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Vor der WADA-Entscheidung
Sportnation Russland droht vierjährige Sperre

Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA entscheidet über Doping-Sanktionen gegen Russland. Der Vorwurf: Daten zur Aufarbeitung des staatlich gestützten Dopingsystems in Russland sollen gefälscht und gelöscht worden sein. Im Gespräch ist eine nie dagewesene Bestrafung.

Von Sebastian Krause | 09.12.2019
Die russische und die olympische Flagge während der Schlussfeier der olympischen Spiele in Sotschi /Russland
Die Welt-Anti-Doping-Agentur könnte dafür sorgen, dass bei den kommenden Olympischen Sommer- und Winterspielen keine russischen Flaggen wehen. (picture alliance / dpa / Hannibal Hanschke)
Russland droht eine Bestrafung, die es so noch nicht gegeben hat. Eine vierjährige Dopingsperre für eine ganze Sportnation quasi. Also kein russisches Team bei den nächsten beiden Olympischen Spielen. Sportler aus Russland dürfen nur unter neutraler Flagge starten. Und auch nur, wenn sie bewiesen haben, das sie sauber sind und nicht Teil des Dopings Systems waren.
Manipulierte Daten aus Moskau
Keine russischen Regierungsvertreter in Ämtern des Weltsports. Bestimmte Sportsgroßereignisse dürfen nicht auf russischen Boden stattfinden. Welche genau, ist noch nicht ganz klar. Und: die Anti-Doping-Agentur Russlands erneut suspendiert.
Ob das so kommt, wird das WADA-Exekutiv-Komitee an diesem Montag (9. Dezember) entscheiden. Um etwa 13.30 Uhr Ortszeit in Lausanne soll es zur Verkündung eine Pressekonferenz geben. Hintergrund ist der Vorwurf, Russland habe erneut manipuliert. Daten aus dem Moskauer Dopinglabor sollen gelöscht und verändert worden sein.
Mit den Daten wollte die WADA den russischen Dopingskandal aufarbeiten und gegen einzelne Sportler vorgehen. Die WADA-Ermittler gehen von mindestens 145 russischen Sportlern aus, die durch die Manipulation der Daten geschützt werden sollten.