Vorbereitung auf 40 Jahre DDR
"Keine Überraschung zulassen!"

5. Oktober 1989. Aus einem Fernschreiben Erich Mielkes an die Leiter der MfS-Diensteinheiten zur Absicherung der Feiern am 40. Jahrestag der DDR:

    Die Ehrentribüne auf der Karl-Marx-Allee während der Militärparade am 7. Oktober 1989 in Ost-Berlin mit dem sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow (2.v.l.), dem DDR-Staatsratsvorsitzenden und SED-Generalsekretär Erich Honecker (3.v.l.), Raissa Gorbatschowa (hinter Honecker), die Gattin des sowjetischen Präsidenten und Willi Stoph (3.v.r.), Ministerpräsident der DDR.
    Die Ehrentribüne auf der Karl-Marx-Allee während der Militärparade am 7. Oktober 1989 in Ost-Berlin mit dem sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow (2.v.l.), dem DDR-Staatsratsvorsitzenden und SED-Generalsekretär Erich Honecker (3.v.l.), R (picture alliance/dpa/adn)
    "Ausgehend von der Entwicklung der politisch-operativen Lage, insbesondere in letzter Zeit aufgetretener provokatorisch-demonstrativer Handlungen und Vorkommnisse, fordere ich noch mals nachdrücklich, die Anreise aller Personen, von denen Gefahren ausgehen können, die bereits im Zusammenhang mit provokatorisch-demonstrativen Handlungen bzw. provokatorischen Forderungen aufgefallen sind, nach der Hauptstadt der DDR, Berlin, während des Aktionszeitraumes unter Nutzung aller Möglichkeiten und mit allen Mitteln konsequent zu verhindern.
    Personen, die im Zusammenhang mit den Maßnahmen zum Reiseverkehr nach der CSSR zurückgewiesen werden, sind weiter unter Kontrolle zu halten. Es ist zu gewährleisten, dass diese Personen tatsächlich in ihre Heimatorte zurückkehren und an weiteren feindlich-negativen Aktivitäten gehindert werden.

    Keine Überraschung zulassen! Dem Gegner keine Möglichkeiten geben, dort aktiv zu werden, wo er annimmt, dass wir nicht da sind!"