
Wadephul erklärte: "Wir Europäer werden die Sanktionsschrauben weiter anziehen, auch der US-Kongress ist zu mehr Sanktionen bereit." Bei seinen Gesprächen in Washington werde es darum gehen, über einen sofortigen Waffenstillstand und einen nachhaltigen Frieden zu beraten. In der US-Hauptstadt will Wadephul morgen mit seinem US-Kollegen Rubio über ein gemeinsames Vorgehen bei den aktuellen internationalen Krisen beraten.
Nach Ansicht von Bundeskanzler Merz hat Russland derzeit kein Interesse an einer baldigen Waffenruhe in der Ukraine. Man werde sich deshalb möglicherweise auf eine längere Dauer des Krieges einstellen müssen, sagte Merz im finnischen Turku. Der Westen müsse seine Unterstützung für die Ukraine daher eher noch verstärken.
Selenskyj besucht Berlin
Unterdessen empfängt Merz Medienberichten zufolge morgen den ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Berlin. Merz und Selenskyj werden voraussichtlich über mögliche Schritte hin zu weiteren Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland beraten. Unklar ist, ob es auch um neue Hilfen für die Ukraine gehen wird. Offiziell wurde der Besuch bisher weder in Kiew noch in Berlin bestätigt. Die Berliner Polizei kündigte wegen des Besuchs eines nicht genannten Staatsgastes Sicherheitsmaßnahmen und Verkehrseinschränkungen an. Aus Sicherheitserwägungen werden seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Selenskyjs Auslandsreisen im Vorfeld kaum kommuniziert.
Diese Nachricht wurde am 27.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.