"Schönen guten Tag auch, die Lotte feiert heute ihren 80. Geburtstag. Das habe ich mir gedacht, dass Du das vergessen hast. Nun aber lass Dir mal was einfallen, sonst erbt der Zivi noch mein Geld."
Drei Jahre ist es her, da wurde zum ersten Mal das Programm von Deutschland Radio Kultur durch etwas völlig Unerwartetes unterbrochen: Schräg, absurd, gewagt und ohne Ankündigung wurden sogenannte "Wurfsendungen" sechs Mal täglich im wahrsten Sinne des Wortes mitten ins Programm "geworfen":
"Hallo Du, dem gerade der Rechner abschmiert, der nicht weiß, warum er die diese Datei nicht konvertiert."
Nicht jeder Hörer wusste gleich was damit anzufangen:
"Furchtbar, ich schalte aus wenn, ich in Reichweite bin. Ich finde es manchmal dermaßen an den Haaren hergezogen, manchmal sind die so oberdumm die Sachen."
Doch zur tausendsten "Wurfsendung", Ende September dieses Jahres, war klar: Die Minihörspiele haben inzwischen eine große Fangemeinde.
"Schön Guten Tag! Ich find das einfach nur skurril, schön um die Ecke gedacht."
"Bei mir ist das eines der Highlights von Deutschlandradio Kultur überhaupt."
"Nicht, dass diese Sendung abgeschafft wird, das wäre ein Schande!"
Architektin des manchmal lustigen, manchmal tiefsinnigen Kurzhörspiels war Natalie Singer, heute Professorin für experimentelles Radio an der Bauhaus-Universität Weimar. Die Idee für das kam von Wolfgang Hagen, Kulturchef von Deutschlandradio Kultur. Inspiriert hatte ihn ein ganz anderes Genre, als er noch Leiter eines Jugendradios war:
"Die haben solche Werbejinglepakete und es gab, muss ich zugeben, Sendungen in meinem Programm, da fand ich diese Werbeblöcke am besten und habe gedacht, das kann doch nicht wahr sein, dass uns diese Kommerzheinis, vormachen, wie man im Radio erzählt."
"Neulich habe ich einen Joghurt zum Frühstück gegessen und zufällig war noch von den Handwerkern so eine Kartusche mit PU-Schaum da gewesen. Damit habe ich den Joghurtbecher dann eben ausgeschäumt, die leere Kaffeekanne hat mich dann auch irgendwie gestört."
Produziert werden die "Wurfsendungen" in Serien, mit fantasievollen Namen, wie "Radio Voodoo", "Philosophische Fische" oder "Das war eben so ein Geräusch": Ob Kurzgeschichte, O-Ton-Collage, Gedicht oder Aphorismus der Experimentierfreude der Macher sind keine Grenzen gesetzt. Auch nicht der Wirkung des Formats. Julia Tieke, Projektleiterin der "Wurfsendung":
"Die 'Wurfsendung' will überraschen, irritieren, anregen, vielleicht auch manchmal provozieren. Auf jeden Fall will sie den Programmfluss, den normalen unterbrechen für eine kleine künstlerische Form."
Inzwischen hat die "Wurfsendung" auch im Ausland Wellen geschlagen. "Radio Denmark" und die BBC haben sie für das eigene Programm adaptiert. Zum Radio Day of European Cultures, am Sonntag den 14. Oktober, werden in sechs europäischen Radiosendern gleichzeitig "Wurfsendungen" zu hören sein. Entstanden sind diese durch ein internationales Kooperationsprojekt. Julia Tieke:
"Und zwar sind sechs Länder beteiligt: Russland, Ungarn, Kroatien, Frankreich, England und Deutschland. Und wir sind eben für Deutschland dabei und in diesen Ländern wurden Manuskripte in Auftrag gegeben zum Thema Grenzen. Und bei den 'Wurfsendungen' wird dann zum Radio Day of European Cultures diese Serie ihre Ursendung haben."
"Ein Pils wird geöffnet, ein Filetstück fällt zischend in eine Pfanne, eine Flasche Bordeaux wird entkorkt."
Drei Jahre ist es her, da wurde zum ersten Mal das Programm von Deutschland Radio Kultur durch etwas völlig Unerwartetes unterbrochen: Schräg, absurd, gewagt und ohne Ankündigung wurden sogenannte "Wurfsendungen" sechs Mal täglich im wahrsten Sinne des Wortes mitten ins Programm "geworfen":
"Hallo Du, dem gerade der Rechner abschmiert, der nicht weiß, warum er die diese Datei nicht konvertiert."
Nicht jeder Hörer wusste gleich was damit anzufangen:
"Furchtbar, ich schalte aus wenn, ich in Reichweite bin. Ich finde es manchmal dermaßen an den Haaren hergezogen, manchmal sind die so oberdumm die Sachen."
Doch zur tausendsten "Wurfsendung", Ende September dieses Jahres, war klar: Die Minihörspiele haben inzwischen eine große Fangemeinde.
"Schön Guten Tag! Ich find das einfach nur skurril, schön um die Ecke gedacht."
"Bei mir ist das eines der Highlights von Deutschlandradio Kultur überhaupt."
"Nicht, dass diese Sendung abgeschafft wird, das wäre ein Schande!"
Architektin des manchmal lustigen, manchmal tiefsinnigen Kurzhörspiels war Natalie Singer, heute Professorin für experimentelles Radio an der Bauhaus-Universität Weimar. Die Idee für das kam von Wolfgang Hagen, Kulturchef von Deutschlandradio Kultur. Inspiriert hatte ihn ein ganz anderes Genre, als er noch Leiter eines Jugendradios war:
"Die haben solche Werbejinglepakete und es gab, muss ich zugeben, Sendungen in meinem Programm, da fand ich diese Werbeblöcke am besten und habe gedacht, das kann doch nicht wahr sein, dass uns diese Kommerzheinis, vormachen, wie man im Radio erzählt."
"Neulich habe ich einen Joghurt zum Frühstück gegessen und zufällig war noch von den Handwerkern so eine Kartusche mit PU-Schaum da gewesen. Damit habe ich den Joghurtbecher dann eben ausgeschäumt, die leere Kaffeekanne hat mich dann auch irgendwie gestört."
Produziert werden die "Wurfsendungen" in Serien, mit fantasievollen Namen, wie "Radio Voodoo", "Philosophische Fische" oder "Das war eben so ein Geräusch": Ob Kurzgeschichte, O-Ton-Collage, Gedicht oder Aphorismus der Experimentierfreude der Macher sind keine Grenzen gesetzt. Auch nicht der Wirkung des Formats. Julia Tieke, Projektleiterin der "Wurfsendung":
"Die 'Wurfsendung' will überraschen, irritieren, anregen, vielleicht auch manchmal provozieren. Auf jeden Fall will sie den Programmfluss, den normalen unterbrechen für eine kleine künstlerische Form."
Inzwischen hat die "Wurfsendung" auch im Ausland Wellen geschlagen. "Radio Denmark" und die BBC haben sie für das eigene Programm adaptiert. Zum Radio Day of European Cultures, am Sonntag den 14. Oktober, werden in sechs europäischen Radiosendern gleichzeitig "Wurfsendungen" zu hören sein. Entstanden sind diese durch ein internationales Kooperationsprojekt. Julia Tieke:
"Und zwar sind sechs Länder beteiligt: Russland, Ungarn, Kroatien, Frankreich, England und Deutschland. Und wir sind eben für Deutschland dabei und in diesen Ländern wurden Manuskripte in Auftrag gegeben zum Thema Grenzen. Und bei den 'Wurfsendungen' wird dann zum Radio Day of European Cultures diese Serie ihre Ursendung haben."
"Ein Pils wird geöffnet, ein Filetstück fällt zischend in eine Pfanne, eine Flasche Bordeaux wird entkorkt."