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Visa-Affäre
Vorwurf: Polnische Konsulate vergeben Visa gegen Bezahlung an Personen aus Asien und Afrika

Nach Berichten über die unrechtmäßige Vergabe von Visa gerät die rechts-nationalistische Regierung in Polen einen Monat vor der Parlamentswahl in Bedrängnis.

    Der polnische Oppositionsführer Donald Tusk.
    Der polnische Oppositionsführer Donald Tusk. (dpa-Bildfunk / AP / Rene Rossignaud)
    Wie lokale Medien und die Opposition berichten, wurden in polnischen Konsulaten in Afrika, Asien sowie im Nahen Osten Visaanträge durch Schmiergeldzahlungen genehmigt oder beschleunigt bearbeitet. Berichten zufolge handelt es sich um mehrere Hunderttausend Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse, die zu freiem Reisen innerhalb der gesamten EU berechtigen. Oppositionsführer Tusk sprach von einem der größten Skandale in Polen im 21. Jahrhundert. Der Vorsitzende der regierenden PiS-Partei, Kaczyński, betonte dagegen, es gebe keinen Skandal. Bei der Visaaffäre handele es sich - Zitat - lediglich um eine dumme und wahrlich kriminelle Idee einiger Leute, von denen die allermeisten nichts mit dem Regierungsapparat zu tun hätten.
    Gegen das polnische Außenministerium laufen bereits Ermittlungen, drei Personen sollen festgenommen worden sein.
    Diese Nachricht wurde am 18.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.