Vortrag
Geteilte Gegenwart. Über Gleichzeitigkeit und Simultaneität

„Gleichzeitig“ oder „Simultan“, das macht im Alltag oft keinen Unterschied. In der Analyse der Gegenwart aber schon, denn die Simultanität im Alltag hat viel mit der Be- und Entschleunigung unserer Gesellschaft zu tun.

Vortrag von Johannes Ullmaier |
    Johannes Ullmaier im Portrait
    Johannes Ullmaier (Privat)
    // Samstag, 3. März, 14 Uhr, Konferenzraum 2
    Wenn jemand schlemmt, während andere hungern, geschieht das zwar gleichzeitig, doch nicht unbedingt auch simultan. Die Wäsche zu waschen, währenddessen zu telefonieren und die Kinder zu beaufsichtigen sind dagegen simultane Handlungen. Johannes Ullmaier ist in seinem Forschungsprojekt der Simultanität auf kulturhistorische Art gefolgt: "Nach der Wende zum 20. Jahrhundert gab es bereits einen prominenten Diskurs zur Gleichzeitigkeit in der künstlerischen Avantgarde ebenso wie in der Physik; aber auch für Happeningkünstler und Medientheoretiker hat der Begriff seither eine große Rolle gespielt", erklärt er.
    Das Umgehen mit Gleichzeitigkeit spielt auch für unsere Gegenwart eine große Rolle, etwa in der Kommunikation oder der digitalen Durchdringung des Alltags. Diese Entwicklung der Simultanität ist bisher noch ohne Vorbild – und deshalb für Ullmaier Anlass, Entwicklungen und Trends herauszuarbeiten.
    Johannes Ullmaier wurde 1968 im schweizerischen Winterthur geboren, unterrichtet an der Universität Mainz und ist Mitgründer der Zeitschrift "Testcard". 2016/17 förderte die Volkswagenstiftung sein Forschungsprojekt zum Thema "Simultaneität".
    // Im Radio: Sonntag, 4. März, 9.30 Uhr, Essay und Diskurs: "Geteilte Gegenwart"