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Von superreichen und armen Krimiautoren

J. K. Rowling hat einen Krimi unter Pseudonym herausgebracht - und nun entwickelt er sich zum Bestseller. Die deutsche Krimibuchautorin Andrea Maria Schenkel möchte mit "Täuscher" an alten - auch finanziellen - Erfolg anknüpfen. Und Jörg Juretzka und Roger M. Fiedler verfassen fantastische groteske Krimis, aber vermutlich ohne finanziellen Erfolg.

Von Andreas Ammer | 27.08.2013
    Es geht um Mord und Totschlag und um etwas, das noch viel wichtiger ist. Es geht um Geld und Ruhm und wie man dies erlangen kann. Es geht um Mord und Totschlag und wie man, wenn man darüber schreibt und damit reich und berühmt wird. Es geht um die ehemals vielleicht reichste Frau der Welt und den ärmsten aller Schlucker und Poeten.

    Es geht um die Krimikolumne.

    Heute monothematischer denn je und nur echt mit: dem Rezensenten. Arm und unerkannt nuschelnd in unserer Mitten.

    Außer dem riskanten Raub von Juwelen, der mühevollen Fälschung von Kunstwerken und der nur Eingeweihten möglichen Gründung einer Bank ist das Schreiben eines Buches immer noch eine – wenn auch reichlich unwahrscheinliche – Möglichkeit, als normaler Nicht-Industriellen-Erbe oder Krimineller relativ schnell und ohne besondere Vorkenntnisse zu unermesslichen Mengen Geld zu kommen. Die Methode hat obendrein den Vorzug der Legalität.

    Die englische Autorin J. K. Rowling ist mit der Idee ihrer Harry-Potter-Geschichte zu einer der reichsten Frauen der Welt geworden. Ihre deutsche Kollegin Andrea Maria Schenkel hat es zumindest zur Milliardärin gebracht. Nur Jörg Juretzka oder gar Roger M. Fiedler sind immer noch arm wie sonst nur Poeten.

    Blondheit und Reichtum zuerst.

    Wir beginnen mit JK Rowling. Man muss sich die Multimillionärin J. K. Rowling als eine arme Sau vorstellen. Als eine der reichsten Frauen der Welt kann sie keinen Schritt mehr unbeobachtet gehen. Jede ihrer Äußerungen ist Gold wert, weshalb sie sich sogar weigert, Bücher anderer gut zu finden. Als sie sich ein Brautkleid kaufen wollte, musste sie sich dazu eine Verkleidung ausdenken.

    Daraus kann geschlossen werden, dass sich Frau Rowling nicht als Robert Galbraith verkleidet hat. Jener Robert Galbraith nämlich veröffentlichte im Frühjahr in England unter dem Titel "A Cuckoo's Calling" einen Krimi. Der Autor wie auch sein Held, der erfolglose Privatdetektiv Cormoran Strike, waren angeblich Afghanistan-Veteranen. Strike fehlt ein Bein. Von seinem Autor fehlte ein Foto.

    Das Buch bekam einige freundliche Rezensionen. Es verkaufte sich nur ein paar tausend Mal. Angeblich interessierten sich trotzdem einige Fernsehstationen für die Rechte. Kein Wunder: "A Cuckoos's Calling" spielte im Milieu der Supermodels, Rapper, Modedesigner und hatte gute Dialoge. Klug hatte der Autor Galbraith Versatzstücke der Pop-Kultur zu einem intelligenten, unterhaltsamen, manchmal etwas altbackenen, weil actionarmen Krimi zusammengeschachtelt. Vier Monate später wurde das Pseudonym aufgedeckt und hervorkam eine Autorin: J. K. Rowling.

    Der Roman "A Cockoo's Calling" beginnt mit einer Szenerie, die Rowling zur Genüge und zum Erbrechen kennt: Paparazzi auf der Straße. Es schneit. Ein schwarzes Supermodel hat sich aus seinem Londoner Appartement gestürzt. Ihr drogensüchtiger Musikerfreund - Kate Moss lässt grüßen – wird verdächtigt. Zu Unrecht. – Selbstmord lautet das Ermittlungsergebnis der Polizei.

    Monate später beauftragt der Stiefbruder des Models den ziemlich arbeits- und erfolgslosen Privatdetektiv Cormoran Strike mit neuen Ermittlungen. Der Stiefbruder verdächtigt unter anderem einen schwarzen Rapper, der extra das Appartement unter dem des Models angemietet hatte, des Mordes.

    Cormoran – unehelicher Sohn eines bekannten Popmusikers - braucht das Geld und beginnt mit den Ermittlungen; tatkräftig unterstützt von seiner neuen Zeitarbeitsekretärin Robin in der Rolle des Sidekicks. "Robin, das kann ich mir leicht merken", lautet augenzwinkernd der Kommentar von Cormoran für all jene, die das Batman-Zitat nicht bemerkt haben, als sich seine neue Assistentin vorstellt. Zitate allenthalben. Wie überhaupt die Figur des einbeinigen Kriegsveteranen Cormoran Strike an den von Martin Freeman gespielten hinkenden Kriegsveteranen Dr. John Watson in der neuen BBC-Verfilmung der Abenteuer des Sherlock Holmes erinnert.

    Und wie überhaupt in dem Krimi "The Cuckoo's Calling" vieles an irgendetwas anderes erinnert. J. K. Rowling erweist sich in dem Buch – wie schon bei den Harry-Potter-Romanen – als eine überaus geschickte Kompilatorin populärer Mythen und literarischer Erfindungen.

    Obwohl ihr Krimidebüt, in dem lange Verhöre mit allen Beteiligten einen Großteil der Handlung ausmachen, eher klassisch gebaut ist und am ehesten an englische Vorkriegskrimis erinnert, spielt es doch sichtlich in der modernen Welt. Vor jedes Verhör hat das Internet die Google-Recherche gesetzt. Der Umgang mit Handys und Laptops spielt eine entscheidende Rolle.

    Auch bei der Enttarnung von J. K. Rowling selbst spielten neue Medien eine entscheidende Rolle. Der Anwalt der Kanzlei, die mit den anonymen Vertragsverhandlungen für Frau Rowling beauftragt war, hatte das Geheimnis seiner Frau verraten, diese unter dem Siegel der Verschwiegenheit ihrer besten Freundin. Die zwitscherte wiederum das Geheimnis um die Autorin des "Kuckucksrufes" über Twitter in die Welt hinaus.

    Worauf die "Sunday Times" einen Psycholinguisten engagierte, der wirklich zu dem Schluss kam, dass der Autor des Cormoran-Strike-Krimis und die Autorin der Harry-Potter-Geschichten identisch sind.

    Ironie der Geschichte: Zu diesem Zeitpunkt hatte ausgerechnet der größte und reichste Verlag der Welt, der Verlag Random House, für sein Imprint Blanvalet für billiges Geld, oder wie es heißt für eine vierstellige Summe, längst die Übersetzungsrechte an dem Buch erworben, das in England sofort an die Spitze der Bestsellerlisten schoss und – jetzt gerade eilig übersetzt - im Herbst unter dem Titel "Der Ruf des Kuckucks" bei Blanvalet auf Deutsch erscheinen wird.

    "A Cuckoo's Calling" hat seiner weltberühmten Autorin jetzt schon mehr positive Kritiken eingebracht als ihr erstes Nicht-Harry-Potter-Buch "Ein plötzlicher Todesfall", das im letzten Herbst nur wohlwollend aufgenommen worden war und mit einigen Hunderttausend verkauften Exemplaren in Rowling-Dimensionen eher ein Flop war.

    Und damit zur alles entscheidenden Frage an unseren Rezensenten: Was halten Sie von "A Cuckoo's Calling" von J. K. Rowling, erschienen unter dem Pseudonym Robert Galbraith im britischen Verlag Sphere, einem Imprint des Harry-Potter-Verlages "Little, Brown"?

    - Beglückend und altmeisterlich, klassische Schönheit, dramatische Größe und doch auf der Höhe der Zeit. Nur ein kleines bisschen altbacken. Wobei es zugestandenermaßen einen großen Teil des Vergnügens ausmacht, die Kinderbuchautorin Rowling beim Fluchen zu beobachten oder den Doppelsinn vieler Bemerkungen zu ergründen. Das geht schon bei den gelehrten Motti los, die jedes Kapitel einleiten und sowohl auf ihre Helden als auch auf ihre Autorin zutreffen.

    "Is demum miser est, cuius nobilitas miserias nobilitat." Auf gut deutsch "Richtig elend ist der (beinander), dessen Ruhm sein Unglück berühmt macht". Wir revidieren unser anfängliches Urteil: Man muss sich die berühmte Frau, die es sich leisten kann, mit diebischer Freude ein Buch mit einem solchen Motto zu beginnen, als glückliche Frau vorstellen.

    Der zweite Cormoran Strike-Krimi ist angeblich schon fertig. Für ihn musste Blanvalet wahrscheinlich richtig blechen. Frau Rowling hat gewonnen. Wieder einmal.

    Nein, Andrea Maria Schenkel ist nicht die reichste Frau der Welt. Trotzdem hat sie von ihrem schlicht genialen Erstling "Tannöd" , erschienen im kleinen Nautilusverlag, so viele Exemplare verkauft, dass man sie als Auflagen- und wohl auch als Euromillionärin bezeichnen kann.

    Frau Schenkels Problem ähnelt dem von Miss Rowling: Ihr Erfolgsbuch, das auf einem historischen Kriminalfall beruhte, war allerdings so eigentümlich, so besonders und einzigartig, dass sich daraus keine Serie hätte spinnen lassen können. Was sollte sie als Erfolgsautorin tun?

    Es geschah, was geschehen musste: Andrea Maria Schenkel schrieb erst mühsam ein ganz ähnliches Buch, dann ein etwas anderes Buch, wechselte dann von Nautilus zu einem großen Verlag, änderte ihr Leben und erzielte mit alldem zwar Achtungserfolge, konnte aber nicht mehr an ihren Erstlingserfolg anknüpfen.

    Jetzt ist im Verlag Hoffman und Campe wieder ein neuer Schenkel-Band erschienenen. Er heißt "Täuscher" und die Autorin versucht darin weiterhin das Kunststück, auf ihren Anfangserfolg aufzubauen und dennoch neue Wege zu gehen.

    Das ist wie ein Mord: Ein schwieriges Unterfangen, weiß unser Rezensent und muss Andrea Maria Schenkel dennoch Respekt zollen, wie entschieden sie weiterhin versucht, die Krimiregeln zu missachten, ihre Bücher riskant zu konstruieren und trotzdem erfolgreich zu sein.

    "Täuscher" heißt der neue, der fünfte Roman von Andrea Maria Schenkel. Wieder spielt die Handlung in Bayern, diesmal in Landshut. Wieder gibt es keinen eigentlichen Helden in der Geschichte. Wieder handelt es sich um einen historischen Mordfall, diesmal einen aus dem März 1922. Wieder wird im Buch, das von einem brutalen Raubmord handelt, nicht chronologisch erzählt.

    Andrea Maria Schenkel nimmt den modernen Krimi auseinander und setzt ihn anders wieder zusammen – aber nicht so, wie er zusammen gehört.

    Das beginnt schon beim Titel: "Täuscher". Auf dem Cover ist kein Lügner, sondern der Bürstenfabrikantensohn Hubert Täuscher zu sehen, der von einem bayerischen Volksgericht im Schnellverfahren wegen des Doppelmordes an der Klavierlehrerin Clara Ganslmeier und ihrer bettlägerigen Mutter zum Tode verurteilt wurde.

    Vorbild für diesen "Täuscher" ist – bis hin zu einigen Uhrzeiten und Daten genau - der Fall des Bürstenfabrikantensohnes Ludwig Eitele, dessen Fall vor ein paar Jahren in dem Band "Tollkirchen in Traubensaft – alte Morde neu protokolliert von Johann Dachs" erzählt wurde.

    Andrea Maria Schenkel gestattet sich – obwohl sie sich eng an die Fakten hält - eine geradezu unerhörte Freiheit. Sie springt im normalerweise chronisch linear erzählten Krimigenre auf der Zeitachse hin und her. Sie wechselt im notorisch auktorial erzählten Krimi permanent zwischen den handelnden Figuren hin und her. Sie lässt Spannung nur als Nebenprodukt von Figurenkonstellationen auftauchen. Sie lebt ihre nicht immer glücksselige Vorliebe für Käthe-Kollwitz-artige Situationen voll aus.

    Dies ist die nicht geringe Stärke des Romanes. "Exekution ausgeführt um 8 Uhr 15 Minuten", heißt es in den alten Gerichtsakten.

    "Die Vollstreckung des Urteils fand heute früh Dreiviertel 6 im Hofe des Landgerichtsgefängnisses durch Erschießen statt", heißt es bei Schenkel.

    Am Ende jedoch fügt die Autorin dem historischen Kriminalfall eine gänzlich neue Deutung hinzu, die auf einen Justizirrtum des bayerischen Volksgerichtes schließen läßt.

    Kein großer Schmöker und trotzdem hat er Längen. So etwa, wenn Schenkels Mut nachlässt und sie erzählen will, wie im normalen Lokalkrimi nun einmal erzählt wird. Wenn also Zeuginnen auftauchen, die erst umständlich herumzicken oder ihre Lebensgeschichte erzählen, bevor sie eine Aussage machen. Da schimmert ein Großverlagslektorat durch, das auf einen dicken Schenkel-Schmöker hofft und übersieht, dass die Stärke der Autorin die magere Skizze ist. Es ist als ob man bei der Kohle-Zeichnerin Käthe Kollwitz - in der Tat die Lieblingsmalerin der Autorin – ein Schlachtengemälde in leuchtenden Farben in Auftrag geben hätte.

    Der fantastische Reichtum, den man durch das Schreiben spannender Bücher erlangen kann, ist selbst schon zum Thema von Krimis geworden. "Mit Sicherheit das verrückteste Buch diesseits der Wahrnehmungsgrenze", nannte unser Rezensent vor gut einem Jahr den grotesken Krimi "Platinblondes Dynamit" seines Autorenlieblings Jörg Juretzka. Darin kam der Schundschriftsteller Folkmar Windell zu Weltruhm und Reichtum, indem er ein durchgeknalltes Computerprogramm seine Romane schreiben ließ, aber parallel damit zu kämpfen hatte, dass die durchgeknallten Figuren des Computerprogrammes ihn auch in der realen Welt belästigten.

    Dieses Buch gewordene Wunder an Absurdität hat nun einen Nachfolger gefunden: Am Anfang von Jörg Juretzkas neuem Roman "Schlachtfeld der Liebe" sitzt der Bestsellerautor Windell in seinem Kölner Appartement. Die ersten beiden, wieder grandiosen Sätze des Buches lauten:

    "Bestsellerautor Folkmar Windell trennten gerade Mal 15 Minuten von seinem Absturz aus den luftigen Höhen literarischen Welterfolges in den kompletten Ruin. Und er fühlte sich großartig. – Das ist sie die pralle Süße der Ahnungslosigkeit."

    Etwas weiter unten erfährt man immerhin den Grund des Wohlstandes:

    "Hermine Inaway, so sein Pseudonym, verkaufte mittlerweile genug Bücher, um selbst diese Harry-Potter-Tante wie eine Amateuse aussehen zu lassen."

    Allerdings schreibt nicht Windell diese Bücher, sondern sein Computerprogramm. Und eben dieses setzt ihn in den nächsten 15 Minuten dann vor die Tür, auf die Straße und mitten hinein ins Elend.

    Es führt zu weit, all die absurden Wirrungen des neuen Juretzkas "Schlachtfeld der Liebe" irgendwie wiedergeben zu wollen. Am Wahrscheinlichsten handelt das Buch vom Verfassen einer Fernsehserie mit dem Titel "Schlachtfeld der Liebe" durch zwei Autorinnen, von denen eine Folkmar Windell verkleidet als Hermine Inaway ist. Dieser krempelt die Fernsehserie mächtig um: Wir lesen nach auf Seite 197:

    Sie ... sie geht hin und baut Trash-Elemente ein. Ich bitte dich – Trash! Trash und Sex, auch noch homosexueller Sex, Analsex! In einer Daily Soap, unterbrochen von Werbeblöcken voller Gebissreiniger, Hörgeräte und orthopädischer Strümpfe."

    Bingo! Denn genau solchen Trash baut Juretzka in seine absurden Bücher ein. Ja mehr noch: Er baut den Schmachtfetzen "Schlachtfeld der Liebe", von zwei wildgewordenen Autoren im Wechsel geschrieben, als zweite Ebene in sein Buch ein.

    Nur die Werbeeinblendungen fehlen.

    Postmoderne hieß so etwas früher. Postkriminalistik auf schwindelerregendem Niveau, nennt unser Rezensent das heute und empfielt "Schlachtfeld der Liebe" von Jörg Juretzka, erschienen im Penragon-Verlag, jedem Fan von alten Heftchenromanen, dem späten Derrida und oder dem zeitgenössischen Kölner Tatort.

    Ja, Freddy Schenk und Max Ballauf sowie Mutter Beimer und eine Knöllchenfotze namens Sabsi Schwuttke kommen bei Juretzka auch vor.

    Nur so reich wie die Harry-Potter-Tante wird der Juretzka mit diesem Buch nicht!

    Jörg Juretzka genießt den Status eines Kult-Autors. Fraglich, ob der gelernte Zimmerer von seiner Schriftstellerei leben kann oder nebenher noch Hütten in Kanada bauen muss. Laut seines Wikipedia-Eintrages montiert der Krimipreisträger und Drehbuchautor auch gerne einmal Autowaschanlagen.

    Immerhin werden seine Bücher noch gedruckt. Anders, als die seines Freundes Roger M. Fiedler, die hier in der Krimikolumne ebenfalls bereits hoch gelobt wurde. Unvergessen Juretzka/Fiedlers ziemlich irrer E-Mail-Roman "Enzian", der immerhin noch als "Book on Demand" erschinen war. Ein Juwel der Krimigroteske.

    Ganz und gar virtuell kommt nun Roger M. Fiedlers neuester Roman daher: Er heißt "Chill Bill" und ist nur digital in der Fanlounge des Carlsen-Verlages zum Herunterladen erschienen. Einen niedrigen dreistelligen Betrag zahlt der Verlag für so ein Manuskript, um es für 2,99 Euro digital im Verborgenen weiterzuverwursten. Der Autor ist immerhin ehemaliger Träger des deutschen Krimipreises.

    Eine Schande, findet unser Rezensent und befiehlt jedem Hörer, den neuen Digitalroman "Chill Bill" von Roger M. Fiedler aus der Carlsen Fanlounge herunterzuladen. Hier die Internetadresse:

    http://fan-lounge.carlsen.de/Roger-M-Fiedler

    Wenn das kein Erfolg wird. Und falls es jemanden interessiert: "Chill Bill" handelt von einem Auftragskiller, der buchmessenthemengerecht nach Rio fährt, um dort professionell seinen Auftrag zu erfüllen. Leider ist die Stadt Rio alles andere als professionell. Auf digital übermittelte Nachfrage unseres Rezensenten, weshalb Roger M Fiedler seinen Roman denn nur digital erscheinen lasse, lautete die digitale Antwort:

    "Eigene Manuskripte rumgeschickt (hab hier einiges angefangen, zwei fertig, mindestens eins davon Krimi) - das wird nicht mal gelesen. Carlsen war ein Testballon. Die haben das MS für (Piepston)-hundert Euro in die Finger gekriegt. Immerhin sind sie begeistert (obwohl alles Mädels, und das Teil ist ja keine echte Frauenliteratur). Bin selbst gespannt, welchen Weg das noch nimmt ... Grüße Roger"

    Grüße zurück, schickt der Rezensent und fordert jeden Leser von J. K. Rowling auf, aus Solidarität mindestens ein Exemplar von "Chill Bill" herunterzuladen, damit die Welt wenigstens in dieser Hinsicht etwas besser wird. Die Adresse:

    http://fan-lounge.carlsen.de/Roger-M-Fiedler

    Oder Sie schreiben einfach an den Sender. Und wer weiß, vielleicht stellt sich eines Tages heraus, dass Roger M. Fiedler in Wahrheit ein Pseudonym von Paolo Coelho ist. Und schlagen sie rechtzeitig zu, denn von Frau Rowling mit dem Namen Robert Gailbraith signierte Exemplare sind heute schon ein paar Tausend Euro wert und damit teurer als ehemals die Rechte an dem Buch für den gesamten deutschsprachigen Raum.

    Für all jene Hörer, die dieser Handlungsanweisung unseres Rezensenten nicht folgen, die nicht glauben können, dass J. K. Rowling ein Buch geschrieben hat, in dem mächtig geflucht wird und die auch nicht glauben wollen, dass Roger M. Fiedler ein Pseudonym eines eigentlich erfolgreichen Autors ist, für all die kündigt unser Rezensent jetzt schon – wie seit vielen, vielen ungezählten Jahren - drastische Erziehungsaktionen an:

    * Zuspielung des akustischen Sketches wie jedes Mal *

    Buchinfos:
    • Roger M. Fiedler: "Chill Bill", Carlsen
    • Robert Gailbraith: "The Cuckoo's Calling", sphere / Blanvalet
    • Jörg Juretzka: "Schlachtfeld der Liebe", Pendragon
    • Andrea Maria Schankel: "Täuscher", Hoffmann und Campe