Nahostreise
Wadephul ruft Israel zu Absage an Kurs von Vertreibung und Annexion auf

Bundesaußenminister Wadephul hat die israelische Regierung mit deutlichen Worten zur Mäßigung im Umgang mit den Palästinensern aufgerufen.

    Jerusalem: Bundesaußenminister Johann Wadephul (l, CDU) und Israels Außenminister Gideon Saaar (r) begrüßen sich vor ihrem Vier-Augen-Gespräch.
    Außenminister Wadephul besucht Israel (Soeren Stache / dpa / Soeren Stache)
    Nach seinen Gesprächen mit Israels Außenminister Saar, Ministerpräsident Netanjahu und Präsident Herzog sagte der CDU-Politiker, man brauche Klarheit von Israel, dass keine Politik der Vertreibung und keine Politik der aktiven Annexion betrieben werde. Israel laufe Gefahr, international isoliert zu werden. Wenn es ein Land gebe, dass in der Verantwortung stehe, dies zu verhindern, dann sei es Deutschland.
    Für die Menschen im Gazastreifen forderte Wadephul eine "fundamentale Verbesserung der Situation". Die humanitäre Katastrophe übersteige jede Vorstellung. Im gesamten Küstenstreifen litten Menschen Hunger, täglich würden Menschen getötet. Israel müsse sofortige und umfassende Hilfe zulassen, um ein Massensterben dort zu verhindern.
    Morgen stehen Begegnungen mit UNO-Mitarbeitern in Jerusalem und mit Vertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland auf Wadephuls Programm. Es ist seine zweite Nahost-Reise binnen drei Monaten.
    Diese Nachricht wurde am 31.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.