Von einer echten Serienreife der Pflanzenöl-Kraftwerke mögen nicht einmal die Enthusiasten unter den Fans nachwachsender Rohstoffe sprechen. Doch in den vergangenen beiden Jahren sind bei der Technologie offenbar große Fortschritte erzielt worden. Stand am Anfang der reihenweise Totalverlust von Anlagen, die mit der neuen Technik laufen sollten, so scheinen jetzt mehr und mehr auch im Dauerbetrieb zu funktionieren. Doch wer sich entschließt, Energie oder Wärme aus Pflanzenöl zu holen, braucht immer noch Pioniergeist, meint Georg Gruber von den Vereinigten Werkstätten für Pflanzenöltechnologie.
"Die Entwicklung wurde ja nur von ganz wenigen Köpfen – bisher im nicht wahrnehmbaren Bereich – vollzogen. Erst jetzt durch die Wirtschaftlichkeit, durch die plötzliche, ist der Bedarf nach dieser Technologie vorhanden. Aber es handelt sich um eine sehr ernsthafte, wenn auch notwendige Entwicklung, weil die Unterschiede zwischen reinem Pflanzenöl und Dieseltreibstoff oder Heizöl sehr gravierend sind."
Denn noch immer ist es schwierig, Pflanzenöl als Kraftstoff oder zum Heizen zu nutzen. Das Öl ist im Normalzustand vergleichsweise zäh, in Kälte wird es unbrauchbar. Bei langer Lagerung kann es ranzig werden. Die Entwicklung von Spezialmotoren, mit denen eine effektive Kraft-Wärme-Kopplung möglich wäre, hat Georg Gruber mittlerweile aufgegeben. Mit Hilfe spezieller Einspritzdüsen, Leitungen und Filter werden herkömmliche Serienmotoren an den neuartigen Einsatz angepasst.
"Wir siedeln das in der Zwischenzeit überall an. Das geht im kleinsten Einfamilienhaus, die Anlage können Sie aber auch jederzeit im Hotel oder im Rathaus oder einfach in Standorten einsetzen, wo sie nur die Grundlast der Wärmeversorgung übernimmt."
Wer nicht nur heizen, sondern auch Energie aus Pflanzenöl gewinnen will, der kommt im Laufe der Zeit sogar finanziell auf seine Kosten. Möglich macht das die so genannte Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare - Energie-Gesetz EEG. Für den Strom aus Pflanzenöl gibt es derzeit 19 Cent pro Kilowattstunde. Eine Anlage mit 5 Kilowatt elektrischer Leistung könne so eine Rendite von 500 bis 1000 Euro im Jahr abwerfen, rechneten die Experten in Bremen vor. Das mache den Betrieb sogar schon in einem Einfamilienhaus wirtschaftlich.
Doch der Interessent muss Idealist sein, denn Pflanzenölanlagen gibt es noch nicht von der Stange. Der Unternehmer Peter Friedrichs ist ein solcher Idealist. Der Fabrikant chemischer Stoffe im niedersächsischen Debstedt beheizt seinen Betrieb mit Pflanzenöl – der Umwelt zuliebe, wie er sagt.
"Also bei mir hat sich das 100-prozentig bewährt. Wir haben also eine solche Bewährung, dass wir nur minimalste – bis jetzt, Gott sei Dank – Ausfälle hatten."
Einen 600 Kilowatt-Heizbrenner für Rapsöl hat er installiert, um seine 7000 Quadratmeter großen Hallen im Winter warm zu bekommen. Friedrichs musste lange suchen, um eine Spezialfirma zu finden, die ihm eine solche Heizung bauen wollte. Dann folgte der Streit mit den Ämtern.
"Die Geschichte war so, dass von den Behörden, die die Genehmigungen geben sollten, die Auflage kam, um den Edelstahltank eine Auffangwanne zu bauen, zu mauern. Bis man dann kapiert hatte, dass Rapsöl eben nicht Bio-Diesel ist, sondern ein Lebensmittel."
Bis heute kann der Schornsteinfeger nicht die Abgaswerte in Friedrichs Schlot richtig messen, weil die Pflanzenöltechnik noch zu neu ist. Woher in Zukunft die Rohstoffe für solche Anlagen kommen – falls das Ganze zu einem Massenmarkt werden sollte - ist bislang unklar. Andre Kohmäscher vom Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe:
"Der Anbau von Raps in Deutschland ist begrenzt, in der EU ist er begrenzt. Natürlich auch der Anbau von tropischen Ölen ist begrenzt. Von daher wird eine Konkurrenz der Rohstofflieferanten realisiert werden und natürlich auch der Rohstoffnutzer."
Vielleicht bekommt der Pflanzenöl-Idealismus ohnehin in Kürze einen Dämpfer. Die Bundesregierung hat Pläne, das Öl künftig mit 15 Cent pro Kilogramm zu besteuern. Dann wäre es so teuer wie Heizöl.
"Die Entwicklung wurde ja nur von ganz wenigen Köpfen – bisher im nicht wahrnehmbaren Bereich – vollzogen. Erst jetzt durch die Wirtschaftlichkeit, durch die plötzliche, ist der Bedarf nach dieser Technologie vorhanden. Aber es handelt sich um eine sehr ernsthafte, wenn auch notwendige Entwicklung, weil die Unterschiede zwischen reinem Pflanzenöl und Dieseltreibstoff oder Heizöl sehr gravierend sind."
Denn noch immer ist es schwierig, Pflanzenöl als Kraftstoff oder zum Heizen zu nutzen. Das Öl ist im Normalzustand vergleichsweise zäh, in Kälte wird es unbrauchbar. Bei langer Lagerung kann es ranzig werden. Die Entwicklung von Spezialmotoren, mit denen eine effektive Kraft-Wärme-Kopplung möglich wäre, hat Georg Gruber mittlerweile aufgegeben. Mit Hilfe spezieller Einspritzdüsen, Leitungen und Filter werden herkömmliche Serienmotoren an den neuartigen Einsatz angepasst.
"Wir siedeln das in der Zwischenzeit überall an. Das geht im kleinsten Einfamilienhaus, die Anlage können Sie aber auch jederzeit im Hotel oder im Rathaus oder einfach in Standorten einsetzen, wo sie nur die Grundlast der Wärmeversorgung übernimmt."
Wer nicht nur heizen, sondern auch Energie aus Pflanzenöl gewinnen will, der kommt im Laufe der Zeit sogar finanziell auf seine Kosten. Möglich macht das die so genannte Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare - Energie-Gesetz EEG. Für den Strom aus Pflanzenöl gibt es derzeit 19 Cent pro Kilowattstunde. Eine Anlage mit 5 Kilowatt elektrischer Leistung könne so eine Rendite von 500 bis 1000 Euro im Jahr abwerfen, rechneten die Experten in Bremen vor. Das mache den Betrieb sogar schon in einem Einfamilienhaus wirtschaftlich.
Doch der Interessent muss Idealist sein, denn Pflanzenölanlagen gibt es noch nicht von der Stange. Der Unternehmer Peter Friedrichs ist ein solcher Idealist. Der Fabrikant chemischer Stoffe im niedersächsischen Debstedt beheizt seinen Betrieb mit Pflanzenöl – der Umwelt zuliebe, wie er sagt.
"Also bei mir hat sich das 100-prozentig bewährt. Wir haben also eine solche Bewährung, dass wir nur minimalste – bis jetzt, Gott sei Dank – Ausfälle hatten."
Einen 600 Kilowatt-Heizbrenner für Rapsöl hat er installiert, um seine 7000 Quadratmeter großen Hallen im Winter warm zu bekommen. Friedrichs musste lange suchen, um eine Spezialfirma zu finden, die ihm eine solche Heizung bauen wollte. Dann folgte der Streit mit den Ämtern.
"Die Geschichte war so, dass von den Behörden, die die Genehmigungen geben sollten, die Auflage kam, um den Edelstahltank eine Auffangwanne zu bauen, zu mauern. Bis man dann kapiert hatte, dass Rapsöl eben nicht Bio-Diesel ist, sondern ein Lebensmittel."
Bis heute kann der Schornsteinfeger nicht die Abgaswerte in Friedrichs Schlot richtig messen, weil die Pflanzenöltechnik noch zu neu ist. Woher in Zukunft die Rohstoffe für solche Anlagen kommen – falls das Ganze zu einem Massenmarkt werden sollte - ist bislang unklar. Andre Kohmäscher vom Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe:
"Der Anbau von Raps in Deutschland ist begrenzt, in der EU ist er begrenzt. Natürlich auch der Anbau von tropischen Ölen ist begrenzt. Von daher wird eine Konkurrenz der Rohstofflieferanten realisiert werden und natürlich auch der Rohstoffnutzer."
Vielleicht bekommt der Pflanzenöl-Idealismus ohnehin in Kürze einen Dämpfer. Die Bundesregierung hat Pläne, das Öl künftig mit 15 Cent pro Kilogramm zu besteuern. Dann wäre es so teuer wie Heizöl.