Nach Öcalan-Aufruf
Vorsichtiger Optimismus in Deutschland mit Blick auf die Kurden-Frage in der Türkei

Der Aufruf des inhaftierten PKK-Anführers Öcalan zur Auflösung seiner Organisation wird in Deutschland mit gemischten Gefühlen aufgenommen.

    Zwei Männer, deren Gesichter verhüllt sind, halten ein Plakat mit PKK-Führer Abdullah Öcalan in die Höhe.
    Der Aufruf des inhaftierten PKK-Führers Öcalan kam auch für viele Kurden überraschend. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Metin Yoksu)
    Die Kurdische Gemeinde Deutschland begrüßte den Schritt. Dieser eröffne die Möglichkeit, den politischen Kampf für die Rechte von Kurden auf friedliche Weise fortzuführen, hieß es in einer Erklärung. Die Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland bezeichnete den Aufruf als Hoffnungsschimmer am Horizont nach einem jahrzehntelangen Kampf zwischen der PKK und dem türkischen Staat. Auch Kurden im Irak und in Syrien befürworteten den Vorstoß.
    Skeptischer zeigte sich die ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Akgün. Man müsse jetzt auf die Reaktion des türkischen Präsidenten Erdogan warten, sagte sie im Deutschlandfunk. Viele kurdische Bürgermeister und andere Politiker säßen in der Türkei im Gefängnis. Normalisierung könnte es nur dann geben, wenn sie entlassen würden, so Akgün. - Die PKK kämpft seit 1984 gegen den türkischen Staat und für eine kurdische Autonomie.
    Diese Nachricht wurde am 28.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.