Olbert: Herr Doktor, was macht Bölling bei den Rundfunkanstalten so beliebt?
Doktor: Er präsentiert Figuren, die so prall, so satt, so geerdet sind. Und was ein Glanzpunkt in diesen Manuskripten ist, sie führen häufig schon mit dem ersten Satz ihre Rolle ein und machen sie klar. Das ist ein besonderes Erfordernis des Hörspiels, dass die Stimme, die ja eine Figur zu vertreten hat, mit dem, was sie sagt, klar macht, um was für eine Figur es sich da handelt.
Olbert: Sie haben eine Sendung über Karl-Heinz Bölling gemacht mit dem Titel "Man kann nur ein Wort an das nächste hängen. Spazierengehen mit Karl-Heinz Bölling". Wo sind Sie denn spazieren gegangen?
Doktor: Wir sind von Aplerbeck nach Sölde gegangen. Das sind zwei Ortsteile von Dortmund und zwar dort, wo Dortmund am Südostrand schon wieder ins Ländliche übergeht. Der Ortsfremde erwartet ja heute vielleicht nicht mehr unbedingt die rauchenden Schlote und die eingeschwärzten Wäscheleinen im Ruhrgebiet, aber es ist tatsächlich so, dass dort, wo das Ruhrgebiet ausfranst, die Gegend sehr schnell einen ländlichen und kleinstädtischen Charakter bekommt, so dass man sich Böllings Geburtsort Aplerbeck als ein kleines Städtchen am Rand dieses großen urbanen Gebietes vorstellen kann.
Olbert: Wie würden Sie Karl-Heinz Bölling charakterisieren?
Doktor: Karl-Heinz Bölling ist von einer sehr liebenswürdigen Verschrobenheit. Man kann ihn sich sehr gut in diesem Mikrokosmos Aplerbeck vorstellen. Das ist dieser Ort für diesen Autor, der die ganze Welt an diesem Ort zu finden in der Lage ist, auch wenn zahlreiche seiner Stücke nicht dezidiert im Ruhrgebiet spielen. Er hat eine positive Verrücktheit und eine bis ins Letzte gehende Konsequenz. Wir reden ja bei Bölling nicht über jemanden, der nur burlesk ist, was die Oberfläche seiner Stücke oft auszeichnet. Die zentralen Themen nach Leben und Tod spielen auch immer eine Rolle. Der Regisseur insbesondere vieler seiner frühen Stücke, Hans Gerd Krogmann hat in den Figuren immer wieder eine abgrundtiefe Traurigkeit, eine Verlorenheit an diese Welt ausgemacht.
Doktor: Er präsentiert Figuren, die so prall, so satt, so geerdet sind. Und was ein Glanzpunkt in diesen Manuskripten ist, sie führen häufig schon mit dem ersten Satz ihre Rolle ein und machen sie klar. Das ist ein besonderes Erfordernis des Hörspiels, dass die Stimme, die ja eine Figur zu vertreten hat, mit dem, was sie sagt, klar macht, um was für eine Figur es sich da handelt.
Olbert: Sie haben eine Sendung über Karl-Heinz Bölling gemacht mit dem Titel "Man kann nur ein Wort an das nächste hängen. Spazierengehen mit Karl-Heinz Bölling". Wo sind Sie denn spazieren gegangen?
Doktor: Wir sind von Aplerbeck nach Sölde gegangen. Das sind zwei Ortsteile von Dortmund und zwar dort, wo Dortmund am Südostrand schon wieder ins Ländliche übergeht. Der Ortsfremde erwartet ja heute vielleicht nicht mehr unbedingt die rauchenden Schlote und die eingeschwärzten Wäscheleinen im Ruhrgebiet, aber es ist tatsächlich so, dass dort, wo das Ruhrgebiet ausfranst, die Gegend sehr schnell einen ländlichen und kleinstädtischen Charakter bekommt, so dass man sich Böllings Geburtsort Aplerbeck als ein kleines Städtchen am Rand dieses großen urbanen Gebietes vorstellen kann.
Olbert: Wie würden Sie Karl-Heinz Bölling charakterisieren?
Doktor: Karl-Heinz Bölling ist von einer sehr liebenswürdigen Verschrobenheit. Man kann ihn sich sehr gut in diesem Mikrokosmos Aplerbeck vorstellen. Das ist dieser Ort für diesen Autor, der die ganze Welt an diesem Ort zu finden in der Lage ist, auch wenn zahlreiche seiner Stücke nicht dezidiert im Ruhrgebiet spielen. Er hat eine positive Verrücktheit und eine bis ins Letzte gehende Konsequenz. Wir reden ja bei Bölling nicht über jemanden, der nur burlesk ist, was die Oberfläche seiner Stücke oft auszeichnet. Die zentralen Themen nach Leben und Tod spielen auch immer eine Rolle. Der Regisseur insbesondere vieler seiner frühen Stücke, Hans Gerd Krogmann hat in den Figuren immer wieder eine abgrundtiefe Traurigkeit, eine Verlorenheit an diese Welt ausgemacht.