Vortrag
Radiogeschichten vom Osten

Ulrike Bajohr war Redakteurin beim DDR-Rundfunk. Dörte Fiedler war 10 Jahre alt, als die Mauer fiel, Johannes Nichelmann wurde da erst geboren. Die DDR ist von verschiedenen Generationen verschieden erzählt worden. Die drei Radiomacher*innen erzählen davon wie ihr Blick auf die DDR durch ihre Generation geprägt ist.

mit Ulrike Bajohr, Dörte Fiedler und Johannes Nichelmann |
Eine Durchreiche verbindet Küche und Speisezimmer.
Durchreiche in einer DDR-Plattenbauwohnung, zu sehen im DDR-Museum. (imago/Bernd Friedel)
// Samstag, 16. März, 14.30 Uhr, Konferenzraum 1
Dörte Fiedler hat in der Podcast-Serie Neuland die Entwicklung des Ein-Megabit-Speichers und die Geschichte der Dresdner Umweltbewegung gegen das geplante Siliziumwerk in Dresden Gittersee erzählt. Johannes Nichelmann erforscht derzeit für ein Buch- und Radioprojekt die Geschichte von Nachwendekindern, deren Identität die DDR prägte, obwohl sie nicht mehr existiert. Ulrike Bajohr hat immer wieder von der DDR und den Nachwirkungen der Wende erzählt und bereitet gerade eine Reihe "Ostdeutsche Leben" vor.
Das dokumentarische Radio hatte schon immer einen etwas anderen Blick auf die DDR als der populäre Kinofilm oder das Fernsehen. Aber auch hier hat sich das Erzählen gewandelt. Und im Blick zurück erscheint manches möglicherweise anders als es war.
Ulrike Bajohr ist seit 1994 Mitarbeiterin in der Hauptabteilung Kultur des Deutschlandfunks, seit 13 Jahren in der Abteilung Feature/Hörspiel/Hintergrund Kultur. Die von ihr als Redakteurin betreuten Features wurden u.a. mit dem CNN-Award, dem Prix Marulic und dem Deutschen Sozialpreis ausgezeichnet. Gelegentlich betätigt sie sich selbst als Autorin - zuletzt 2017: "Vom schönen Leben. Eine sächsische Rudererfahrung".
Dörte Fiedler ist 1979 in Leipzig geboren und dort auch aufgewachsen; nach dem Studium mit Umwegen zum Radio – aus Liebe zu Klang und Stimme. Zum Feature aus Liebe zum Zusammenspiel von Klang, Stimme und Geschichte. Seit einigen Jahren als Hörfunkautorin bei unterschiedlichen Sendern tätig. Zuletzt beim Deutschlandfunk mit der Podcastserie "Neuland"
Johannes Nichelmann ist 1989 in Berlin geboren. Er studierte Politikwissenschaft an der FU Berlin. Seit 2008 arbeitet er als freier Reporter, Autor und Moderator vor allem für Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur sowie zahlreiche ARD-Anstalten, ZDF und ARTE. Für seine Radiodokumentationen und Features erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den "Kurt-Magnus-Preis" der ARD (2013) und den "Deutschen Sozialpreis" (2018).