Wirtschaft
Wachstumsprognosen für Deutschland erneut gesenkt

Die Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft sind ernüchternd: Sowohl die "Wirtschaftsweisen" als auch die EU-Kommission senken erneut ihre Prognosen. Dabei fallen die Erwartungen der Kommission noch niederiger aus als jene der deutschen Experten.

    Arbeiter in Blaumännern arbeiten an mehreren der großen runden Naben, die hintereinander stehen.
    Montage von Rotor-Naben für Windräder bei einem deutschen Gersteller. (dpa/Bernd Wüstneck)
    Die sogenannten Wirtschaftsweisen legten ihre Prognose am Nachmittag vor. Wie aus dem in Berlin vorgestellten Frühjahrsgutachten hervorgeht, rechnet der Sachverständigenrat für das laufende Jahr nur noch mit einem Wachstum von 0,2 Prozent. Im vergangenen Herbst hatte er noch 0,7 Prozent prognostiziert. Der Volkswirtschaftler Werding - einer der Wirtschaftsweisen - erklärte, Industrie und Baubranche erhielten weiterhin nur wenige neue Aufträge. Zudem hielten sich private Haushalte beim Konsum weiter zurück.

    EU-Kommission erwartet nur noch 0,1 Prozent

    Am Vormittag hatte bereits die EU-Kommission ihre Prognose für Deutschland gesenkt. Sie rechnet für 2024 nur noch mit einem minimalen Wachstum von 0,1 Prozent. Schlechter als Deutschland schneidet diesbezüglich im Euroraum nur Finnland ab. Als Gründe nennt die Kommission eine schwache Auslandsnachfrage, schleppenden privaten Konsum sowie zu geringe Investitionen. In ihrer letzten Schätzung im Februar hatte sie für die Bundesrepublik noch ein Wachstum von 0,3 Prozent prognostiziert.
    Diese Nachricht wurde am 15.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.