Viele Bundesbürger kennen Island nur von der Wetterkarte. Die ungeliebten Tiefs entstehen hier knapp unter dem nördlichen Polarkreis. Mit dem Wetter haben auch die Landwirte auf der Nordmeer-Insel zu kämpfen. Zwar profitiert Island vom warmen Golfstrom, aber die Vegetationszeit dauert allenfalls von Mai bis September. Nicht lange, was auch die Zahl von nur noch 3.800 Höfen auf der gesamten Insel geklärt. Auch auf Island hat es in den vergangenen Jahren ein Höfesterben gegeben. Gut die Hälfte der noch existenten Höfe verdienen ihr Geld mit der Schafzucht. Komfortabler sieht dagegen die Lage für einige Dutzend ganz spezielle Betriebe aus, die so genannten greenhouse farmer. In ihren Gewächshäuser züchten sie Tomaten, Gurken und sogar tropische Bananen. Wie das möglich ist, erklärt Georg Ottoson. Seit zehn Jahren baut er in mehreren Gewächshäusern Gemüse an.
"Wir haben heißes Wasser, es kommt hundert Grad heißes Wasser aus der Erde. Und mit dem erhitzen wir die Gewächshäuser. Anders wäre das nicht möglich."
Im kleinen Städtchen Fluid nutzen gleich gut ein Dutzend Landwirte Islands Energieschatz. Die Insel liegt an einer geologischen Spannungslinie, an der das Erdinnere immer wieder aufreißt. Nicht nur Vulkanausbrüche sind deswegen die Folge. Im Erdinneren herrschen in 1.000 Meter Tiefe Temperaturen von weit über 100 Grad. Mit dieser Wärme aus dem Untergrund werden auf der Insel fast alle Wohnungen und Gebäude beheizt. Dank der Erdwärme kann Georg Ottoson nicht nur Tomaten anbauen, sondern auch Paprika. Und die Geschäfte laufen gut.
"In einem Jahr haben wir etwa 40 Tonnen Paprika, so ungefähr. "
Eine Absatzgenossenschaft verkauft das Gemüse aus den Gewächshäusern in die Hauptstadt Reykjavik. Dort sind die heimischen Waren, auch wenn sie teurer sind, viel gefragter als die Importware. Aber nicht nur die greenhouse farmer profitieren von der Erdwärme, sondern auch Milchvieh- und Getreidebauer wie Ólafur Eggertsson in Hvolsvöllur im Süden Islands. Auf seinen 30 Hektar im Schatten des Vulkans Thorvaldseyri baut er Winterweizen und vor allem Gerste an. Die Ernte verfüttert er in einem Mix aus Grassilage, Heu und Fischmehl an die 60 Milchkühe und die 30 Bullen, die in seinen Ställen stehen – und macht sich somit unabhängig von teuren Getreideimporten. Auf eigene Kosten hat Eggertsson eine Bohrung in die Tiefe veranlasst. Wofür die Eggertsson die Erdwärme einsetzen, erklärt Sohn Bragi:
"Wir nutzen die Erdwärme fürs Heizen vor allem im Winter. Wir nutzen die Wärme aber auch, um damit unser Korn zu trocknen. Das verkürzt die Trocknungszeit enorm. Und ist außerdem der preiswerteste Weg, das Korn zu trocknen."
Ólafur Eggertsson und sein Sohn Bragi haben ausgerechnet, wieviel Geld sie sparen:
"Dank unseres Bohrloches sparen wir eine Menge Geld. Jährlich sind das mehr als eine Millionen Isländische Kronen."
Das sind etwa 13.000 Euro. Oder anders gerechnet: Seine Kühe müssten jährlich 25.000 Liter mehr Milch produzieren, damit Eggertsson auf die gleiche Einnahmen käme. Der Mittfünfziger ist sicher, dass sein Betrieb dank der Erdwärme auch in den nächsten Jahren überleben wird.
"Wir haben heißes Wasser, es kommt hundert Grad heißes Wasser aus der Erde. Und mit dem erhitzen wir die Gewächshäuser. Anders wäre das nicht möglich."
Im kleinen Städtchen Fluid nutzen gleich gut ein Dutzend Landwirte Islands Energieschatz. Die Insel liegt an einer geologischen Spannungslinie, an der das Erdinnere immer wieder aufreißt. Nicht nur Vulkanausbrüche sind deswegen die Folge. Im Erdinneren herrschen in 1.000 Meter Tiefe Temperaturen von weit über 100 Grad. Mit dieser Wärme aus dem Untergrund werden auf der Insel fast alle Wohnungen und Gebäude beheizt. Dank der Erdwärme kann Georg Ottoson nicht nur Tomaten anbauen, sondern auch Paprika. Und die Geschäfte laufen gut.
"In einem Jahr haben wir etwa 40 Tonnen Paprika, so ungefähr. "
Eine Absatzgenossenschaft verkauft das Gemüse aus den Gewächshäusern in die Hauptstadt Reykjavik. Dort sind die heimischen Waren, auch wenn sie teurer sind, viel gefragter als die Importware. Aber nicht nur die greenhouse farmer profitieren von der Erdwärme, sondern auch Milchvieh- und Getreidebauer wie Ólafur Eggertsson in Hvolsvöllur im Süden Islands. Auf seinen 30 Hektar im Schatten des Vulkans Thorvaldseyri baut er Winterweizen und vor allem Gerste an. Die Ernte verfüttert er in einem Mix aus Grassilage, Heu und Fischmehl an die 60 Milchkühe und die 30 Bullen, die in seinen Ställen stehen – und macht sich somit unabhängig von teuren Getreideimporten. Auf eigene Kosten hat Eggertsson eine Bohrung in die Tiefe veranlasst. Wofür die Eggertsson die Erdwärme einsetzen, erklärt Sohn Bragi:
"Wir nutzen die Erdwärme fürs Heizen vor allem im Winter. Wir nutzen die Wärme aber auch, um damit unser Korn zu trocknen. Das verkürzt die Trocknungszeit enorm. Und ist außerdem der preiswerteste Weg, das Korn zu trocknen."
Ólafur Eggertsson und sein Sohn Bragi haben ausgerechnet, wieviel Geld sie sparen:
"Dank unseres Bohrloches sparen wir eine Menge Geld. Jährlich sind das mehr als eine Millionen Isländische Kronen."
Das sind etwa 13.000 Euro. Oder anders gerechnet: Seine Kühe müssten jährlich 25.000 Liter mehr Milch produzieren, damit Eggertsson auf die gleiche Einnahmen käme. Der Mittfünfziger ist sicher, dass sein Betrieb dank der Erdwärme auch in den nächsten Jahren überleben wird.