Jugendliche, Studenten und gebildete Eliten wollen sich dem Westen, der Demokratie annähern. Sie hören verbotene Rockbands und zeichnen boshafte Karikaturen vom Alleinherrscher. Ob das reicht? Die Staatsmacht will nichts riskieren und hat die Präsidentenwahl im kommenden Jahr gut vorbereitet: Die Oppositionsparteien sind aus dem Parlament vertrieben, alle kritischen Zeitungen verboten. Weißrussen dürfen nur noch mit spezieller Genehmigung ausreisen. Eine Revolution wie in der Ukraine - das hat Lukaschenko deutlich gesagt - würde in Minsk mit Waffen beantwortet. Doch noch ist die Frage, ob sich Lukaschenko auf Dauer gegen das eigene Volk durchsetzen kann.
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Vorwärts, wir müssen zurück
Sowjetflaggen, Morgenappelle, Staatsbürgerkunde: Präsident Alexander Lukaschenko führt sein Land mit aller Macht zurück in die Vergangenheit. Eine Opposition mit großem Rückhalt in der Gesellschaft ist nicht in Sicht. Dafür aber die Farbe Orange, die Farbe der ukrainischen Revolution, die in diesem Winter zwischen Brest und Orscha viel getragen wird. Nur eine Modeerscheinung oder aber stiller Protest gegen die Diktatur?