Interkulturelle Kompetenz ist heute eine wichtige Qualifikation, heißt es beim Osnabrücker Institut für wirtschaftspsychologische Forschung und Beratung, kurz IwFB. Große Unternehmen beschäftigen sich seit Jahren mit der Integration ausländischer Mitarbeiter, aber jetzt fragen auch kleine und mittlere Unternehmen das Institut um Rat. Es ist gerade mit dem neuen Zuwanderungsgesetz nötig, dass sie etwas tun, meint Diplompsychologin Hülliye Zengin vom IwFB .
O-Ton: Wir brauchen Migranten, höchst qualifizierte Migranten. Das heißt auch, dass sich die Unternehmen darauf vorbereiten müssen.
Das Institut ist aus dem Uni-Kontext erwachsen. Sieben Wissenschaftler haben sich zusammengetan und ein Beratungsinstitut gegründet, um wissenschaftliche Erkenntnisse für die Praxis nutzbar zu machen. Inzwischen arbeiten dort 40 freie Mitarbeiter. Unternehmen können gegen Bezahlung eine Integrations-Beratung buchen; zum Beispiel ein so genanntes interkulturelles Training. Praxis sei dabei wichtig, so Zengin:
Interkulturelles Lernen ist nicht nur eine Kopfsache, sondern es geht auch sehr um Empathie, also das Einfühlen in die Situation von Migranten.
Durch Rollenspiele wird zum Beispiel geklärt, warum einige Zuwanderer Sachbearbeitern eine viel größere Macht zuschreiben, als sie in Deutschland haben, oder warum für sie persönliche Kontakte eine größere Bedeutung haben.
Das IwFB bietet neben dem mehrtägigen interkulturellen Training auch ein längerfristiges Projekt. Ein solches Mentoren-Projekt organisiert das Institut zur Zeit sehr erfolgreich bei der Stadt Osnabrück. Dort arbeiten 150 Menschen, die aus dem Ausland stammen. Für jeweils neun Monate bildeten sich Mentoren-Paare; deutsche Mitarbeiter betreuten zugewanderte Mitarbeiter. Karin Detert von der Stadtverwaltung beschreibt die Vorteile des neu entstehenden Netzwerks:
Für die Migranten bedeutet es, dass sie die Chance haben, sich zu entfalten, und nicht nur Aufgaben überwiegend in der Stadtreinigung erledigen zu müssen. Das war in der Vergangenheit so. Wir machen unsere deutschen Mitarbeiter im Umgang fit mit anderen Kulturen.
Igor Gluskin, ursprünglich aus Russland, und Ralf Kreye von der Osnabrücker Wirtschaftsförderung freundeten sich an und profitierten voneinander. Durch das Projekt hat Igor Gluskin so viel Selbstbewusstsein gewonnen, dass er einen Karrieresprung machte: Seit Januar ist er Fallmanager für Osnabrücker Langzeitarbeitslose. Unternehmen und Verwaltungen aus ganz Deutschland interessieren sich für das Projekt. Es wird von der EU und vom Wirtschaftsministerium finanziell unterstützt und läuft noch bis zum Sommer. Mitarbeiter lernen dazu, Reibungspunkte werden verringert, und ein bewusst multikulturelles Unternehmen ist ein attraktiverer Arbeitgeber, versichert Zengin.
O-Ton: Wir brauchen Migranten, höchst qualifizierte Migranten. Das heißt auch, dass sich die Unternehmen darauf vorbereiten müssen.
Das Institut ist aus dem Uni-Kontext erwachsen. Sieben Wissenschaftler haben sich zusammengetan und ein Beratungsinstitut gegründet, um wissenschaftliche Erkenntnisse für die Praxis nutzbar zu machen. Inzwischen arbeiten dort 40 freie Mitarbeiter. Unternehmen können gegen Bezahlung eine Integrations-Beratung buchen; zum Beispiel ein so genanntes interkulturelles Training. Praxis sei dabei wichtig, so Zengin:
Interkulturelles Lernen ist nicht nur eine Kopfsache, sondern es geht auch sehr um Empathie, also das Einfühlen in die Situation von Migranten.
Durch Rollenspiele wird zum Beispiel geklärt, warum einige Zuwanderer Sachbearbeitern eine viel größere Macht zuschreiben, als sie in Deutschland haben, oder warum für sie persönliche Kontakte eine größere Bedeutung haben.
Das IwFB bietet neben dem mehrtägigen interkulturellen Training auch ein längerfristiges Projekt. Ein solches Mentoren-Projekt organisiert das Institut zur Zeit sehr erfolgreich bei der Stadt Osnabrück. Dort arbeiten 150 Menschen, die aus dem Ausland stammen. Für jeweils neun Monate bildeten sich Mentoren-Paare; deutsche Mitarbeiter betreuten zugewanderte Mitarbeiter. Karin Detert von der Stadtverwaltung beschreibt die Vorteile des neu entstehenden Netzwerks:
Für die Migranten bedeutet es, dass sie die Chance haben, sich zu entfalten, und nicht nur Aufgaben überwiegend in der Stadtreinigung erledigen zu müssen. Das war in der Vergangenheit so. Wir machen unsere deutschen Mitarbeiter im Umgang fit mit anderen Kulturen.
Igor Gluskin, ursprünglich aus Russland, und Ralf Kreye von der Osnabrücker Wirtschaftsförderung freundeten sich an und profitierten voneinander. Durch das Projekt hat Igor Gluskin so viel Selbstbewusstsein gewonnen, dass er einen Karrieresprung machte: Seit Januar ist er Fallmanager für Osnabrücker Langzeitarbeitslose. Unternehmen und Verwaltungen aus ganz Deutschland interessieren sich für das Projekt. Es wird von der EU und vom Wirtschaftsministerium finanziell unterstützt und läuft noch bis zum Sommer. Mitarbeiter lernen dazu, Reibungspunkte werden verringert, und ein bewusst multikulturelles Unternehmen ist ein attraktiverer Arbeitgeber, versichert Zengin.