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Vorwürfe gegen DOSB-Präsident
Rücktritt von Alfons Hörmann gefordert

Der Präsident des Landessportbund NRW fordert DOSB-Präsident Alfons Hörmann zum Rücktritt auf. Auslöser sind unter anderem Vorwürfe von Mitarbeitern des DOSB. Sie hatten in einer anonymen E-Mail Hörmann und die Führung des Verbandes scharf angegriffen und eine "Kultur der Angst" angeprangert.

Von Marina Schweizer |
    Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), hört zu bei der offiziellen Präsentation der Outfits für die deutsche Olympia- und Paralympia-Mannschaft.
    In einer anonymen E-Mail wird unter anderen der Führungsstil und das Verhalten von DOSB-Präsident Alfons Hörmann scharf kritisiert. (picture alliance/ dpa / AFP POOL / Ina Fassbender)
    Seit Monaten tobt im DFB ein Machtkampf, jetzt hat auch der Deutsche Olympische Sportbund ein Führungsproblem. Auslöser ist eine E-Mail, gerichtet an Präsidium, Vorstand und Betriebsrat des DOSB – abgesendet von einem externen Mail-Konto, unterschrieben mit den Worten "gez. – DOSB-Mitarbeiter*innen". Darin heißt es: Man vermisse jeden Tag Respekt und Fairplay in den Führungsgremien, vor allem bei Präsident Alfons Hörmann.
    Es folgt eine Aufzählung mutmaßlicher Verfehlungen des Präsidenten und eine Auflistung von Interna aus dem Haus des Sports. Der oder die Verfasser sprechen von einer "Kultur der Angst" – daher trete man aus Furcht vor Konsequenzen anonym auf.

    Klett: "Hörmann sollte umgehend zurücktreten"

    Stefan Klett, Präsident des Mitgliederstärksten Landessportbundes in Deutschland bringt jetzt gegenüber der Sportschau seinen Unmut zum Ausdruck: "Nach der desaströsen wiederholten Olympiapleite, dem zerschnittenen Tischtuch mit dem IOC, dem Dilettantismus im Umgang mit der Einwirkung auf das Impfschutzgesetz bringt dieser Vorgang das Fass zum Überlaufen", wird Klett zitiert.
    "Sein mangelnder Respekt vor den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und gleichsam der Breitensportbasis in den Sportvereinen schadet den wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben des DOSB. Herr Hörmann sollte umgehend zurücktreten und den Weg für eine Neuwahl frei machen. Der gemeinnützige deutsche Sport braucht Vertrauen, Transparenz und Menschlichkeit in der Pandemiezeit und einen Präsidenten, der seinen Mitgliedsorganisationen und der Basis aktiv zuhört, statt sie zu ignorieren."
    Armin Laschet kneift den Mund zusammen.
    Laschet: "Kein Gespür, was sich beim IOC tut"
    Durch eine Vorentscheidung des IOC für Queensland in Australien scheint klar: Olympische Spiele an Rhein und Ruhr 2032 wird es wohl nicht geben. Aber die Initiatoren halten an ihrem Bewerbungswunsch fest – und üben Kritik am DOSB.

    DOSB spricht von einem "Fake Mail Account"

    In dem Schreiben an den DOSB ist von mehr als einem Drittel der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die Rede, die sich in den vergangenen Wochen und Monaten in dieser Sache ausgetauscht hätten. Verifiziert werden kann das nicht. Außerdem ist offen, wie viele Personen sich tatsächlich hinter der Signatur "DOSB Mitarbeiter*innen" verbergen.
    Der DOSB bestätigt – auch gegenüber dem Deutschlandfunk – den Eingang der Mail. Und spricht in der Stellungnahme von einem "Fake Mail Account". Von den im Adressatenkreis angesprochenen Mitgliedern des Vorstandes und des Präsidiums hätten nur einige das Schreiben erhalten. Zu den inhaltlichen Vorwürfen will der Dachverband zum jetzigen Zeitpunkt keine Stellung beziehen. Man werde die Hintergründe prüfen.