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VY Canis Majoris

Der hellste Stern der Nacht wandert in Winternächten über den Südhimmel. Es ist Sirius im Sternbild Großer Hund, lateinisch Canis Major.

Von Damond Benningfield |
    Teilweise funkelt Sirius so hell, weil er mit nur gut 8 Lichtjahren Abstand zu unseren nächsten Sternnachbarn zählt. Ein anderer Stern im Großen Hund ist einer der wirklich hellsten Sterne in der Galaxis. Er ist auch eine chemische Fabrik, die Rohmaterie für neue Sterne und Planeten freisetzt.

    Dieser Stern heißt VY Canis Majoris. Mit dem bloßem Auge kann man ihn nicht sehen, weil er ca. 5000 Lichtjahre von uns entfernt ist. Und er steckt in einem Kokon aus Gas und Staub, den der Stern selbst ins All gepustet hat.

    Dieser Kokon enthält sehr viel Sauerstoff und Kohlenstoff, der im Innern des Sterns geschmiedet wurde. An die Oberfläche des Sterns gespült haben sich diese Elemente dann mit anderen Atomen verbunden und Moleküle wie Kohlenmonoxid, Natriumchlorid - also Kochsalz - und andere Verbindungen geschaffen. Diese Moleküle enthalten viele der Rohmaterialien, die für einen steinigen Planeten wie unsere Erde benötigt werden - und für das Leben, das sich auf unserem Planeten entwickeln konnte.

    VY Canis Majoris setzt im Zeitraum von wenigen tausend Jahren soviel Gas und Staub frei, dass man daraus einen Stern von der Masse der Sonne formen könnte. Die Materie weht durch die Galaxie, wo sie vielleicht eines Tages von neuen Sternsystemen aufgesammelt wird.

    VY Canis Majoris schmiedet weiter neue Elemente in seinem Kern. Eines Tages wird er explodieren. Dann werden die Elemente zu denen, die bereits durchs All ziehen, hinzukommen: kosmische Bausteine einer chemischen Sternfabrik.