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Voyager mal wieder am Rand

Die Planetensonde Voyager 1 ist so weit ins All vorgestoßen wie kein anderes von Menschen gebautes Objekt. Doch auch in einer Entfernung von 18 Milliarden Kilometern befindet sich Voyager 1 noch lange nicht im interstellaren Raum.

Von Dirk Lorenzen | 14.08.2013
    Die Sonde ist 1977 gestartet und wenige Jahre später an den Planeten Jupiter und Saturn vorbeigeflogen. Die alten Kameras an Bord sind längst außer Betrieb. An ihrer jetzigen Position - viermal weiter von der Sonne entfernt als Neptun - ist die Sonne nur noch ein Lichtpunkt, so hell wie der Vollmond.

    Allerdings arbeiten noch die Instrumente, die geladene Teilchen und das Magnetfeld messen. Ende August vergangenen Jahres hat Voyager plötzlich einen starken Rückgang der Teilchen registriert, die von der Sonne kommen. Zugleich stieg die Zahl der Teilchen aus den Tiefen des Kosmos.

    Diese Daten deuten an, dass sich die Raumsonde allmählich dem Rand des Sonnensystems nähert. Allerdings hat unsere kosmische Heimat keine scharfe Grenze.

    Um die Sonne herum gibt es eine große Blase, innerhalb derer der Teilchenstrom und das Magnetfeld der Sonne dominieren. Der Rand dieser Blase bewegt sich jedoch hin und her, wie ein flatternder Vorhang am Fenster.

    Voyager Eins hat noch nicht eine abrupte Änderung der Magnetfeldrichtung gemessen. Das wäre das deutlichste Zeichen, wirklich den Einflussbereich der Sonne zu verlassen.

    Bis es so weit ist, wird es womöglich noch viele Jahre dauern. Die Astronomen fürchten aber, dass Voyagers Stromquelle versiegt, bevor die Sonde diese magische Grenze passiert.


    NASA-Mitteilung zu den aktuellen Voyager-Messungen

    Aktuelle Position der Voyager-Sonden
    Die Voyager-Sonde im All (Trickdarstellung)
    Die Voyager-Sonde im All (Trickdarstellung). (NASA)