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Russland
Wagner-Chef Prigoschin steht laut Behördenangaben auf der Passagierliste eines abgestürzten Flugzeugs

Nach einem Flugzeugabsturz in Russland ist weiterhin von offizieller Seite nicht bestätigt, dass der Chef der Privatarmee Wagner, Prigoschin, an Bord war.

    Der Chef der Wagner-Söldnertruppe, Jewegeni Prigoschin
    Der Chef der Wagner-Söldnertruppe, Jewegeni Prigoschin (IMAGO / SNA / IMAGO / Elena Kopylova)
    In einem Wagner-nahen Telegram-Kanal wurde Prigoschin für tot erklärt. Die russische Luftfahrtbehörde gab lediglich an, dass Prigoschin auf der Passagierliste stand. Der Privatjet vom Typ Embraer Legacy war am Abend auf dem Weg von Moskau nach Sankt Petersburg nördlich der Hauptstadt abgestürzt. In Sankt Petersburg befindet sich der Sitz der von Prigoschin gegründeten und befehligten Privatarmee Wagner. Prigoschins Stellvertreter Utkin soll ebenfalls an Bord der Maschine gewesen sein. Rettungsteams bargen Berichten zufolge acht Leichen.
    Die Wagner-Gruppe hatte im vergangenen Jahr eine zunehmend wichtige Stellung neben der regulären russischen Armee im Krieg in der Ukraine übernommen. Dort kam es zu Spannungen zwischen Prigoschin und der Militärführung. Diese gipfelten im Juni in einer Revolte der Wagner-Kämpfer. Prigoschin stoppte damals überraschend den Vormarsch auf Moskau, nachdem sich der belarussische Präsident Lukaschenko als Vermittler eingeschaltet hatte.
    Diese Nachricht wurde am 23.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.