Nahostreise
Bundesaußenminister Wadephul warnt Israel vor Isolierung

Bundesaußenminister Wadephul hat die israelische Regierung mit deutlichen Worten zur Mäßigung im Umgang mit den Palästinensern aufgerufen. Nach einem Gespräch mit seinem israelischen Amtskollegen Saar sagte Wadephul in Jerusalem, man brauche Klarheit von Israel, dass keine Politik der Vertreibung und keine Politik der aktiven Annexion betrieben werde.

    Die beiden stehe vor einer hellen Wand, schütteln die Hand und schauen in die Kameras. Neben ihnen steht jeweils die Landesfahne.
    Außenminister Wadephul (l.) und Israels Außenminister Gideon Saar. (Soeren Stache / dpa / Soeren Stache)
    Der CDU-Politiker warnte, Israel brauche immer Freunde, Partner und Unterstützer in der internationalen Gemeinschaft. Derzeit laufe Israel aber Gefahr, international isoliert zu werden. Wenn es ein Land gebe, dass in der Verantwortung stehe, dies zu verhindern, dann sei es Deutschland.
    Zur Situation im Gazastreifen sagte Wadephul, die humanitäre Katastrophe in dem Palästinensergebiet übersteige jede Vorstellung. Der Bundesaußenminister hatte schon vor seiner Abreise betont, er werde in Israel auf verstärkte Hilfslieferungen in den Gazastreifen dringen. Israel müsse sofort, umfassend und nachhaltig für Abhilfe bei der katastrophalen Lage dort sorgen.
    Im Anschluss an das Treffen mit Saar sprach Wadephul auch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu sowie mit Staatspräsident Herzog. Heute stehen Begegnungen mit UNO-Mitarbeitern in Jerusalem und mit Vertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland auf dem Programm. Es ist Wadephuls zweite Nahost-Reise binnen drei Monaten.
    Diese Nachricht wurde am 01.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.