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VW
Stellenabbau soll Modernisierung sichern

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil hat den geplanten Stellenabbau bei Volkswagen als "unausweichlich" bezeichnet. VW hatte heute in seinem "Zukunftspakt" angekündigt, in Deutschland 23.000 Stellen innerhalb von neun Jahren abzubauen, aber zugleich 9.000 neue Stellen zu schaffen. Dadurch soll die Marke zukunftsfähig werden.

18.11.2016
    Ein alter Güterzug mit einem Logo von Volkswagen.
    Unternehmen und Betriebsrat haben bestätigt, dass bis zu 30.000 Jobs abgebaut werden, 23.000 davon in Deutschland. (picture alliance / dpa / Julian Stratenschulte)
    "Die Landesregierung bedauert diesen Arbeitsplatzabbau sehr, zugleich erkennt sie die Notwendigkeit an", sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Er würdigte die Einigung als konsequente Orientierung auf Elektromobilität.
    VW-Chef Matthias Müller betonte: "Der Zukunftspakt ist das größte Modernisierungsprogramm in der Geschichte unserer Kernmarke." Er ermögliche vor allem einen Transformationsprozess mit Blick auf die Zukunftsthemen Elektromobilität und Digitalisierung.
    Betriebsratschef: Zukunftspakt leite neue Ära ein
    Betriebsratschef Bernd Osterloh sprach von einem "tragbaren Kompromiss" nach langem Ringen. Der Gesamtbetriebsrat habe bis Ende 2025 Beschäftigungsgarantien durchgesetzt. Nun steige man in eine neue Ära ein.
    Unternehmen und Betriebsrat hatten bestätigt, dass bis zu 30.000 Jobs abgebaut werden, 23.000 davon in Deutschland. Der Abbau soll sozialverträglich erfolgen, etwa über Altersteilzeit. Der Konzern beschäftigt in Deutschland 282.000 Menschen, weltweit mehr als 624.000.
    Neue Stellen mit Zukunftsorientierung
    Es sollen aber auch 9.000 neue Stellen unter anderem in der Softwareentwicklung entstehen, um den Konzern fit für die Zukunft zu machen. Alle Standorte sollen trotz des Netto-Stellenabbaus von 14.000 Arbeitsplätzen erhalten bleiben. VW will die Kosten bis 2020 um 3,7 Milliarden Euro pro Jahr drücken.
    VW hat zahlreiche Probleme. Der Abgas-Skandal kommt den Konzern teuer zu stehen, aber er muss auch Geld in die Zukunft stecken, was Digitalisierung, Vernetzung und alternative Antriebe betrifft. Außerdem wirft die Hausmarke, darunter Gold und Passat, wenig ab: Von 100 Euro bleiben nur rund 1,60 Euro als Gewinn, der anschließend noch versteuert wird.
    (vic/ach)