Sonntag, 05. Mai 2024

Doping
WADA lässt Schwimm-Skandal von Staatsanwalt überprüfen

Nach Vertuschungsvorwürfen von Massendoping lässt die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ihr Vorgehen prüfen. Bei den Fällen handelt es sich um 23 chinesische Schwimmerinnen und Schwimmer, die 2021 positiv getestet, aber nicht sanktioniert wurden.

25.04.2024
    Das olympische Schwimmbecken ist während der Wettkämpfe im 100-m-Freistilschwimmen der Männer bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio am 27. Juli 2021 im Tokio Aquatics Centre zu sehen.
    Das olympische Schwimmbecken in Tokio 2021. (AFP / ATTILA KISBENEDEK)
    Ein ehemaliger Schweizer Staatsanwalt soll unabhängig den Umgang mit den Vorfällen untersuchen. Außerdem kündigte die WADA an, ein Kontroll-Team nach China zu entsenden, das den aktuellen Stand des Anti-Doping-Programms des Landes bewerten soll. Zuvor hatte die WADA ihren Umgang mit den Fällen mehrfach verteidigt und Kritik zurückgewiesen. Präsident Banka betonte, die von der Chinesischen Anti-Doping-Agentur vorgelegten Erklärungen für die positiven Tests hätten keine eigenen Ermittlungen gerechtfertigt.
    Die ARD hatte gemeinsam mit der „New York Times“ Recherchen veröffentlicht, nach denen die Schwimmerinnen und Schwimmer bei einem nationalen Wettkampf in China positiv auf das verbotene Herzmittel Trimetazidin getestet worden seien. 13 von ihnen traten bei den Olympischen Spielen in Tokio im selben Jahr an. Dabei gewann das Schwimmteam sechs Medaillen, darunter dreimal Gold.
    Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums hatte die Berichte über gedopte Schwimmer als „Fake News“ bezeichnet.
    Diese Nachricht wurde am 25.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.