
Das Büro von Premierminister Netanjahu teilte mit, am Nachmittag sollen die ersten drei von insgesamt noch 98 Geiseln freigelassen werden. Es handelt sich um drei Frauen. Vier weitere kämen in sieben Tagen aus der Gewalt der Hamas frei, hieß es. Im Gegenzug will Israel die ersten palästinensischen Häftlinge entlassen. Insgesamt sollen Hunderte freikommen. Der Beginn der Waffenruhe hatte sich um fast drei Stunden verzögert, da die Hamas, anders als vereinbart, zunächst keine Liste mit den Namen der Geiseln übermittelt hatte. Als Begründung nannte die Terrorgruppe technische Probleme. Die israelische Armee setzte daher ihre Angriffe auf den Gazastreifen bis zuletzt fort. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes wurden dabei mindestens 19 Menschen getötet. Israel erklärte, man prüfe die Angaben. Der rechtsextreme israelische Sicherheitsminister Ben-Gvir erklärte unterdessen seinen Rücktritt. Er lehnt die Waffenruhe ab. Mit Ben-Gvir verlässt auch seine Partei, die über sechs der 120 Sitze in der Knesset verfügt, die Regierungskoalition.
Nach Angaben der israelischen Armee wurde zudem die Leiche eines bereits 2014 getöteten Soldaten im Gazastreifen geborgen und in der vergangenen Nacht nach Israel zurückgebracht. Der Soldat war als eine der 98 Geiseln gelistet, die noch von der Hamas festgehalten werden.
Diese Nachricht wurde am 19.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.