Kaschmir-Konflikt
Waffenruhe zwischen Indien und Pakistan brüchig

Die von Indien und Pakistan vereinbarte Waffenruhe im Kaschmir-Konflikt wird nicht vollständig eingehalten. Aus mehreren Städten im indischen Teil Kaschmirs werden Explosionen gemeldet - unter anderem aus Srinagar und Jammu.

    Die Front von einem zweistöckigen Haus ist rausgerissen. Menschen stehen auf der Straße. Auf den Autos ist eine braue Staubschicht.
    Jammu in Indien: ein offenbar von pakistanischen Drohnen beschädigtes Gebäude (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Channi Anand)
    Das indische Außenministerium bezichtigte Pakistan, die nur wenige Stunden alte Vereinbarung gebrochen zu haben. Die indische Armee werde militärische Gegenangriffe durchführen. Pakistans Regierungschef Sharif ging auf die indischen Vorwürfe in einer Fernsehansprache nicht ein. Er bezeichnete die Vereinbarung zur Waffenruhe als "historischen Sieg" seines Landes.

    Feuerpause unter Vermittlung der USA

    Die eigentlich sofortige Feuerpause war unter der Vermittlung der USA zustande gekommen. US-Außenminister Rubio kündigte bereits Verhandlungen der beiden Konfliktparteien auf neutralem Boden an, ohne ein Datum zu nennen. Die EU-Außenbeauftragte Kallas hatte die Feuerpause zwischen Indien und Pakistan als wichtigen Schritt zur Deeskalation bezeichnet.
    Zuvor hatte es bei gegenseitigen Angriffen beider Länder weitere Todesopfer gegeben. Im pakistanischen Teil von Kaschmir seien in den vergangenen Stunden 13 Zivilisten getötet worden, teilte der dortige Zivilschutz mit. In der indischen Region Jammu meldete die Polizei fünf Todesopfer.

    Jahrzehntelanger Streit um Kaschmir

    Die beiden Atom-Mächte streiten seit Jahrzehnten über den Grenzverlauf in der Region Kaschmir. Zuletzt hatten die Spannungen wieder zugenommen. Auslöser der neuen Kämpfe war ein terroristischer Anschlag auf indische Touristen Mitte April, für den Indien Pakistan mitverantwortlich macht. Pakistan bestreitet eine Beteiligung.
    Diese Nachricht wurde am 10.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.