
Nagelsmann machte deutlich, dass er jenseits seiner privaten Meinung zu Saudi-Arabien, die er nicht äußern wolle, den Fokus auf die sportlichen Belange legen müsse. "Dass nicht alle Dinge top funktionieren in Saudi-Arabien, glaube ich, liegt auf der Hand. Aber das sind nicht unsere Bewertungsgrundlagen. Wir müssen uns sportlich so präparieren – ob das unter meiner Regie stattfindet oder nicht, werden wir sehen – dass wir ein gutes Turnier spielen können". Am Ende träfen auch nicht Trainer oder Mannschaft die Entscheidung über die WM-Vergabe, betonte der 37-Jährige.
FIFA-Kongress stimmt im Dezember über WM-Vergabe ab
Die FIFA wird am 11. Dezember das Turnier 2034 an das wegen seiner Menschenrechtspolitik in der Kritik stehende Königreich vergeben. Da die Abstimmung en bloc mit dem Turnier 2030 erfolgt, das nach Eröffnungsspielen in Südamerika in Spanien, Portugal und Marokko stattfinden soll, befindet sich der Deutsche Fußball-Bund in einem sportpolitischen Dilemma. Ein Nein-Votum und auch eine Enthaltung würden die europäischen Partner verprellen, die erwartete Ja-Stimme für viel Kritik in Deutschland sorgen.
Katar als mahnendes Beispiel
Bei der WM 2022 hatte sich der DFB im Streit mit dem Weltverband FIFA um Menschenrechtsfragen zum Gastgeber Katar sportpolitisch ins Abseits gestellt. In Deutschland gab es scharfe Kritik, dass demokratische Prinzipien nicht energisch genug durchgesetzt wurden. Besonders heftig wurde der Konflikt vor allem beim Thema der sogenannten Regenbogenbinde für Kapitäne. Es folgte das Aus in der Gruppenphase.
Diese Nachricht wurde am 19.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.