
Wie die F.A.Z. berichtete, war am 3. April auf der Webseite der "Weltwoche" ein Artikel zu lesen, der nur kurz vorher wortgetreu online bei "RT" erschienen war. Darin ging es demnach um das Massaker in der ukrainischen Kleinstadt Butscha im Frühjahr 2022. In dem Artikel wird wahrheitswidrig behauptet, der Westen und die Ukraine hätten das Massaker inszeniert. Die Leichen getöteter Ukrainer seien erst nach dem Abzug der russischen Truppen dort hingelegt worden, hieß es. Außerdem habe bisher keine unabhängige Stelle das Massaker untersucht. Untermauert wurden die Behauptungen mit vermeintlichen Aussagen von angeblichen Augenzeugen. Später wurde der Beitrag mit den Falschbehauptungen gelöscht.
Köppels Redaktion sagte dem Schweizer "Tagesanzeiger", es habe dafür formale Gründe gegeben. Weiter hat er sich bisher nicht geäußert. Der F.A.Z. teilte Köppel allgemein mit, die Weltwoche berücksichtige in ihrer Ukraine-Berichterstattung nicht nur ukrainische Quellen und Autoren, sondern auch transparent deklarierte russische Quellen und Autoren.
Tatsächliche Ereignisse in Butscha gelten als gut dokumentiert
Köppel und der Weltwoche wird seit Längerem die Verbreitung rechtspopulistischer und Putin-freundlicher Inhalte vorgeworfen. Laut F.A.Z. hat der Artikel exakt das Narrativ bedient, das die russische Staatspropaganda nutzt, um die Verbrechen an Zivilisten in Butscha zu verschleiern. Das Massaker von Butscha durch russische Truppen gilt international als Kriegsverbrechen. Die tatsächlichen Ereignisse gelten als gut dokumentiert und belegt. Neben ausgewerteten Satellitenaufnahmen gibt es Dutzende Berichte von Bewohnern.
Unter anderem der Internationale Strafgerichtshof, die Vereinten Nationen und die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatten unabhängig voneinander Untersuchungen eingeleitet.
Diese Nachricht wurde am 30.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.