Wie sie sich finanziell über Wasser halten? Katharina, Doktorandin, fühlt sich privilegiert, Nicole Lehramtsstudentin, hat Stress.
Katharina: " Ich hab einen Hilfskraftjob gehabt und war Bafög-gefördert. Und jetzt als Doktorandin bin ich eine der wenigen Glücklichen, die ein Stipendium hat. Putzen oder Kellnern wären für mich nie in Frage gekommen, weil das Jobs wären, die mich sehr angestrengt und geschlaucht hätten und die mir die Zeit und die Energie geraubt hätten zu lernen."
Nicole: "Ganz unterschiedlich von Gastronomie bis HiWi-Stelle an der Uni. Das Problem ist, ich gehöre zu dem ersten Studiengang, der modularisiert studiert, dadurch ist der Druck unglaublich gewachsen. Es ist ziemlich verschult, und man kriegt ziemlich vorgegeben, was man pro Semester abzuleisten hat an Credit points oder Kursen, und das ist sehr eng geschnürt. Da ist, dass jemand arbeiten muss oder Kinder hat, einfach nicht mehr vorgesehen."
Mehr als die Hälfte der Studierenden arbeitet, um das Studium zu finanzieren, und zwar zwischen fünf und zwanzig Stunden in der Woche. Eltern und Nebenjobs sind die Hauptfinanzquelle, Bafög folgt erst mit großem Abstand, Stipendien und Darlehen tragen kaum zum Lebensunterhalt bei.
Das hat die Firma Univativ in einer Zufallsbefragung von Studierenden auf dem Campus herausgefunden. Univativ selbst gründete sich 1996 als studentische Unternehmensberatung an der TU Darmstadt aus. Nur ein gutes Viertel der Studierenden kommt laut "Unicensus" ganz ohne Nebenjob aus. Auf der Job-Hitliste ganz oben stehen einfache, zumeist dürftig bezahlte Aushilfstätigkeiten, wie Assisitieren im Büro, Kellnern, Verkaufen oder Kassieren im Einzelhandel und Lagerarbeit. Manche powern sich völlig aus, beobachtet die Erziehungswissenschaftlerin Susanne Düttman und rät als Dozentin ihren Studierenden:
"Als Einstieg, wenn einem überhaupt nichts anderes übrig bleibt - ich hatte gerade gestern erst mit einer Studentin so ein Gespräch - erachte ich es als sinnvoll, dass man erst mal guckt, einen Job anzunehmen für neun Euro, das ist als Einstieg, wenn man nichts anderes hat in Ordnung. Aber man sollte immer wieder den Blick schweifen lassen, um weiterzukommen."
Praxiserfahrungen zu sammeln und den mögliche Einstieg in eine spätere Karriere vorzubereiten, finden Studierende beim Jobben sogar noch wichtiger als das Geldverdienen - so ergibt sich aus der Studie von Univativ. Die Unternehmensberatung bietet genau in diesem Bereich ihre Dienste an, sie übernimmt Studierende vorrangig aus dem ingenieurwissenschaftlichen, dem kaufmännischen und dem IT-Bereich nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren in einen Personalpool. Aus diesem Pool bedienen sich mittlerweile rund 200 Mittelständer und Konzerne:
"Wir integrieren Studierende in unsere Kundenprojekte, und die machen dort sehr anspruchsvolle Tätigkeiten, die immer im Zusammenhang mit dem Studium stehen - das reicht vom Programmieren über kaufmännische Tätigkeiten bis hin zu gestalterischen Tätigkeiten, und dort haben die Studierenden die Möglichkeit, wirklich relevante Praxiserfahrung zu sammeln und auch noch gut Geld dabei zu verdienen."
Nicht unter zehn Euro die Stunde, präzisiert Univativ-Geschäftsführer Olaf Kempin, das Gros bekomme mehr. Die Lehramtsstudentin Nicole Lindenberg hat noch keine Zeitarbeitsfirma und keine Unternehmensberatung in Anspruch genommen, sie ist skeptisch, ob es sich mit einem anspruchsvollen Studentenjob leichter leben lassen würde:
" Ich denke, es ist schon ein bisschen eine Lösung, aber das Problem bleibt das gleiche: Ich habe immer noch meine Kurse und meine Wochenstunden. Ich muss mich auf meine Kurse vorbereiten und ich muss gleichzeitig 20 Stunden die Woche arbeiten, also das ist ja ein Unterschied, ob ich das muss oder nicht,"
resümiert die 28-Jährige, die ihre Magenprobleme und Hautausschläge auch auf die Doppelbelastung durch Studieren und Geldverdienen zurückführt. Das lustige Studentenleben - tatsächlich nur noch ein Klischee, bestätigt auch Univativ-Geschäftsführer Kempin:
"Ganz eindeutig ist es so, dass das lustige Studentenleben - ich studier' ein bisschen hier und weiß eigentlich gar nicht genau, wo ich hin will - das scheint vorbei zu sein. Wir waren selber überrascht: 68 Prozent der Befragten haben angegeben, dass sie schon sehr genau wissen, was sie nach dem Studium machen wollen und auch sehr genau darauf hinarbeiten."
Katharina: " Ich hab einen Hilfskraftjob gehabt und war Bafög-gefördert. Und jetzt als Doktorandin bin ich eine der wenigen Glücklichen, die ein Stipendium hat. Putzen oder Kellnern wären für mich nie in Frage gekommen, weil das Jobs wären, die mich sehr angestrengt und geschlaucht hätten und die mir die Zeit und die Energie geraubt hätten zu lernen."
Nicole: "Ganz unterschiedlich von Gastronomie bis HiWi-Stelle an der Uni. Das Problem ist, ich gehöre zu dem ersten Studiengang, der modularisiert studiert, dadurch ist der Druck unglaublich gewachsen. Es ist ziemlich verschult, und man kriegt ziemlich vorgegeben, was man pro Semester abzuleisten hat an Credit points oder Kursen, und das ist sehr eng geschnürt. Da ist, dass jemand arbeiten muss oder Kinder hat, einfach nicht mehr vorgesehen."
Mehr als die Hälfte der Studierenden arbeitet, um das Studium zu finanzieren, und zwar zwischen fünf und zwanzig Stunden in der Woche. Eltern und Nebenjobs sind die Hauptfinanzquelle, Bafög folgt erst mit großem Abstand, Stipendien und Darlehen tragen kaum zum Lebensunterhalt bei.
Das hat die Firma Univativ in einer Zufallsbefragung von Studierenden auf dem Campus herausgefunden. Univativ selbst gründete sich 1996 als studentische Unternehmensberatung an der TU Darmstadt aus. Nur ein gutes Viertel der Studierenden kommt laut "Unicensus" ganz ohne Nebenjob aus. Auf der Job-Hitliste ganz oben stehen einfache, zumeist dürftig bezahlte Aushilfstätigkeiten, wie Assisitieren im Büro, Kellnern, Verkaufen oder Kassieren im Einzelhandel und Lagerarbeit. Manche powern sich völlig aus, beobachtet die Erziehungswissenschaftlerin Susanne Düttman und rät als Dozentin ihren Studierenden:
"Als Einstieg, wenn einem überhaupt nichts anderes übrig bleibt - ich hatte gerade gestern erst mit einer Studentin so ein Gespräch - erachte ich es als sinnvoll, dass man erst mal guckt, einen Job anzunehmen für neun Euro, das ist als Einstieg, wenn man nichts anderes hat in Ordnung. Aber man sollte immer wieder den Blick schweifen lassen, um weiterzukommen."
Praxiserfahrungen zu sammeln und den mögliche Einstieg in eine spätere Karriere vorzubereiten, finden Studierende beim Jobben sogar noch wichtiger als das Geldverdienen - so ergibt sich aus der Studie von Univativ. Die Unternehmensberatung bietet genau in diesem Bereich ihre Dienste an, sie übernimmt Studierende vorrangig aus dem ingenieurwissenschaftlichen, dem kaufmännischen und dem IT-Bereich nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren in einen Personalpool. Aus diesem Pool bedienen sich mittlerweile rund 200 Mittelständer und Konzerne:
"Wir integrieren Studierende in unsere Kundenprojekte, und die machen dort sehr anspruchsvolle Tätigkeiten, die immer im Zusammenhang mit dem Studium stehen - das reicht vom Programmieren über kaufmännische Tätigkeiten bis hin zu gestalterischen Tätigkeiten, und dort haben die Studierenden die Möglichkeit, wirklich relevante Praxiserfahrung zu sammeln und auch noch gut Geld dabei zu verdienen."
Nicht unter zehn Euro die Stunde, präzisiert Univativ-Geschäftsführer Olaf Kempin, das Gros bekomme mehr. Die Lehramtsstudentin Nicole Lindenberg hat noch keine Zeitarbeitsfirma und keine Unternehmensberatung in Anspruch genommen, sie ist skeptisch, ob es sich mit einem anspruchsvollen Studentenjob leichter leben lassen würde:
" Ich denke, es ist schon ein bisschen eine Lösung, aber das Problem bleibt das gleiche: Ich habe immer noch meine Kurse und meine Wochenstunden. Ich muss mich auf meine Kurse vorbereiten und ich muss gleichzeitig 20 Stunden die Woche arbeiten, also das ist ja ein Unterschied, ob ich das muss oder nicht,"
resümiert die 28-Jährige, die ihre Magenprobleme und Hautausschläge auch auf die Doppelbelastung durch Studieren und Geldverdienen zurückführt. Das lustige Studentenleben - tatsächlich nur noch ein Klischee, bestätigt auch Univativ-Geschäftsführer Kempin:
"Ganz eindeutig ist es so, dass das lustige Studentenleben - ich studier' ein bisschen hier und weiß eigentlich gar nicht genau, wo ich hin will - das scheint vorbei zu sein. Wir waren selber überrascht: 68 Prozent der Befragten haben angegeben, dass sie schon sehr genau wissen, was sie nach dem Studium machen wollen und auch sehr genau darauf hinarbeiten."