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Von Prinzen und Nesthäkchen

Der erstgeborene Sohn ist der Stammhalter; er tritt in die Fußstapfen des Vaters, übernimmt Thron, Firma oder Hof: Der Verantwortungsträger. Das zweite Kind muss sich vor allem gegen den älteren Bruder behaupten: Differenz und Konkurrenz. Und das jüngste Geschwisterchen darf sich sehr viel erlauben: das Herzkind kann sich sogar den Musen zuwenden. Bei mehr als drei Kindern in der Familie ist von wechselnden Koalitionen auszugehen. Das Einzelkind aber muss oder darf alle Erwartungen erfüllen.

Moderation Ulrike Burgwinkel |
    Der gesellschaftliche Wandel, die Rollenbilder von Frauen und Männern, eine zunehmende Individualisierung und der Trend zur Ein-Kind-Familie haben den Einfluss der Stellung in der Geschwisterreihe zwar variiert, nicht aber aufgehoben.

    Die Familie als Markt, in der es Nischen zu besetzen gilt? Welche Rolle spielen Eltern, Erziehung und die genetische Disposition? In vielen Fällen, sei es im Sport oder in der Musik, gibt es Beispiele erfolgreicher Geschwister.

    Wie sind Ihre Erfahrungen? Älteste Schwester, jüngster Bruder, Zwilling? Dicht beieinander, weit auseinander? Wie haben Sie Ihre Stellung im "System" Familie erlebt und wie erleben Sie es bei Ihren Kindern? Und hat diese Position Ihre Berufsentscheidung beeinflusst?

    Ansprechpartner im Studio:
    Diplompsychologe und Buchautor Dr.Ulrich Beer

    Das Drei-Mädelhaus- die Familie Rahmlow aus Krefeld
    Eduard Hoffmann

    Telefoninterview
    Dr.Konrad Schily, FDP-Bundestagsabgeordneter
    Jüngstes Kind von fünfen und Vater von vier Kindern

    Literatur:
    lrich Beer
    "Geschwisterrollen - von Prinzen und Nesthäkchen"
    Centaurus Verlag, Herbolzheim 2004

    Ulrich Beer
    "Nur ein Kind - auf dem Weg zur Ego.Gesellschaft"
    Centaurus, Herbolzheim 2004