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Vulkanische Vergangenheit

Wenn Sie den Mond heute nacht mit einem Fernglas oder einem kleinen Teleskop absuchen, entdecken Sie Hunderte von runden "Löchern" auf seiner Oberfläche. Heute wissen Forscher, dass die Löcher, die wir von der Erde aus sehen können, durch Einschläge von riesigen Gesteinsbrocken entstanden sind. Bis zum Beginn des Raumfahrtzeitalters kannte man ihren Ursprung allerdings nicht. Jahrzehntelang hatte man geglaubt, es handele sich hierbei um Vulkane.

Damond Benningfield |
    Einige der auffälligsten Mondmerkmale haben in der Tat einen vulkanischen Ursprung. Die dunklen Ebenen der Mondmeere bestehen aus vulkanischem Gestein. Der größte Teil dieser Ebenen entstand vor mehr als drei Milliarden Jahren. Damals wurde der Mond mit Gesteinsbrocken von der Größe einer Stadt bombardiert. Die Einschläge rissen riesige Löcher in die Mondoberfläche. Lava stieg auf und füllte die Löcher. Genau das sind die dunklen Flächen, die wir von der Erde aus sehen können.

    Während der 60er und 70er Jahre entdeckten um den Mond kreisende Sonden auch erloschene Vulkane in einigen dieser Ebenen. Die meisten von ihnen sind nur etwa 700 Meter hoch und haben einen Durchmesser von wenigen Kilometern. Die Durchmesser der Spitzen betragen nur knapp 100 Meter – das ist zu wenig, um sie von der Erde aus sehen zu können.

    Die meisten Vulkane kommen in Gruppen vor. Die größte befindet sich nahe am Krater Marius im Meer der Stürme. Hier fanden Forscher mehr als 50 Vulkankegel sowie mehrere Spalten und Klippen. Eine andere Gruppe befindet sich der Nähe des Kraters Aristarch.

    Seit langer Zeit sind die Vulakane erloschen. Heute ist die Mondkruste zu dick und das Innere zu kühl für vulkanische Aktivitäten. Der Mond ist ruhig – und zeigt uns nur Reste seiner vulkanischen Vergangenheit.