Der CT-Raum bei "Lifescan", einer Privatklinik südlich von London. Ein Patient wird gerade auf Lungenkrebs untersucht. Langsam schiebt sich die Liegefläche durch den Computer-Tomographen.
Die Angestellten von Lifescan haben in dieser Klinik in den vergangenen zwei Jahren etwa 3000 CT-Untersuchungen durchgeführt. Während solche Untersuchungen in Deutschland meistens von der Krankenkasse übernommen werden, zahlen die Patienten hier selbst. Die Preise variieren zwischen 300 und 1000 Euro, je nach Umfang des CT-Scans . John Giles, der medizinische Direktor von Lifescan.
In Großbritannien wird so etwas nur selten von der öffentlichen Krankenkasse gezahlt. Wenn Sie als Patient Lungenkrebs oder Darmkrebs ausschließen wollen, dann gibt es dafür überhaupt keine Unterstützung, auch die privaten Kassen bieten das nicht an. CT-Tests werden eigentlich nur bei Verdacht auf Gebärmutter- oder Eierstock-Krebs übernommen.
Private CT-Untersuchungen sind in Großbritannien deshalb ein gutes Geschäft. Lifescan hat in den vergangenen Monaten fünf Kliniken in England aufgemacht, weitere sollen folgen. Ähnliche private Anbieter von CT-Checks gibt es inzwischen in fast allen englischen Städten. Und sie machen Werbung in allen großen Tageszeitungen. - Aber wenn die Patienten ihre Gesundheitsvorsorge auf diese Weise selbst in die Hand nehmen, dann haben viele Experten damit ein Problem. Margaret McCartney arbeitet als Ärztin und Medizinjournalistin in Glasgow.
Ich finde das besorgniserregend, diese Werbung und dieses Geschäft mit den CT-Scannern. Ich fürchte die meisten Leute wissen gar nicht genug über diese Form der Untersuchung. Es ist beispielsweise überhaupt nicht erwiesen, dass Ihnen der CT-Scanner Aufschluss über Krebs oder andere Krankheiten geben kann, wenn Sie keine Symptome zeigen.
Viele Mediziner halten die privaten CT-Untersuchungen für Augenwischerei. Nur weil es sich um HiTech-Geräte handele und weil die Organe auf den CT-Bildern so klar zu erkennen seien, meinten viele Patienten, dieses Gerät gebe ihnen Sicherheit über innere Krankheiten aller Art. Tatsächlich wurde der CT-Scanner aber nicht als allgemeines Diagnose-Instrument entwickelt, die Computer-Tomographie sollte eher am Ende der Diagnose-Kette stehen, etwa nach einer eingehenden Blut- und einer Röntgen-Untersuchung. - In Großbritannien sehen immer mehr Patienten solche CT-Checks allerdings als eine Art "Gesundheits-Tüv". John Giles von Lifescan.
Das sind Patienten, die man auch gerne als die "Besorgten Gesunden" bezeichnet. Diese Leute kommen zu uns und nutzen, was die moderne Medizin-Technik ihnen bietet, um bestimmte Krankheiten auszuschließen. CT-Untersuchungen geben den Leuten außerdem eine gewisse Sicherheit bei wichtigen Entscheidungen - soll man noch eine Lebens-Versicherung abschließen oder Geld fürs Alter zurücklegen? Ihr Leben kann eben sehr stark von so einer Untersuchung beeinflusst werden.
Kritiker halten aber gerade solche CT-Checks, die sozusagen "ins Blaue hinein" gemacht werden, für problematisch. Denn anstatt bestimmte Krankheiten auszuschließen, könne der CT-Scan zu einer noch größeren Verunsicherung führen. Margaret McCartney.
Bei solchen Tests findet sich ja häufig das, was wir als "falsches positives Resultat" bezeichnen. Das sind Symptome, bei denen zunächst nicht ganz sicher ist, ob sie das Leben des Patienten ernsthaft beeinflussen können und ob man vielleicht weitere Tests machen sollte. Ich fürchte einfach, dass Patienten in diesen privaten Kliniken keine neutrale Beurteilung bekommen. Eher werden hier die Ängste vor einer Krankheit vergrößert, damit die Leute zu weiteren Untersuchungen kommen.
Kritiker dieser Art der privaten Vorsorge weisen außerdem auf das Risiko durch Röntgen-Strahlung hin. Während eine einzelne Computer-Tomographie keine größere Strahlen-Belastung mit sich bringt, erhöht sich das Risiko deutlich, wenn man den CT-Scan jedes Jahr wiederholt, und wenn es sich um so genannte Ganzkörper-CTs handelt. Private CT-Kliniken wie Lifescan halten zwischen den Tests deshalb festgelegte Pausen ein. Unklar ist allerdings, was passiert, wenn Patienten zwischen privaten Anbietern von CT-Untersuchungen hin- und herwechseln.
Die Angestellten von Lifescan haben in dieser Klinik in den vergangenen zwei Jahren etwa 3000 CT-Untersuchungen durchgeführt. Während solche Untersuchungen in Deutschland meistens von der Krankenkasse übernommen werden, zahlen die Patienten hier selbst. Die Preise variieren zwischen 300 und 1000 Euro, je nach Umfang des CT-Scans . John Giles, der medizinische Direktor von Lifescan.
In Großbritannien wird so etwas nur selten von der öffentlichen Krankenkasse gezahlt. Wenn Sie als Patient Lungenkrebs oder Darmkrebs ausschließen wollen, dann gibt es dafür überhaupt keine Unterstützung, auch die privaten Kassen bieten das nicht an. CT-Tests werden eigentlich nur bei Verdacht auf Gebärmutter- oder Eierstock-Krebs übernommen.
Private CT-Untersuchungen sind in Großbritannien deshalb ein gutes Geschäft. Lifescan hat in den vergangenen Monaten fünf Kliniken in England aufgemacht, weitere sollen folgen. Ähnliche private Anbieter von CT-Checks gibt es inzwischen in fast allen englischen Städten. Und sie machen Werbung in allen großen Tageszeitungen. - Aber wenn die Patienten ihre Gesundheitsvorsorge auf diese Weise selbst in die Hand nehmen, dann haben viele Experten damit ein Problem. Margaret McCartney arbeitet als Ärztin und Medizinjournalistin in Glasgow.
Ich finde das besorgniserregend, diese Werbung und dieses Geschäft mit den CT-Scannern. Ich fürchte die meisten Leute wissen gar nicht genug über diese Form der Untersuchung. Es ist beispielsweise überhaupt nicht erwiesen, dass Ihnen der CT-Scanner Aufschluss über Krebs oder andere Krankheiten geben kann, wenn Sie keine Symptome zeigen.
Viele Mediziner halten die privaten CT-Untersuchungen für Augenwischerei. Nur weil es sich um HiTech-Geräte handele und weil die Organe auf den CT-Bildern so klar zu erkennen seien, meinten viele Patienten, dieses Gerät gebe ihnen Sicherheit über innere Krankheiten aller Art. Tatsächlich wurde der CT-Scanner aber nicht als allgemeines Diagnose-Instrument entwickelt, die Computer-Tomographie sollte eher am Ende der Diagnose-Kette stehen, etwa nach einer eingehenden Blut- und einer Röntgen-Untersuchung. - In Großbritannien sehen immer mehr Patienten solche CT-Checks allerdings als eine Art "Gesundheits-Tüv". John Giles von Lifescan.
Das sind Patienten, die man auch gerne als die "Besorgten Gesunden" bezeichnet. Diese Leute kommen zu uns und nutzen, was die moderne Medizin-Technik ihnen bietet, um bestimmte Krankheiten auszuschließen. CT-Untersuchungen geben den Leuten außerdem eine gewisse Sicherheit bei wichtigen Entscheidungen - soll man noch eine Lebens-Versicherung abschließen oder Geld fürs Alter zurücklegen? Ihr Leben kann eben sehr stark von so einer Untersuchung beeinflusst werden.
Kritiker halten aber gerade solche CT-Checks, die sozusagen "ins Blaue hinein" gemacht werden, für problematisch. Denn anstatt bestimmte Krankheiten auszuschließen, könne der CT-Scan zu einer noch größeren Verunsicherung führen. Margaret McCartney.
Bei solchen Tests findet sich ja häufig das, was wir als "falsches positives Resultat" bezeichnen. Das sind Symptome, bei denen zunächst nicht ganz sicher ist, ob sie das Leben des Patienten ernsthaft beeinflussen können und ob man vielleicht weitere Tests machen sollte. Ich fürchte einfach, dass Patienten in diesen privaten Kliniken keine neutrale Beurteilung bekommen. Eher werden hier die Ängste vor einer Krankheit vergrößert, damit die Leute zu weiteren Untersuchungen kommen.
Kritiker dieser Art der privaten Vorsorge weisen außerdem auf das Risiko durch Röntgen-Strahlung hin. Während eine einzelne Computer-Tomographie keine größere Strahlen-Belastung mit sich bringt, erhöht sich das Risiko deutlich, wenn man den CT-Scan jedes Jahr wiederholt, und wenn es sich um so genannte Ganzkörper-CTs handelt. Private CT-Kliniken wie Lifescan halten zwischen den Tests deshalb festgelegte Pausen ein. Unklar ist allerdings, was passiert, wenn Patienten zwischen privaten Anbietern von CT-Untersuchungen hin- und herwechseln.