Pflichtbesuche in KZ-Gedenkstätten
Vorstoß von Bildungsministerin Prien stößt auf Kritik

Die Forderung von Bundesbildungsministerin Prien nach Pflichtbesuchen von Schülern in KZ-Gedenkstätten hat bei der Mehrheit der Bundesländer Kritik hervorgerufen.

    Karin Prien spricht bei einer Pressekonferenz ins Mikrofon und hebt dabei beide Hände.
    Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) (dpa / picture alliance / Michael Kappeler)
    Eine Verpflichtung werde aus pädagogischen Gründen für nicht sinnvoll erachtet, erklärte das Bildungsministerium Mecklenburg-Vorpommern gegenüber dem Evangelischen Pressedienst. Lehrkräfte sollten selbst entscheiden, welches Unterrichtsformat mit Blick auf ihre konkrete Schulklasse am geeignetsten sei. Ähnlich äußerte sich ein Sprecher des schleswig-holsteinischen Bildungsministeriums. Eine in den Unterricht eingebettete Aufarbeitung der Geschichte des Nationalsozialismus sei zielführender als ein isolierter Pflichttermin. Die CDU-Politikerin Prien hatte die Idee verpflichtender Besuche von Konzentrationslagern in der vergangenen Woche ins Gespräch gebracht.
    Schulbesuche in KZ-Gedenkstätten sind bereits in Bayern und im Saarland verpflichtend. In Hamburg hat sich die Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag ebenfalls darauf verständigt.
    Diese Nachricht wurde am 01.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.