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Vorsicht vor Überdüngung im Garten

Frühlingszeit ist Gartenzeit. Raus an die frische Frühlingsluft heißt es, denn wer im Sommer und Herbst ernten will, hat jetzt einiges zu tun. Und eins ist klar: Gerade Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten ist wieder stark im Kommen, denn meist schmeckt es nicht nur besser, sondern gilt als Garant für gesunde, weil wenig belastete Nahrung - wenn man denn richtig düngt.

von Beate Peters |
    In vielen Hobbygärten ist der Boden überdüngt. Woran das liegt, erklärt Gartenbauingenieurin Claudia Dornbusch:

    Es wurden früher ja sehr viele mineralische Volldünger verwendet, in den Gärten. Das war eine sehr einfache Möglichkeit zu düngen und die enthielten mehr Phosphor, als die Pflanzen das verbrauchen konnten. Und so hat sich dann im Laufe der Jahre der Phosphorgehalt angereichert, in den Böden, in den Gartenböden.

    Und das führt nicht etwa zu ganz besonders hohen Erträgen, sondern kann sich dann auch schnell ins Gegenteil verkehren:

    Es wird oft gesagt: Viel hilft viel. Auch im Pflanzenschutz. Ist einfach nicht wahr. Wenn ich zum Beispiel zu viel Stickstoff dünge, dann kann es mir passieren, dass meine Pflanzen krank werden, weil zu viel Stickstoff dazu führt, dass sie ein sehr weiches Gewebe bekommen. Und dadurch zum Beispiel sehr anfällig sind für Pilzerkrankungen.

    Den Boden jetzt gar nicht mehr zu düngen, wäre, laut Claudia Dornbusch, jedoch der falsche Ansatz. Denn oft weisen die Böden zum Beispiel ein Zuviel des einen Nährstoffes, wie zum Beispiel Stickstoff, aber auch zuwenig an Nährstoffen wie Kalium oder Magnesium auf. Darüber hinaus sollte, wer die Fruchtbarkeit des Gartens langfristig verbessern möchte, den ph-Wert sowie den Humusgehalt des Bodens im Auge behalten. Wem das jedoch, neben der ohnehin schon reichlichen Arbeit draußen, doch etwas zu viel wird, dem Garten aber trotzdem etwas Gutes tun möchte, rät Claudia Dornbusch:

    Man kann es dem Boden nicht ansehen, wie viele Nährstoffe drin sind. Es gibt eine relativ einfache Möglichkeit das festzustellen: man lässt den Boden untersuchen in einem Speziallabor. Dazu wird eine Bodenprobe genommen, kann man selber machen, schickt diese Bodenprobe an das Labor und die untersuchen den Boden. Wenn man dazu sagt, es handelt sich um einen Gemüsegarten oder um eine Rasenfläche, bekommt man von diesem Bodenuntersuchungslabor ein Ergebnis mit einer Düngeempfehlung.

    Sinnvoll ist so eine Untersuchung auch, weil sie offenbart, wo es an genügend Nährstoffen eventuell fehlen könnte. Oft zeigt sich, dass im Gegensatz zu den Beeten der Rasen eher ein Stiefkind des Düngens ist:

    Der Rasen ist eine Kultur, die sehr nährstoffbedürftig ist. Wenn man sich vorstellt: Der Rasen wird so in der Regel einmal in der Woche gemäht, geerntet praktisch, abgeerntet. Dann kann man sich vorstellen, dass der, um weiter zuwachsen auch recht viele Nährstoffe braucht.

    Wer in Zukunft ganz auf mineralischen Dünger, sogenannten Kunstdünger, verzichten möchte, für den bietet sich eine Mischung aus Gründüngung und Kompost an. Als Gründüngung werden Klee, Wicken oder Lupinen bezeichnet, die vor allen Dingen helfen, die Bodenstruktur zu verbessern. Dem Kompost kann Claudia Dornbusch nur positive Seiten abgewinnen:

    Kompost ist sehr vielseitig zu verwenden und immer eine positive Sache für den Garten. Viele wissen gar nicht, dass man den Kompost nicht nur auf die Gemüsebeete streut oder einarbeitet, sondern dass man auch den Rasen damit düngen kann, dass man mit dem Kompost die Blumenbeete düngen kann.

    Grundsätzlich rät sie aber allen, die recht viel aus ihrem Hobbygarten mach wollen:

    Man sollte immer die Mengen beachten. Also, wenn ich weiß, ich baue eine Kultur an, wie Erbsen oder Bohnen, das sind einfach Pflanzen, die nicht so viel Nährstoffe brauchen wie Kartoffeln oder Kohl oder Tomate. Und da sollte man schon angepasst düngen. Wenn man angepasst düngt, das heißt, dem Pflanzenverbrauch gerecht, dann ist es egal, ob man mineralisch oder organisch düngt, es darf nur nicht zu viel gedüngt werden.