Archiv

Nach Sexismus-Vorwürfen
Wachsfigur von Schauspieler Depardieu aus Pariser Museum entfernt

Die Nachbildung des französischen Schauspielstars Gérard Depardieu ist aus dem bekanntesten Wachsfigurenkabinett von Paris entfernt worden. Grund dafür waren offenbar negative Reaktionen von Besuchern.

    Gérard Depardieu - hier der echte und nicht aus Wachs (Archivbild von 2018).
    Gérard Depardieu - hier der echte und nicht aus Wachs (Archivbild von 2018). (AFP / Thierry Roge)
    Der Sender France 2 hatte jüngst einen Bericht veröffentlicht, der den bereits angeschlagenen Ruf des 74-Jährigen weiter beschädigte. In der Dokumentation war zu sehen, wie Depardieu bei einem Besuch in Nordkorea im Jahr 2018 wiederholt obszöne Bemerkungen und Gesten machte. Seit dem Jahr 2020 wird gegen den Schauspieler zudem wegen des Verdachts der Vergewaltigung ermittelt. Depardieu streitet alle Vorwürfe ab.
    Er hat in seiner jahrzehntelangen Karriere in Hunderten Filmen mitgespielt, etwa in "Cyrano de Bergerac", "Asterix und Obelix gegen Cäsar" und "Camille Claudel". Das Entfernen seiner Wachsfigur aus der Ausstellung fällt in eine Zeit, in der die französische Kulturministerin Abdul-Malak die Einleitung eines Disziplinarverfahren gegen den Schauspieler bekanntgegeben hat, das in der Aberkennung seines Verdienstordens für die Ehrenlegion münden könnte. Der Orden ist die höchste Auszeichnung Frankreichs. Depardieu erklärte daraufhin, er verzichte freiwillig auf die Auszeichnung. Zuvor waren ihm bereits in Kanada und Belgien Ehrungen entzogen worden. Depardieus Familie spricht von einer Verschwörung gegen den Schauspieler.