
Der australische Landwirtschaftsminister Watt sagte dem Fernsehsender ABC, die EU-Vertreter hätten sich bei den Gesprächen am Wochenende nicht bewegt. Von EU-Seite hieß es dagegen, Australien habe neue Forderungen gestellt.
Der Wirtschaftswissenschaftler Matthes vom arbeitgebernahen Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln (IW) sagte im Deutschlandfunk, möglicherweise sei der Verhandlungsstand hinter den Erwartungen der australischen Landwirtschaftslobby zurückgeblieben. Es sei ein Problem, wenn man in geopolitisch schwierigen Zeiten nach der Nase der Agrarlobby tanze, ergänzte Matthes.
Aufgrund der Europawahl 2024 und Wahlen in Australien im Folgejahr sei zu erwarten, dass das Abkommen nun erst in ein paar Jahren geschlossen werden könne, sagte der IW-Ökonom. Nun gehe es darum, auch unabhängig von dem Abkommen Rohstoffpartnerschaften mit Australien zu schließen.
Seit mehr als fünf Jahren arbeiten die EU und Australien an einem Handelsabkommen. Ein Streitpunkt war dabei zuletzt die Frage, wie sehr die EU ihre Märkte für Fleisch und Zucker aus Australien öffnet. Die EU ist an Seltenen Erden aus Australien interessiert, um ihre Abhängigkeit von China und Russland zu verringern.
Diese Nachricht wurde am 30.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.