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Vor 100 Jahren geboren
Albert Jones, der wohl größte aller Amateurastronomen

Dass sich auch mit Amateurinstrumenten wichtige Beiträge zur Himmelsforschung leisten lassen, bewies kaum einer so gut wie Albert Jones. Gut 70 Jahre lang hat der Amateurastronom aus Neuseeland nahezu jede klare Nacht an den Himmel geblickt.

Von Dirk Lorenzen |
Der große Amateurastronom Albert Jones (1920-2013)
Der große Amateurastronom Albert Jones (1920-2013) (Deutschlandradio / Dirk Lorenzen)
Albert Jones benutzte ein Teleskop mit rund 30 Zentimetern Durchmesser. Er hat möglichst oft die Helligkeit veränderlicher Sterne bestimmt – allein mit dem Auge durch den Vergleich mit benachbarten Objekten.
Seine exzellenten Daten helfen vielen Profiastronomen, die sich mit der Physik dieser Sterne beschäftigen – denn an großen Sternwarten sind langfristige Messreihen kaum möglich.
Jones hält zwei Rekorde
Albert Jones hat in seinem Leben mehr als eine halbe Million Helligkeitsschätzungen solcher Sterne durchgeführt – eine unglaubliche Zahl, der kaum jemand sonst auch nur nahe kommt. Er galt als einer der erfahrensten visuellen Himmelsbeobachter überhaupt.
Die Supernova 1987a in der Großen Magellanschen Wolke war die hellste und nächstgelegene Supernova seit fast vierhundert Jahren.
Albert Jones gehört zu den Mitentdeckern der Supernova 1987A (AAT) (AAO)
Ende 1946 hatte er bei seinen Messungen zufällig einen Kometen entdeckt – im Jahr 2001 gelang ihm dies noch einmal.
Damit hält Albert Jones zwei Rekorde: Nie zuvor ist einem 80jährigen eine Kometenentdeckung gelungen – und noch nie hat sich jemand im Abstand von mehr als 54 Jahren in die Entdeckerliste eingetragen.
Zudem hat er die Supernova 1987A in der Großen Magellanschen Wolke mit entdeckt.
Albert Jones, der wohl größte aller Amateurastronomen, ist 2013 im Alter von 93 Jahren gestorben.