
Auf die Frage, warum es keinen Beschluss für Scholz im Parteivorstand gab, antwortete Esken: "Weil es so klar ist. Deswegen ist ein Parteivorstandsbeschluss an der Stelle auch nicht unbedingt notwendig." Zuvor hatte der Co-Vorsitzende Klingbeil ebenfalls in der ARD angekündigt, man wolle in den nächsten Tagen den Fahrplan für den Wahlkampf und die Nominierung von Scholz festlegen. Für den 30. November plant die SPD in Berlin eine "Wahlsiegkonferenz", auf der der Kanzlerkandidat seinen ersten großen Auftritt haben soll.
Juso-Chef Türmer: Entscheidung über Kanzlerkandidaten obliegt der Partei
Der Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation, Türmer, sagte im Deutschlandfunk,es gebe bei den Sozialdemokraten keine wie auch immer geartete Selbstkrönung. Die Entscheidung für einen Kanzlerkandidaten obliege der Partei und ihren Gremien. "Die Parteispitze ist da selbstverständlich in der Verantwortung, erst mal einen Vorschlag zu machen. Und bis dahin ist die Frage für mich offen", erklärte Türmer.
In der SPD gab es zuletzt angesichts schlechter Umfragewerte Widerstand gegen eine erneute Kanzlerkandidatur von Scholz. Gestern sprachen sich erstmals zwei Bundestagsabgeordnete dafür aus, stattdessen mit Verteidigungsminister Pistorius in den Wahlkampf zu ziehen. Pistorius selbst stellte sich nochmals hinter Scholz. "Wir haben einen wirklich herausragenden Kanzler, der in einer der schwierigsten Zeiten der Republik in einer schwierigen Dreierkonstellation das Ruder in der Hand hatte", so der Verteidigungsminister in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Er gehe "nach wie vor fest davon aus, dass Olaf Scholz nominiert werden wird".
Diese Nachricht wurde am 18.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.