Der Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien ging in diesem Jahr an Yasemin Karakasoglu-Aydin für ihre im Fachbereich Erziehungswissenschaften, Psychologie und Sport der Universität GH Essen vorgelegte Dissertation "Religiöse Orientierung und Erziehungsvorstellungen". Grundlage der Arbeit bilden 26 Interviews, die Yasemin Karakasoglu-Aydin mit Lehramts- und Pädagogik-Studentinnen im Ruhrgebiet geführt hat. Zwei Drittel der befragten Frauen trugen ein Kopftuch. Gefragt wurden sie unter anderem, wie sie aufgewachsen sind und welche Rolle die Religion in ihrem Leben und bei der Erziehung der eigenen Kinder spielt.
Die Arbeit der wissenschaftlichen Assistentin, die selbst in einer Familie mit zwei religiösen Bekenntnissen aufgewachsen ist, räumt mit dem Vorurteil auf, es genüge, türkisch-muslimische Frauen in solche, die ein Kopftuch tragen, und in solche, die keines tragen, aufzuteilen. Denn die differenzierten religiösen Einstellungen der Frauen belegen, dass Religiosität nicht mit Konservatismus gleichgesetzt werden kann. "Bei der Frage, was für die Frauen bei der Erziehung der eigenen Kinder wichtig ist, kamen Antworten wie demokratisches Aushandeln zwischen Eltern und Kindern, Erziehung zur Mündigkeit, Dialogbereitschaft und Nachvollziehbarkeit der Erziehungsmaßnahmen. Dies verwundert um so mehr, da gerade der Islam in Deutschland ein sehr schlechtes Image hat. Er gilt als rigide, autoritär und geprägt von nicht hinterfragbaren Normen und Werten". Das Aufdecken dieses Widerspruchs war dann auch für die Entscheidung der Jury ausschlaggebend, die in der Arbeit einen wichtigen Beitrag zum Thema "Interkulturelle Wirklichkeit in Deutschland" sah.
Related Links
Informationen zum Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien
Bewerbungen sind mit zwei Exemplaren der Studie, mit einer ca. 10seitigen Zusammenfassung der Studie und mit mindestens einem Gutachten eines Professors/einer Professorin über die jeweilige Universitätsleitung an das
Rektoramt der Universität Augsburg Universitätsstraße 2 86159 Augsburg
zu richten.
Bewerbungsschluß für den Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien 2001 ist der 30. September 2000.
Der Artikel Streit ums Kopftuch von Yasemin Karakasoglu-Aydin
Die Arbeit der wissenschaftlichen Assistentin, die selbst in einer Familie mit zwei religiösen Bekenntnissen aufgewachsen ist, räumt mit dem Vorurteil auf, es genüge, türkisch-muslimische Frauen in solche, die ein Kopftuch tragen, und in solche, die keines tragen, aufzuteilen. Denn die differenzierten religiösen Einstellungen der Frauen belegen, dass Religiosität nicht mit Konservatismus gleichgesetzt werden kann. "Bei der Frage, was für die Frauen bei der Erziehung der eigenen Kinder wichtig ist, kamen Antworten wie demokratisches Aushandeln zwischen Eltern und Kindern, Erziehung zur Mündigkeit, Dialogbereitschaft und Nachvollziehbarkeit der Erziehungsmaßnahmen. Dies verwundert um so mehr, da gerade der Islam in Deutschland ein sehr schlechtes Image hat. Er gilt als rigide, autoritär und geprägt von nicht hinterfragbaren Normen und Werten". Das Aufdecken dieses Widerspruchs war dann auch für die Entscheidung der Jury ausschlaggebend, die in der Arbeit einen wichtigen Beitrag zum Thema "Interkulturelle Wirklichkeit in Deutschland" sah.
Related Links
Informationen zum Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien
Bewerbungen sind mit zwei Exemplaren der Studie, mit einer ca. 10seitigen Zusammenfassung der Studie und mit mindestens einem Gutachten eines Professors/einer Professorin über die jeweilige Universitätsleitung an das
Rektoramt der Universität Augsburg Universitätsstraße 2 86159 Augsburg
zu richten.
Bewerbungsschluß für den Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien 2001 ist der 30. September 2000.
Der Artikel Streit ums Kopftuch von Yasemin Karakasoglu-Aydin