
Die Jury ehrte seine umfassende Aufarbeitung des Missbrauchsskandals im katholischen Erzbistum Köln. In der Folge sei es erstmalig in der Bundesrepublik zu einem formellen Ermittlungsverfahren gegen einen Kardinal und Erzbischof gekommen.
Der mit 6.000 Euro dotierte zweite Preis ging an Gunter Held, Lokalredakteur der Zeitung "Neue Westfälische" aus Bielefeld. Er habe einfühlsam und mit gebotener Distanz einen Sorgerechtsstreit begleitet und sei dabei der Frage nachgegangen, ob vor Gericht tatsächlich das Kindeswohl im Mittelpunkt steht, lobte die Jury.
Nina Gessner, Redakteurin der "Hamburger Morgenpost", erhielt den mit 4.000 Euro dotierten dritten Preis für ihre Berichterstattung über Vetternwirtschaft in der Hamburger Finanzbehörde. Als Folge ihrer Arbeit habe der Finanzsenator die Vergabe eines millionenschweren Auftrags zurückgezogen.
Der Wächterpreis wird seit 1969 für kritische und investigative Berichterstattung über Korruption, Missstände und Missbrauch verliehen. Vergeben wird er von der "Stiftung Freiheit der Presse", die von den Verlegerverbänden getragen wird.
Diese Nachricht wurde am 21.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.