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Erfinder Harvey Ball
Vor 60 Jahre wurde der moderne Smiley erfunden

Der Smiley wird in diesem Jahr 60 Jahre alt. Erfinder Harvey Ball wird 1963 beauftragt, ein lachendes Gesicht für ein Versicherungsunternehmen zu entwerfen. Dieses soll auf Anstecknadeln, Karten und Poster gedruckt werden. Das Ziel ist, Angestellte während ihrer Arbeit zum Lachen zu bringen.

    Eine Frau tippt auf das Display eines Smartphones, auf dem zahlreiche Emojis zu sehen sind
    Der Smiley wird heute vor allem in der digitalen Kommunikation verwendet, um Emotionen auszudrücken. (dpa / picture alliance / Matthias Balk)
    Ball macht sich an die Arbeit. Er zeichnet einen Kreis, malt ihn gelb aus und setzt zwei Punkte, die Augen, und einen Halbkreis, den Mund, hinein. Keine zehn Minuten später ist der Smiley fertig gewesen. Das Unternehmen verteilt 100 Smiley-Anstecker an seine Mitarbeiter.

    240 US-Dollar für Smiley-Erfindung

    Das gelbe Gesicht kommt gut an. Deshalb bestellt das Unternehmen weitere 10.000 Stück. Bis 1971 werden mehr als 50 Millionen verkauft. Das Smiley wird zu einem weltweit bekannten Symbol. Ball meldet aber nie eine Marke oder ein Urheberrecht für das Design an. Für die ganze Kampagne bekommt er damals lediglich 240 US-Dollar (heute umgerechnet etwa 223 Euro) und ist an weiteren Gewinnen nicht beteiligt.
    Mittlerweile gibt es unzählige Produkte mit dem Gesicht zu kaufen: von Tassen über T-Shirts bis hin zu Bettwäsche. Bands wie Nirvana nutzen es etwas abgewandelt als eine Art Logo, und viele Menschen verewigen es als Tattoo auf ihrer Haut.

    Smiley auf 4.000 Jahre alten Tonkrug?

    Nicht rund und auch nicht gelb, aber dennoch lächelnd kommt ein Smiley auf einem etwa 4.000 Jahre alten Tonkrug daher. Im türkischen Karkamis nahe der syrischen Grenze gruben Forscher den Krug aus der Hethiter-Zeit aus. Darauf zu sehen: zwei Augen und ein gebogener Mund. Der Fund gilt als das bislang älteste Smiley. Wie der leitende Archäologe Nicolò Marchetti 2017 anmerkt, war das Gefäß für ein süßes Fruchtgetränk bestimmt gewesen.
    Diese Nachricht wurde am 12.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.