr der Krill, der die Hauptnahrung für die Bartenwale ist. Die Larven der winzigen Krebse werden von der Oberflächenströmung in den Golf, Richtung offenes Meer getragen. Sobald die Tiere jedoch erwachsen sind, beginnen sie am Tag, in die tieferen Gewässer abzutauchen, um sich vor Feinden zu schützen. Dort werden sie von der atlantischen Tiefenströmung erfaßt, die sie langsam wieder bis an das Ende des unterseeischen Kanals bei Tadoussac bringt. Der weitere Weg ist versperrt und der Krill ballt sich hier zu mehreren Kilometer langen Schichten zusammen, die eine Stärke von 100 Metern erreichen können. Ein gefundenes Fressen für die Wale. Und auch für die Touristen ...
Patrice Corbeil, Leiter der Walforschungsstation von Tadoussac.
Die menschliche Präsenz hat natürlich einen Einfluss auf das Verhalten der Wale. Aber wir glauben, dass die Sache noch im Gleichgewicht ist, und es sich immer noch lohnt, die Begegnungen durchzuführen, um die Menschen für die Fragen der Umwelt zu sensibilisieren. Zusammen mit dem Maritimen Park des Saguenay und dem Ministerium für Fischfang und Ozeane haben wir ein Programm durchgeführt, um die Finnwale zu studieren - das ist die Art, die am stärksten von der Präsenz der Kreuzfahrtschiffe betroffen ist - , und wir konnten eindeutig nachweisen, dass es Verhaltensänderungen gibt, wenn die Konzentration der Schiffe zu groß ist. Aber ... das ist so, als ob ich sie bei ihnen zu Hause aufkreuze, ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nehme und ihr Essen unterbreche, das sie erst später fortsetzen können.
Habe ich sie gestört ? Wahrscheinlich. Aber hat das eine Auswirkung auf ihre Gesundheit ? Schwer zu sagen. Bei den Walen wird es ähnlich sein. Vielleicht ist sogar gut,dass ich ihren Nachtisch unterbrochen habe !
Was an den Walen so faszinierend ist ?
Ich glaube, das ist ähnlich wie mit den Elephanten - das sind Tiere, mit denen man sich von klein auf eine Begegnung erträumt; und wenn sie dann stattfindet, dann ist das eine ganz besondere Erfahrung. Es sind Tiere, die sich in ihrem Milieu wohl zu fühlen scheinen, einem Milieu, dem sie sich hervorragend angepasst haben, und ihre Gelassenheit hat etwas magisches.
Jede Begegnung ist anders.
Jedes Mal lernen wir etwas mehr über die Tiere und können so nach und nach die einzelnen Individuen identifizieren - einige von ihnen sind seltene Gäste, die wir schon lange nicht mehr gesehen haben, andere sind fast jeden Tag da.
Die Forschungsarbeit ist schwierig, weil sie nur in dem kurzen Moment möglich ist, wenn die Tiere an die Oberfläche kommen, um zu atmen. Den Spiegel der Oberfläche können wir zwar mit Sendern, Biopsien und Unterwassermikrophonen etwas durchbrechen, aber wir wissen immer noch sehr wenig. Es gibt noch viel Arbeit zu tun. Und die Faszination der Wale treibt uns an, immer weiterzumachen.
Les Escoumins, ehemalige Walfangstation in einer kleinen Bucht, nördlich von Tadoussac. Es ist stürmisch geworden, der Wind peitscht die Gischt über die alte Kaimauer. Kaum zu glauben, dass das noch ein Fluss sein soll. Es ist wie an der Küste. Ein Fischer versucht im strömenden Regen, sein Schiff so zu vertäuen, dass es nicht immer wieder gegen die Mole geschmettert wird.
Er schafft es nicht alleine, der Wellengang ist zu stark. Andere Männer kommen und helfen ihm, während seine Frau oben auf der Kaimauer angespannt zuschaut. Die Lotsen beobachten das Geschehen eher gelassen - ihre zwei Boote sind an den Pontons vertäut, mit denen sie sich synchron bewegen.
Ab Les Escoumins dürfen alle Schiffe nur noch mit Lotsenbegleitung stromaufwärts fahren. In Quebec steigen sie wieder aus, andere Lotsen übernehmen die Strecke bis Trois Rivières; dieser Abschnitt endet an der Schleuse von St. Lambert in Montreal; von dort geht es bis zu den Großen Seen weiter, wo die Fahrt endet. Der Lorenzstrom entspringt dem Lake Ontario.
Schnelle Fahrt in den Norden. Den Lorenzstrom, der immer breiter wird, zur Rechten und tausende von Kilometern Wälder und Seen und Flüsse zur Linken. Ab und zu gibt es Stichstraßen, die zu den Wasserkraftwerken führen, aus denen die Provinz Quebec den Großteil ihrer Energie bezieht. Der Baumbewuchs wird niedriger, aber die Vegetation ist sehr dicht; um hier voranzukommen, nimmt man am besten ein Kanu. Oder ein Wasserflugzeug.
" Du wärst als Trapper vollkommen ungeeignet, " meint Christian " viel zu lange Beine. "
" Die ersten französischen Waldläufer waren alle kleinwüchsig, kräftig und hatten kurze Beine. Deshalb konnten sie tagelang in den Kanus hocken und weite Strecken zurücklegen. "
Gegen Abend erreichen wir Baie-Comeau, eine kleine Provinzstadt mit amerikanischem Flair. Vergeblich suchen wir so etwas wie ein Zentrum. Baie Comeau ist eine Anreihung von Tankstellen, Restaurants und Einkaufszentren entlang der Hauptstraße.
Am Hafen, wo die Fähre nach Matane auf dem anderen Ufer des Stroms ablegt, steht ein Kanu auf einem Sockel mit zwei in Bronze gegossenen Trappern. Ich schaue sie mir genau an. Christian hat recht : Sie haben wirklich sehr kurze Beine.
Die Stadt ist zwar hässlich, aber wenigstens finden wir hier die Klamotten, die wir dringend brauchen : Wollmützen und warme Handschuhe.
Auch das Restaurant an der Hauptstraße ist wesentlich besser, als seine Ausstattung vermuten lässt. Solchermaßen gestärkt beschließen wir, die Fahrt noch ein Stück fortzusetzen. Bei Pointe-des-Monts ist ein Leuchtturm auf der Karte eingezeichnet. Das könnte ein guter Ort für unser Nachtlager sein.
On the road again. Die Straße gehört uns, keiner ist mehr unterwegs. Zwischen Franquelin und Godbout wird der Nachthimmel plötzlich hell. Christian macht eine Vollbremsung. Sollten wir wirklich so viel Glück haben ? Ein grün-bläulich leuchtender Schleier zieht über unseren Köpfen hinweg, löst sich auf, verdichtet sich weiter am Horizont zu neuen, lautlosen Kaskaden des Lichts.
Aurore boréale - Nordlicht, Polarlicht. Wenige Minuten später ist das kosmische Spektakel vorbei, der Himmel wieder schwarz, die Sterne funkeln, als sei nichts gewesen.
Wir fahren noch ein paar Kilometer weiter, bei Baie-Trinité biegen wir auf die Nebenstraße ab, die zum alten Leuchtturm von Pointe-des-Monts führt. Das Gästehaus ist schon geschlossen, aber wir wollten ja sowieso im Wagen schlafen. Es lohnt sich nicht, das Zelt aufzubauen, außerdem ist es zu kalt.
Eine letzte Zigarette, ein Schluck aus der Whiskyflasche zur Feier des Tages, dann kriecht jeder schnell in seinen Schlafsack. Die Temperatur liegt am Gefrierpunkt, unsere neu erstandenen Wollmützen behalten wir über Nacht auf.
Die ersten Sonnenstrahlen über dem Atlantik wecken uns auf. An dieser Stelle, bei Pointe-des-Monts, mündet der Lorenzstrom in den Golf und weitet sich von 40 auf 200 Kilometer Breite. Ein Fluss, der ein Ozean ist.
Während Christian den Spirituskocher anwirft, sammle ich Holz für ein Lagerfeuer. Das brauchen wir heute morgen. Langsam kehren die Lebensgeister zurück. Die Fahrt nach Norden geht weiter.
Aber dieser Moment am Feuer, eine Tasse mit heißem Tee in der Hand, vor uns der Leuchtturm am Eingang zum Golf des Sankt Lorenz ist sicherlich der Höhepunkt unserer Reise. Einer der Momente, die man nie vergisst. Wenn sich die Geographie unseres wunderschönen, blauen Planeten mit der inneren Landschaft der eigenen Seele deckt.
Longue Pointe de Mingan, Quebec, Bucht des Sankt Lorenz. Christian fachsimpelt mit dem schweizer Zoologen Dani Zbinden über Dat-Recorder und Unterwassermikrophone, ich beobachte die Wale, die in der Meerenge von Jacques Cartier, zwischen der Küste und der Insel Anticosti, zum Atmen auftauchen. Es könnten Blauwale sein, 344 Individuen hat das Team von Richard Sears, dem Leiter der Forschungsstation Mingan in den letzten Jahren identifiziert. Im Gegensatz zu den Buckelwalen kehren nur wenige jedes Jahr zurück. Welche Strecken sie schwimmen, ist immer noch wenig bekannt. Trotz Unterwasseraufnahmen und moderner Satellitentechnik.
" Es wird noch fünf bis zehn Jahre dauern ", meint Richard Sears " bis wir eine Synthese der bisherigen Beobachtungen vornehmen können. Es ist immer noch schwierig, die Spiegelung an der Oberfläche zu durchdringen, die uns nicht erlaubt, zu sehen, was darunter passiert. Du kannst also nur die kurzen Momente nehmen, die die Tiere dir geben, und dann versuchen, aus diesen Bruchstücken, diesen Farbtupfern, ein Gemälde zusammenzufügen. "
Eins der Problem, das man hat, wenn man mit Walen arbeitet, ist sicherlich die Tatsache, dass das ein sehr mit Emotionen durchsetztes Terrain ist - das hängt natürlich mit der Größe und der Schönheit dieser Tiere zusammen.
Und diese Begeisterungswelle für die Wale hat nicht nachgelassen, im Gegenteil, es gibt immer mehr Leute, die sie sehen wollen, die sich für unsere Arbeiten interessieren, und es gibt immer wieder Filme und Radiosendungen. Einige sagen, dass das übertrieben sei, aber ich denke, dass es eigentlich nie zuviel Dokumentarberichte über die Natur geben kann, vor allem, wenn sie gut gemacht sind. Und bis ein Film raus ist, sind schon wieder ein bis zwei Jahre ins Land gegangen, und die Forscher haben vielleicht schon wieder etwas Neues entdeckt.
Aber die Begeisterung für die Wale ist natürlich auch eine große Chance für die Biologen, die diese Tiere studieren, denn sie erlaubt uns, unsere Arbeit hier zu finanzieren. Das wäre sehr viel schwieriger, wenn wir zum Beispiel Insekten studieren würden, vor allem Insekten, die stechen ... dafür gibt es kein großes Interesse.
Longue Pointe de Mingan. Weiter im Norden hat es schon geschneit. Die Sonne war heute morgen nur kurz zu sehen, ein glutroter Feuerball zwischen blauschwarzen Wolkenschichten, die stürmisches Wetter ankündigen. Wir werden den Schneegänsen folgen und unseren Kurs wieder nach Süden legen. Auch sie sind Farbtupfer, die zum Gemälde des Sankt Lorenzstroms dazugehören. Schneegänse, Wale, Menschen - die Wege kreuzen sich.
Vielleicht werden wir alle vom gleichen Gefühl getragen : " Ich bin 500 Meilen durch die Luft und über das Wasser gereist, um euch zu sagen, dass die Welt mit einer Art ' Tam di delam dam tam di delam' begonnen hat " singt der Poet aus Natashquan Gilles Vigneault.
Dieses Tam di delam, womit alles angefangen hat, und das immer noch den Rhythmus unserer Reise vorgibt ...
" Wie geht es Chantal ?", frage ich meinen Reisegefährten Christian, der gerade mit seiner Freundin in Montreal telephoniert hat.
" Sie meint, dass wir bis nach Natashquan weiterfahren sollten, " antwortet er " sie will ein Photo vom Haus des Poeten. "
Er zwinkert mir zu : " In Wirklichkeit will sie das Tonstudio für sich allein haben und in Ruhe arbeiten. Deshalb schickt sie uns noch weiter in den Norden. "
Wie werden das morgen entscheiden! Der Lotse im Hafen von Montreal, den ich vor unserer Abreise interviewt habe, war viel auf der Strecke unterwegs, die wir gefahren sind.
Auch die Wale - Buckelwale, Finnwale, sogar Blauwale, die größten Säugetiere der Erde - schwimmen auf ihren jährlichen Wanderungen in das Mündungsgebiet des Lorenzstroms. Die Schneegänse aus Alaska machen im Oktober hier Zwischenstation ...
" Als ich die Stiefel anzog, die mich in die Stadt tragen sollten, habe ich mir ein altes Haus in die Tasche gesteckt" rezitiert der Poet aus Natashquan Gilles Vigneault, " ein altes Haus, in das ich zuvor ein junges Mädchen eintreten ließ. Meine Mutter war schon da und tischte den Lachs auf; vier Fuß Sonne auf den frischgewaschenen Dielen der Küche; mein Vater war am Arbeiten, glaube ich, meine Schwester sammelte Himbeeren. Der Nachbar von gegenüber und der Nachbar von hinten sprachen über das gute Wetter und die saubere Luft ... die saubere Luft um all das herum. In der Stadt angekommen, zog ich das Haus aus meiner Tasche ... und es war eine Mundharmonika. "
Saint Lambert, südliche Schleuse von Montreal. Hier beginnt der Arbeitsbereich von Fidèle Tremblay, der seit 23 Jahren die Schiffe durch das Hafengebiet lotst. 1966 fing er in der kanadischen Handelsmarine an, 72 erhielt er sein Kapitänspatent und war im Nordatlantik unterwegs. Die Strecke von Montreal bis nach Labrador kennt er wie seine Westentasche.
Das Meer vor Labrador ist immer sehr wild, es ist eine sehr schwierige Navigation; die Einfahrt in die Häfen ist oft sehr lang, manchmal kann man 350 Kilometer ins Landesinnere fahren, wie zum Beispiel in Goose Bay. Die Fahrtrinnen sind voller Felsen, man muss also sehr aufpassen und darf sich nicht den geringsten Fehler erlauben. Das ist etwas für Perfektionisten, man kann auf dieser Linie wirklich sehr viel über die Navigation lernen. Auf der Fahrt nach Norden sind wir manchmal in 17 Häfen eingelaufen und auf der Rückfahrt nach Montreal genauso. Und das alles innerhalb von zwei Wochen. Wir waren also ständig am Manövrieren und das Risiko war immer präsent ... aber es war trotzdem sehr interessant.
Baie von Saint Paul, ein paar Kilometer hinter Quebec Stadt. Erste Station unserer Reise. Fünf Uhr morgens, dichter Nebel über dem Fluss. Ein unsichtbares Schiff arbeitet sich langsam gegen die Strömung vor. Sein Nebelhorn hat uns aufgeweckt.
Christian war schneller als ich. In Unterhose und Lederjacke steht er vor dem Wagen und beobachtet konzentriert die bläulich leuchtende Aussteuerungsanzeige seines DAT-Recorders. Es ist bitterkalt. Ich krieche wieder in den Schlafsack und versuche so wenig Lärm wie möglich zu machen.
Christian Calon ist Komponist . Für seine modernen Kompositionen benutzt er Landschaftsaufnahmen, die er im Computer verändert. Einen besseren Führer zu den geheimen Plätzen am Lorentzstrom könnte ich mir nicht vorstellen !
Wir sind spät aus Montreal weggefahren. Abendessen in Quebec Stadt und nächtlicher Spaziergang auf der Uferpromenade. Hier verengt sich der Lorenzstrom auf wenige Kilometer - Ebbe und Flut sind in der Flussbiegung bei Quebec viel stärker zu spüren als im 30-40 Kilometer breiten Mündungsgebiet, und im Winter stauen sich die Eismassen.
Die Flut drückt sie stromaufwärts, der Fluss schiebt sie wieder zurück.
"Eine ganz heikle Zone, " hat mir Fidèle Tremblay in Montreal gesagt, " ohne erfahrene Lotsen ist hier gar nichts möglich. Wegen des Eises werden die Bojen für 3 oder 4 Monate aus dem Fahrtwasser genommen, das macht die Orientierung noch schwieriger."
Baie St. Paul, ein paar Stunden später. Kaffee für Christian, Tee für mich. Frühstück im Stehen, die Wiese ist zu nass zum Sitzen. Über dem Lorenzstrom schweben immer noch Nebelfelder, nur das nördliche Ufer, wo wir den Wagen abgestellt haben, liegt in der Sonne. Das Summen von Christians Spirituskocher mischt sich in die Geräuschkulisse des Morgens : Lastwagen, die in der Steigungsstrecke hinter St. Paul runterschalten, ein Güterzug auf dem Weg nach Norden, Krähen in den Wäldern am Fluss.
Und vereinzelt noch, ein Nebelhorn. Indian Summer, Beginn des Altweibersommers. Wenn auf die erste Kälte ein paar warme Tage folgen, verfärben sich die Ahornblätter tiefrot, im Kontrast zum satten Gelb der Birken und Buchen. Genau der richtige Moment für eine Fahrt in den Norden.
Heulboje im Fluss bei Tadoussac; Unterwasseraufnahme Delphine
Campingplatz von Tadoussac, Abend. Die Touristensaison ist zu Ende, wir hatten kein Problem, einen guten Platz für unser Zelt zu finden. Blick auf den tiefen Fjord des Saguenay River, der an dieser Stelle in den Lorenzstrom mündet.
Ein feiner Nieselregen setzt ein, aber das Feuer brennt gut. Im Dorf haben wir uns zwei Steaks besorgt, die auf dem Grill braten. Tadoussac, auf halber Strecke zwischen Quebec Stadt und dem Golf des Sankt Lorenz, lebt vom Whale-watching. Früher wurden die Wale gejagt, jetzt kann man für ein paar Dollar den Tag auf dem Wasser verbringen und die Tiere beobachten, wenn sie vor den Booten auftauchen, um zu atmen.
Bei Tadoussac beginnt der estuaire maritime, das maritime Mündungsgebiet des Lorenzstroms. Das Flussbett fällt hier von 40 Meter auf 300 Meter Tiefe ab. Die kalte Tiefenströmung aus dem Atlantik trifft auf die unterseeische Schwelle und steigt nach oben - mit ihr der Krill, der die Hauptnahrung für die Bartenwale ist. Die Larven der winzigen Krebse werden von der Oberflächenströmung in den Golf, Richtung offenes Meer getragen. Sobald die Tiere jedoch erwachsen sind, beginnen sie am Tag, in die tieferen Gewässer abzutauchen, um sich vor Feinden zu schützen. Dort werden sie von der atlantischen Tiefenströmung erfaßt, die sie langsam wieder bis an das Ende des unterseeischen Kanals bei Tadoussac bringt. Der weitere Weg ist versperrt und der Krill ballt sich hier zu mehreren Kilometer langen Schichten zusammen, die eine Stärke von 100 Metern erreichen können. Ein gefundenes Fressen für die Wale. Und auch für die Touristen ...
Patrice Corbeil, Leiter der Walforschungsstation von Tadoussac.
Die menschliche Präsenz hat natürlich einen Einfluss auf das Verhalten der Wale. Aber wir glauben, dass die Sache noch im Gleichgewicht ist, und es sich immer noch lohnt, die Begegnungen durchzuführen, um die Menschen für die Fragen der Umwelt zu sensibilisieren. Zusammen mit dem Maritimen Park des Saguenay und dem Ministerium für Fischfang und Ozeane haben wir ein Programm durchgeführt, um die Finnwale zu studieren - das ist die Art, die am stärksten von der Präsenz der Kreuzfahrtschiffe betroffen ist - , und wir konnten eindeutig nachweisen, dass es Verhaltensänderungen gibt, wenn die Konzentration der Schiffe zu groß ist. Aber ... das ist so, als ob ich sie bei ihnen zu Hause aufkreuze, ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nehme und ihr Essen unterbreche, das sie erst später fortsetzen können.
Habe ich sie gestört ? Wahrscheinlich. Aber hat das eine Auswirkung auf ihre Gesundheit ? Schwer zu sagen. Bei den Walen wird es ähnlich sein. Vielleicht ist sogar gut,dass ich ihren Nachtisch unterbrochen habe !
Was an den Walen so faszinierend ist ?
Ich glaube, das ist ähnlich wie mit den Elephanten - das sind Tiere, mit denen man sich von klein auf eine Begegnung erträumt; und wenn sie dann stattfindet, dann ist das eine ganz besondere Erfahrung. Es sind Tiere, die sich in ihrem Milieu wohl zu fühlen scheinen, einem Milieu, dem sie sich hervorragend angepasst haben, und ihre Gelassenheit hat etwas magisches.
Jede Begegnung ist anders.
Jedes Mal lernen wir etwas mehr über die Tiere und können so nach und nach die einzelnen Individuen identifizieren - einige von ihnen sind seltene Gäste, die wir schon lange nicht mehr gesehen haben, andere sind fast jeden Tag da.
Die Forschungsarbeit ist schwierig, weil sie nur in dem kurzen Moment möglich ist, wenn die Tiere an die Oberfläche kommen, um zu atmen. Den Spiegel der Oberfläche können wir zwar mit Sendern, Biopsien und Unterwassermikrophonen etwas durchbrechen, aber wir wissen immer noch sehr wenig. Es gibt noch viel Arbeit zu tun. Und die Faszination der Wale treibt uns an, immer weiterzumachen.
Les Escoumins, ehemalige Walfangstation in einer kleinen Bucht, nördlich von Tadoussac. Es ist stürmisch geworden, der Wind peitscht die Gischt über die alte Kaimauer. Kaum zu glauben, dass das noch ein Fluss sein soll. Es ist wie an der Küste. Ein Fischer versucht im strömenden Regen, sein Schiff so zu vertäuen, dass es nicht immer wieder gegen die Mole geschmettert wird.
Er schafft es nicht alleine, der Wellengang ist zu stark. Andere Männer kommen und helfen ihm, während seine Frau oben auf der Kaimauer angespannt zuschaut. Die Lotsen beobachten das Geschehen eher gelassen - ihre zwei Boote sind an den Pontons vertäut, mit denen sie sich synchron bewegen.
Ab Les Escoumins dürfen alle Schiffe nur noch mit Lotsenbegleitung stromaufwärts fahren. In Quebec steigen sie wieder aus, andere Lotsen übernehmen die Strecke bis Trois Rivières; dieser Abschnitt endet an der Schleuse von St. Lambert in Montreal; von dort geht es bis zu den Großen Seen weiter, wo die Fahrt endet. Der Lorenzstrom entspringt dem Lake Ontario.
Schnelle Fahrt in den Norden. Den Lorenzstrom, der immer breiter wird, zur Rechten und tausende von Kilometern Wälder und Seen und Flüsse zur Linken. Ab und zu gibt es Stichstraßen, die zu den Wasserkraftwerken führen, aus denen die Provinz Quebec den Großteil ihrer Energie bezieht. Der Baumbewuchs wird niedriger, aber die Vegetation ist sehr dicht; um hier voranzukommen, nimmt man am besten ein Kanu. Oder ein Wasserflugzeug.
" Du wärst als Trapper vollkommen ungeeignet, " meint Christian " viel zu lange Beine. "
" Die ersten französischen Waldläufer waren alle kleinwüchsig, kräftig und hatten kurze Beine. Deshalb konnten sie tagelang in den Kanus hocken und weite Strecken zurücklegen. "
Gegen Abend erreichen wir Baie-Comeau, eine kleine Provinzstadt mit amerikanischem Flair. Vergeblich suchen wir so etwas wie ein Zentrum. Baie Comeau ist eine Anreihung von Tankstellen, Restaurants und Einkaufszentren entlang der Hauptstraße.
Am Hafen, wo die Fähre nach Matane auf dem anderen Ufer des Stroms ablegt, steht ein Kanu auf einem Sockel mit zwei in Bronze gegossenen Trappern. Ich schaue sie mir genau an. Christian hat recht : Sie haben wirklich sehr kurze Beine.
Die Stadt ist zwar hässlich, aber wenigstens finden wir hier die Klamotten, die wir dringend brauchen : Wollmützen und warme Handschuhe.
Auch das Restaurant an der Hauptstraße ist wesentlich besser, als seine Ausstattung vermuten lässt. Solchermaßen gestärkt beschließen wir, die Fahrt noch ein Stück fortzusetzen. Bei Pointe-des-Monts ist ein Leuchtturm auf der Karte eingezeichnet. Das könnte ein guter Ort für unser Nachtlager sein.
On the road again. Die Straße gehört uns, keiner ist mehr unterwegs. Zwischen Franquelin und Godbout wird der Nachthimmel plötzlich hell. Christian macht eine Vollbremsung. Sollten wir wirklich so viel Glück haben ? Ein grün-bläulich leuchtender Schleier zieht über unseren Köpfen hinweg, löst sich auf, verdichtet sich weiter am Horizont zu neuen, lautlosen Kaskaden des Lichts.
Aurore boréale - Nordlicht, Polarlicht. Wenige Minuten später ist das kosmische Spektakel vorbei, der Himmel wieder schwarz, die Sterne funkeln, als sei nichts gewesen.
Wir fahren noch ein paar Kilometer weiter, bei Baie-Trinité biegen wir auf die Nebenstraße ab, die zum alten Leuchtturm von Pointe-des-Monts führt. Das Gästehaus ist schon geschlossen, aber wir wollten ja sowieso im Wagen schlafen. Es lohnt sich nicht, das Zelt aufzubauen, außerdem ist es zu kalt.
Eine letzte Zigarette, ein Schluck aus der Whiskyflasche zur Feier des Tages, dann kriecht jeder schnell in seinen Schlafsack. Die Temperatur liegt am Gefrierpunkt, unsere neu erstandenen Wollmützen behalten wir über Nacht auf.
Die ersten Sonnenstrahlen über dem Atlantik wecken uns auf. An dieser Stelle, bei Pointe-des-Monts, mündet der Lorenzstrom in den Golf und weitet sich von 40 auf 200 Kilometer Breite. Ein Fluss, der ein Ozean ist.
Während Christian den Spirituskocher anwirft, sammle ich Holz für ein Lagerfeuer. Das brauchen wir heute morgen. Langsam kehren die Lebensgeister zurück. Die Fahrt nach Norden geht weiter.
Aber dieser Moment am Feuer, eine Tasse mit heißem Tee in der Hand, vor uns der Leuchtturm am Eingang zum Golf des Sankt Lorenz ist sicherlich der Höhepunkt unserer Reise. Einer der Momente, die man nie vergisst. Wenn sich die Geographie unseres wunderschönen, blauen Planeten mit der inneren Landschaft der eigenen Seele deckt.
Longue Pointe de Mingan, Quebec, Bucht des Sankt Lorenz. Christian fachsimpelt mit dem schweizer Zoologen Dani Zbinden über Dat-Recorder und Unterwassermikrophone, ich beobachte die Wale, die in der Meerenge von Jacques Cartier, zwischen der Küste und der Insel Anticosti, zum Atmen auftauchen. Es könnten Blauwale sein, 344 Individuen hat das Team von Richard Sears, dem Leiter der Forschungsstation Mingan in den letzten Jahren identifiziert. Im Gegensatz zu den Buckelwalen kehren nur wenige jedes Jahr zurück. Welche Strecken sie schwimmen, ist immer noch wenig bekannt. Trotz Unterwasseraufnahmen und moderner Satellitentechnik.
" Es wird noch fünf bis zehn Jahre dauern ", meint Richard Sears " bis wir eine Synthese der bisherigen Beobachtungen vornehmen können. Es ist immer noch schwierig, die Spiegelung an der Oberfläche zu durchdringen, die uns nicht erlaubt, zu sehen, was darunter passiert. Du kannst also nur die kurzen Momente nehmen, die die Tiere dir geben, und dann versuchen, aus diesen Bruchstücken, diesen Farbtupfern, ein Gemälde zusammenzufügen. "
Eins der Problem, das man hat, wenn man mit Walen arbeitet, ist sicherlich die Tatsache, dass das ein sehr mit Emotionen durchsetztes Terrain ist - das hängt natürlich mit der Größe und der Schönheit dieser Tiere zusammen.
Und diese Begeisterungswelle für die Wale hat nicht nachgelassen, im Gegenteil, es gibt immer mehr Leute, die sie sehen wollen, die sich für unsere Arbeiten interessieren, und es gibt immer wieder Filme und Radiosendungen. Einige sagen, dass das übertrieben sei, aber ich denke, dass es eigentlich nie zuviel Dokumentarberichte über die Natur geben kann, vor allem, wenn sie gut gemacht sind. Und bis ein Film raus ist, sind schon wieder ein bis zwei Jahre ins Land gegangen, und die Forscher haben vielleicht schon wieder etwas Neues entdeckt.
Aber die Begeisterung für die Wale ist natürlich auch eine große Chance für die Biologen, die diese Tiere studieren, denn sie erlaubt uns, unsere Arbeit hier zu finanzieren. Das wäre sehr viel schwieriger, wenn wir zum Beispiel Insekten studieren würden, vor allem Insekten, die stechen ... dafür gibt es kein großes Interesse.
Longue Pointe de Mingan. Weiter im Norden hat es schon geschneit. Die Sonne war heute morgen nur kurz zu sehen, ein glutroter Feuerball zwischen blauschwarzen Wolkenschichten, die stürmisches Wetter ankündigen. Wir werden den Schneegänsen folgen und unseren Kurs wieder nach Süden legen. Auch sie sind Farbtupfer, die zum Gemälde des Sankt Lorenzstroms dazugehören. Schneegänse, Wale, Menschen - die Wege kreuzen sich.
Vielleicht werden wir alle vom gleichen Gefühl getragen : " Ich bin 500 Meilen durch die Luft und über das Wasser gereist, um euch zu sagen, dass die Welt mit einer Art ' Tam di delam dam tam di delam' begonnen hat " singt der Poet aus Natashquan Gilles Vigneault.
Dieses Tam di delam, womit alles angefangen hat, und das immer noch den Rhythmus unserer Reise vorgibt ...