Der in den Vierzigerjahren gegründete Journalistenclub mit aktuell etwa 90 Mitgliedern gilt ein bisschen dubios, weil er nicht etwa wie der internationale Filmkritikerverband FIPRESCI, ausschließlich professionelle Filmjournalisten zu seinen Mitgliedern zählt. Um ihre Mitgliedschaft zu erneuern müssen die HFPA Mitglieder jedes Jahr einen einzigen Artikel einreichen. Auch in dem runden Dutzend deutscher Mitglieder finden sich zahlreiche Zweifelsfälle, wie etwa die bekannte Filmagentin Frances Schönberger. Mit der jährlichen Gala, die Anfangs nur von einer Fernsehstation im Großraum Los Angeles ausgestrahlt wurde, hat sich der Verein aber als feste Größe im Reigen der Selbstfeiern der Hollywoodfamilie etabliert, und finanziert sich inzwischen ausschließlich von diesem weltweit verbreiteten Fernsehereignis und zwar so gut, dass man eine viertel Million für die Tsunami-Opfer spenden konnte.
Alle waren da und auch der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger ließ es sich letzte Nacht nicht nehmen, inmitten der anderen Hollywoodgrößen locker und entspannt Hof zu halten. Auch wenn die Veranstaltung dem Oskar-Vorbild bis in Details nachgebildet ist, so gibt es doch einige Unterschiede. Es gibt neben den Filmpreisen auch Preise für Fernsehserien, was für ein größeres Aufgebot an tief decoltierten Filmsternchen sorgte, die dann für die Miniserie "Desperate Housewives" umfänglich ausgezeichnet wurden.
Außerdem werden die wichtigsten Filmpreise doppelt vergeben, was die Veranstaltung ordentlich in die Länge zieht, aber der leichten Komödie eine zweite Chance neben dem ernsthaften Drama gibt. Diese Besonderheit der Golden Globes verdirbt allerdings ihre Funktion als Indikator für die Oskars der Amerikanischen Film-Academy, denn es gibt ja stets zwei Gewinner.
Und so kann Martin Scorsese nach seinem triumphalen "Golden Globe" fürs beste Drama ""The Aviator" nicht sicher sein, ob er nicht gegenüber der bittersüßen Komödie "Sideways" von Alexander Payne, der in sämtlichen Kritikerumfragen von New York bis Los Angeles vorne liegt, doch noch den Kürzeren zieht. Als bester Regisseur – diesmal für Komödie und Drama zusammen – wurden beide übersehen, dafür der freundlich lächelnde Greis Clint Eastwood ausgezeichnet.
Martin Scorsese, der nach vielen erfolglosen Anläufen offenbar nun die Ehrungen einkassiert, die ihm immer schon gebührt hätten, machte eine sauertöpfische Miene zum merkwürdigen Spiel. Hinterher stand der Erfinder des "New Hollywood" dann doch gewohnt unauffällig und verlegen neben seinem Hauptdarsteller Leonardo di Caprio herum, der sich mit seinem Golden Globe als bester Darsteller Drama nun ausgezeichnete Oskarchancen ausrechnen kann. Denn Newcomer Jamie Fox ist als Darsteller in der Filmbiografie von Ray Charles, doch noch zu leichtgewichtig.
Auch Cate Blanchet, die in Scorseses Film zur großen Begeisterung der amerikanischen Kritik Katherine Hepburn wiederauferstehen lässt, wirkte enttäuscht. Doch im Unterschied zu den 90 tatsächlichen und angeblichen Kritikern des Golden Globes, neigen die mehr als 3000 Mitglieder der Oscar-Akademie mehr zum häufeln der Auszeichnungen. Es könnte also in einem Monat ein großer Abend für Martin Scorsese werden oder aber eine große Überraschung für Alexander Payne und seine Sideways. Das Duell heißt also: Eine Erfolgs- gegen eine Loserstory. Mal sehen, woher der Zeitgeist in Hollywood weht.
Alle waren da und auch der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger ließ es sich letzte Nacht nicht nehmen, inmitten der anderen Hollywoodgrößen locker und entspannt Hof zu halten. Auch wenn die Veranstaltung dem Oskar-Vorbild bis in Details nachgebildet ist, so gibt es doch einige Unterschiede. Es gibt neben den Filmpreisen auch Preise für Fernsehserien, was für ein größeres Aufgebot an tief decoltierten Filmsternchen sorgte, die dann für die Miniserie "Desperate Housewives" umfänglich ausgezeichnet wurden.
Außerdem werden die wichtigsten Filmpreise doppelt vergeben, was die Veranstaltung ordentlich in die Länge zieht, aber der leichten Komödie eine zweite Chance neben dem ernsthaften Drama gibt. Diese Besonderheit der Golden Globes verdirbt allerdings ihre Funktion als Indikator für die Oskars der Amerikanischen Film-Academy, denn es gibt ja stets zwei Gewinner.
Und so kann Martin Scorsese nach seinem triumphalen "Golden Globe" fürs beste Drama ""The Aviator" nicht sicher sein, ob er nicht gegenüber der bittersüßen Komödie "Sideways" von Alexander Payne, der in sämtlichen Kritikerumfragen von New York bis Los Angeles vorne liegt, doch noch den Kürzeren zieht. Als bester Regisseur – diesmal für Komödie und Drama zusammen – wurden beide übersehen, dafür der freundlich lächelnde Greis Clint Eastwood ausgezeichnet.
Martin Scorsese, der nach vielen erfolglosen Anläufen offenbar nun die Ehrungen einkassiert, die ihm immer schon gebührt hätten, machte eine sauertöpfische Miene zum merkwürdigen Spiel. Hinterher stand der Erfinder des "New Hollywood" dann doch gewohnt unauffällig und verlegen neben seinem Hauptdarsteller Leonardo di Caprio herum, der sich mit seinem Golden Globe als bester Darsteller Drama nun ausgezeichnete Oskarchancen ausrechnen kann. Denn Newcomer Jamie Fox ist als Darsteller in der Filmbiografie von Ray Charles, doch noch zu leichtgewichtig.
Auch Cate Blanchet, die in Scorseses Film zur großen Begeisterung der amerikanischen Kritik Katherine Hepburn wiederauferstehen lässt, wirkte enttäuscht. Doch im Unterschied zu den 90 tatsächlichen und angeblichen Kritikern des Golden Globes, neigen die mehr als 3000 Mitglieder der Oscar-Akademie mehr zum häufeln der Auszeichnungen. Es könnte also in einem Monat ein großer Abend für Martin Scorsese werden oder aber eine große Überraschung für Alexander Payne und seine Sideways. Das Duell heißt also: Eine Erfolgs- gegen eine Loserstory. Mal sehen, woher der Zeitgeist in Hollywood weht.