Der KZ-Überlebende Ernst Grube sagte dem Bayerischen Rundfunk, die Gedenkstätte habe eine ungeheure Bedeutung für das Vermitteln von Wissen und die historische Erinnerung. Zudem sei sie zentral, um menschliche, humanitäre Fragen zu behandeln und zu beantworten, führte der 90-Jährige aus. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, sagte, viele der Schrecken, mit denen die Nationalsozialisten im Holocaust ganz Europa überzogen hätten ihren Anfang im KZ Dachau genommen. Die Erinnerung dürfe dort niemals abreißen, dafür müsse der Staat mit allen Mitteln sorgen. Den Weg von Demokratie, Freiheit und Toleranz habe Deutschland nach 1945 nur gehen können, weil Erinnerungsorte wie Dachau dazu gemahnt hätten. Gerade jetzt, da die letzten Zeitzeugen verschwänden, müssten steinerne Zeitzeugen für kommende Generationen bewahrt werden.
Im Vorfeld des Jahrestages war ein Streit um die Finanzierung der Gedenkstätte ausgebrochen, nachdem das Staatsministerium für Kultur und Medien in Berlin einen Förderantrag unter anderem für die Umgestaltung der nachgebauten Häftlingsbaracken abgelehnt hatte.
Am 22. März 1933 waren die ersten Gefangenen ins KZ Dachau verschleppt worden. Insgesamt wurden mindestens 200.000 Menschen dort interniert, über 40.000 wurden bis zur Befreiung am 29. April 1945 ermordet.
Diese Nachricht wurde am 22.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.