Nach Öcalan-Aufruf
Vorsichtiger Optimismus in Deutschland mit Blick auf die Kurden-Frage in der Türkei

Der Politikwissenschaftler Ismail Küpeli von der Ruhr-Universität Bochum hat die Aufforderung des inhaftierten PKK-Anführers Öcalan zur Auflösung der Organisation als überraschend deutlich bezeichnet.

    Die kurdische Seite habe damit einen großen Schritt auf die türkische Regierung zu gemacht, sagte Küpeli im Deutschlandfunk. Im Detail müssten aber noch viele Fragen geklärt werden, etwa zu Amnestien von inhaftierten Kurden.
    Deutlich skeptischer zeigte sich die ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Akgün. Man müsse jetzt auf die Reaktion des türkischen Präsidenten Erdogan warten, sagte Akgün ebenfalls im Deutschlandfunk. Sie verwies darauf, dass viele kurdische Bürgermeister und andere Politiker in der Türkei im Gefängnis säßen, wie etwa der ehemalige Vorsitzende der kurdischen Partei, Demirtas. Es wäre eigentlich der erste Schritt zur Normalisierung, wenn sie entlassen würden, so Akgün.
    Bundeskanzler Scholz hatte Öcalans Aufruf zum Ende des bewaffneten Kampfes gestern als Chance bezeichnet, den Kurdenkonflikt zu lösen. Die PKK kämpft seit 1984 gegen den türkischen Staat und für eine kurdische Autonomie.
    Diese Nachricht wurde am 28.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.